𝐵𝑎𝑛𝑛 𝑑𝑒𝑠 𝐾𝑜̈𝑛𝑖𝑔𝑠

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Days later

An einen Stuhl gefesselt, ließ Megumi vor Erschöpfung den Kopf nach unten hängen. Er wollte nicht glauben, dass dieser selbst ernannte König zu noch mehr Grausamkeit fähig war. Aber er konnte es nicht ignorieren. Auch nicht nach der tagelangen Folter, der er hier ausgesetzt war.
Es war keine körperliche Folter, die ihm zu schaffen machte. Vielmehr wurde seine Seele auf brutale Weise zerrissen, Stück für Stück ausgelöscht.
Zumindest fühlte es sich für ihn so an.

Das klackern seiner Schuhe war unmittelbar in seiner Nähe, er hielt kurz den Atem an und fragte sich seit wann dieser Kerl den Raum betreten hatte, oder war er schon die ganze Zeit über hier gewesen? Megumi kniff verzweifelt die Augen zu, doch im selben Moment riss ihn die dunkle Stimme zurück in die Realität
»Du sollst Essen und nicht Schlafen, Hörst du!!«Der schneidende Befehlston seines Entführers löste in ihm ein unerwartetes Verlangen aus, ein Kribbeln, das tief in seinen Lenden begann und sich langsam ausbreitete. Megumi versuchte verzweifelt, es zu ignorieren, biss die Zähne fester zusammen und hob den Kopf ein wenig. Sein Blick blieb an dem makellosen, weißen Hemd des Königs hängen, dessen tadellos gestriegelte Erscheinung einen merkwürdigen Reiz auf ihn ausübte. Trotz allem, was er durchgemacht hatte, konnte er die Faszination für den muskulösen Oberkörper des Älteren nicht leugnen.
Ein seltsamer Hunger stieg in ihm auf, als er das Spiel von Kraft und Eleganz unter dem Stoff beobachtete. Sein Mund wurde trocken und gleichzeitig lief ihm das Wasser im Mund zusammen, während sich seine Gedanken verwirrend zwischen Abscheu und Begierde bewegten.

»Ich hab was gegessen«, murmelte er leise. Dem König missfiel dieses Verhalten zutiefst, doch er konnte nicht genau erfassen, warum dieser Freak so besessen davon war, dass er genug aß. Eine Theorie hatte er bereits, die sich immer mehr zu bestätigen schien, allerdings nicht zu seinen Gunsten.
Plötzlich grub der Yakuza seine scharfen Nägel rabiat in Megumi's schwarze Haarpracht. Der Schmerz war intensiv, und er spürte deutlich, wie gefährlich diese Krallen über seine Kopfhaut kratzten. Mit einem heftigen Ruck riss Sukuna seinen Kopf nach oben. Ihre Blicke trafen sich, und in diesem Moment fühlte Megumi, wie er erneut seinen Verstand verlor.
»Das nennst du vernünftig Essen!, keiner möchte solch einen Hungerhaken«

Das war die Bestätigung, vor der er sich so sehr gefürchtet hatte. Trotz all seiner großspurigen Versprechungen, sich beweisen zu wollen, dem König gerecht zu werden und ihn zufrieden zu stellen, war da dieses widerliche Gefühl, das er nicht ganz einordnen konnte. War es Angst? Scham? Oder vielleicht doch nur purer Überlebensinstinkt, der ihn dazu zwang, sich in dieser ausweglosen Situation irgendwie anzupassen?
»Es... es ist zu viel, die Portionen sind zu groß«, log er mit heiserer Stimme, obwohl er genau wusste, dass das Gegenteil wahr war. Wenn er mehr essen würde, könnte sein Körper sich schneller erholen, seine Wunden würden heilen, und er würde wieder gesund aussehen. Das war schließlich das Ziel, oder? Ihn aufzupäppeln, um ihn später an irgendwelche schmierigen Gestalten weiterzureichen, die ihren Preis für jemanden wie ihn zahlen würden. Es war eine Demütigung, die ihm nur zu bekannt war, doch etwas an dieser Situation war anders.
Megumi wusste tief in sich, dass seine zukünftigen „Kunden" sich von denen der Vergangenheit stark unterscheiden würden

Sukuna blickte ihn schweigend an, seine Augen blitzten kalt, während sich ein bösartiges Lächeln auf seine Lippen stahl. Er war nicht zufrieden mit der Antwort, seine Ausrede, so kläglich sie auch war, beeindruckte ihn nicht im Geringsten.
Mit einer schnellen Bewegung griff er nach dem Teller, der vor Megumi auf dem Tisch stand, hob ihn bedrohlich an und stellte ihn mit einem lauten Knall zurück auf den Tisch.
»Zu viel?«, Sukuna lachte leise, doch in seinen Augen glomm gefährliche Geduldlosigkeit. »Du wirst alles Essen, was man dir vorsetzt. Ich dulde keine Schwäche«

Megumi zuckte zusammen, während sein Magen sich verkrampfte.
Der Duft des Essens drehte ihm fast den Magen um, und doch wusste er, dass er keine Wahl hatte. Er hatte es gewagt zu lügen, um sich irgendwie aus dieser Situation zu retten, aber jetzt merkte er, dass es ihn nur tiefer in Sukunas Spiel gezogen hatte. Das Lächeln des Mannes veränderte sich, wurde weicher, beinahe besitzergreifend, als er sich neben Megumi niederließ, eine Hand grob an dessen Kinn legte und seinen Kopf zu sich drehte.
»Du weißt doch, warum du hier bist, oder?«
Sukuna's Stimme war leise, fast sanft. »Du willst doch nicht, dass ich enttäuscht von dir bin... oder?«

Megumi's Herz raste, sein Atem wurde schneller. Er hasste es, aber irgendetwas an Sukunas Nähe, an der dunklen Autorität, die er ausstrahlte, drang tief in ihn ein. Seine Worte schienen eine unheimliche Macht zu haben. Sie spielten mit seinen Ängsten, mit seinen unausgesprochenen Wünschen. Megumi wusste, dass er sich dagegen wehren musste, doch etwas in ihm wollte es nicht. Etwas in ihm wollte...
»Ich...« Megumi zögerte, sein Blick wich Sukuna's Blick aus. »Ich will nicht...«

»Nicht was?« Sukuna drängte ihn, seine Stimme ein Hauch von geduldigem Spott. »Du willst mich nicht enttäuschen? Du willst doch beweisen, dass du stark bist, oder? Dass du würdig bist?«
Er spürte, wie sich seine Kehle zuschnürte. Seine Verwirrung mischte sich mit einem quälenden Bedürfnis, diesem Mann zu gefallen. Sukunas Griff an seinem Kinn verstärkte sich, als er ihm den Teller näher schob. »Iss«, befahl er kühl. »Du wirst stark sein, Megumi. Stark für mich«

Zitternd griff Megumi nach der Gabel, seine Hände fühlten sich taub an. Langsam führte er einen Bissen zum Mund, während Sukuna ihn beobachtete, jede seiner Bewegungen verfolgte. Megumi spürte, wie er in die Falle geriet, wie er sich langsam in dem Netz verfing, das Sukuna um ihn spannte.
Mit jedem Bissen, den er zwanghaft hinunterschluckte, schien sich der Widerstand in ihm weiter aufzulösen. Sein Stolz verblasste, ersetzt durch den tiefen Wunsch, Sukuna zufriedenzustellen, es war unerträglich, sich einzugestehen, aber in diesem Moment wollte er nichts anderes.

Als er den letzten Bissen hinunterschluckte, nickte Sukuna zufrieden, sein Griff löste sich, und er lehnte sich zurück. »Gut«, sagte er leise, »sehr gut«
Megumi sah zu Boden, sein Körper zitterte vor Erschöpfung, vor Verwirrung, aber auch vor einem unerklärlichen Gefühl von Erleichterung. Es war, als hätte er das Richtige getan, auch wenn er nicht verstand, warum.
Sukuna erhob sich, sein Lächeln jetzt glatt und überlegen. »Jemand wird dich bald abholen«, erklärte er mit einer Stimme, die keine Diskussion zuließ. »Du wirst zu einem Kunden gebracht. Und ich erwarte, dass du dich so benimmst, wie du es gerade gezeigt hast«

Megumi's Herz sank.
Die Realität traf ihn wie ein Schlag ins Gesicht. Sukuna hatte ihn nicht nur gebrochen, er hatte ihn auch manipuliert, ihn an diesen Punkt gebracht, an dem er es selbst wollte, ihm zu gefallen.
Und jetzt... würde er ausgeliefert werden. An Fremde. Schlimmeres stand bevor, und doch fühlte Megumi den stechenden Schmerz von Scham und dem schwachen Glimmen von Akzeptanz.

Der König trat zur Tür und wandte sich noch einmal zu ihm um. »Sei bereit. Du wirst lernen, mich nicht zu enttäuschen«

Vicious Circle ☆ Sukuna x MegumiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt