Vicious Circle ☆ Sukuna x Megumi

𝐷𝑎𝑠 𝐴𝑛𝑔𝑒𝑏𝑜𝑡 𝑒𝑖𝑛𝑒𝑠 𝑈𝑛𝑏𝑒𝑘𝑎𝑛𝑛𝑡𝑒𝑛 (Bonus)

Die schmale Seitengasse, in der Megumi sich befand, war düster und verlassen, nur spärlich von den schwachen Leuchtreklamen der umliegenden Bars erhellt. Er hatte keine Ahnung, wohin ihn seine Füße getragen hatten, seit er aus der Wohnung geflüchtet war, die er und sein Vater teilten. Die letzten Worte seines Vaters hallten immer noch in seinem Kopf nach: lallend, beschuldigend, wütend. Es war die übliche Litanei, die er an betrunkenen Abenden ausstieß, aber diesmal war es schlimmer gewesen. Sein Vater hatte eine Flasche nach ihm geworfen, die am Türrahmen zerbrochen war, und Megumi war in einem Anfall von Panik hinausgestürmt.

Die kalte Nachtluft tat ihm gut, kühlte sein erhitztes Gesicht und ließ seine Gedanken klarer werden, doch das flaue Gefühl in seinem Magen blieb. Es war die Hoffnungslosigkeit, die ihn quälte. Die Rechnungen hatten sich in letzter Zeit gestapelt, und das wenige Geld, das sie hatten, versickerte immer schneller in den unersättlichen Taschen der Gläubiger, oder wurde von seinem Vater für Alkohol und Spiel verschleudert.

Irgendwann stieß er auf eine kleine, heruntergekommene Bar, die in der Gasse versteckt lag. Die Fenster waren von der Zeit und dem Rauch der vergangenen Jahre vergilbt, aber Megumi entschloss sich, hineinzutreten. Vielleicht konnte er hier ein wenig Frieden finden, auch wenn es nur für einen kurzen Moment war. Die Luft im Inneren war stickig und schwer von Zigarettenrauch, doch das kümmerte ihn nicht. Er setzte sich an den Tresen und bestellte ein einfaches Wasser, das der Barkeeper ihm mit einem abschätzigen Blick überreichte. Megumi kümmerte sich nicht darum er hatte genug von allem.

Nach einer Weile spürte er, dass ihn jemand beobachtete. Am anderen Ende der Theke saß ein Mann, gut gekleidet und mit einer Autorität, die in diesem heruntergekommenen Etablissement fehl am Platz schien. Der Mann hatte scharf geschnittene Gesichtszüge und bernsteinfarbenen Augen, die Megumi durchdringend musterten. Er senkte schnell den Blick, aber der Fremde hatte sich bereits erhoben und kam auf ihn zu.
»Schlechter Abend?«, fragte der Mann und setzte sich neben ihn, ohne seine Antwort abzuwarten.
Megumi wollte zuerst nicht antworten, aber der ruhige Ton und die fast freundliche Art des Unbekannten ließen ihn seine Vorsicht für einen Moment vergessen. »Ja«, antwortete er schließlich leise. »Sehr schlecht«

Der Mann nickte und bestellte zwei Drinks, einen für sich selbst und einen für Megumi, den er diesem ohne weitere Erklärung vor die Nase stellte. »Du wirkst wie jemand, der vieles auf den Schultern trägt«, sagte der Mann und sah Megumi durchdringend an. »Ich kenne diesen Ausdruck« Megumi schwieg einen Moment, bevor er etwas in sich spürte, das ihn dazu trieb, weiterzusprechen. »Es ist mein Vater«, begann er, und seine Stimme klang erschöpft. »Er trinkt... und das Geld reicht nicht, aber er gibt trotzdem alles aus«
Er seufzte und fuhr sich über das Gesicht. »Ich weiß einfach nicht, was ich noch tun soll. Es gibt immer nur Probleme, und ich... ich sehe keinen Ausweg mehr«

Der Mann nickte verständnisvoll, sein Gesichtsausdruck ernst und aufmerksam. »Manchmal ist das Leben sehr... fordernd«, sagte er mit einem leichten Akzent, der ihm nicht entging. »Man braucht etwas, das einem Stabilität gibt, eine Möglichkeit, Kontrolle zurückzugewinnen«Megumi sah zu ihm auf, unsicher, warum ihm dieser Fremde zuhörte und warum er sich so erleichtert fühlte, ihm seine Sorgen anzuvertrauen. »Ich... ich weiß nicht, was ich tun kann« sagte er schließlich. »Ich habe so vieles versucht, aber alles scheint umsonst«

»Vielleicht«, erwiderte der Fremde, »kann ich dir eine Möglichkeit bieten«
Sein Blick war kühl und abschätzend, als würde er jede von Megumis Bewegungen analysieren. »Etwas, das dir helfen könnte, dich von diesen Sorgen zu lösen«Der Schwarzhaarige hob fragend die Augenbrauen, und der Mann lächelte leicht, ehe er eine Visitenkarte aus seiner Tasche zog und sie vor Megumi auf den Tresen legte. »Mein Name ist Juri«,sagte er. »Wenn du wirklich Hilfe suchst, wenn du bereit bist, dich darauf einzulassen... dann komm morgen Abend in die White Lily Bar«