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„Was?!" Sofort war Chan hellwach. „Ich hab sein Tattoo gesehen. Ich bin mir ziemlich sicher.", meinte Felix angsterfüllt. Eigentlich hatte er Changbin vertraut, doch das änderte alles. Chan stand schnell auf und schob Felix zur Seite, um die Schublade von seinem Nachttisch zu öffnen. Er zog eine Pistole raus und lief an Felix vorbei in den Flur, wo er direkt dessen Zimmer ansteuerte.

„Aufstehen und Hände hoch!", brüllte Chan den anderen Jungen an und richtete seine Waffe auf ihn. „Wow! Ganz ruhig! Was ist denn jetzt los?", fragte Changbin und blickte den blonden verwirrt an. Der breite Mann kniete noch immer nackt auf der Matratze und stand nun langsam auf. Er hob seine Hände und sah Felix an, der gerade hinter Chan erschienen war. Felix sah ängstlich, besorgt und enttäuscht aus. Changbin machte sich langsam Sorgen.

Chan sah erst Changbin mit großen Augen an, ehe sein Blick zu Felix ging und ihn musterte. Beide Jungen hatten noch immer einen erregten Penis. „Hattet ihr gerade Sex?", fragte er überrascht und etwas verstört. Felix blickte still zu Boden, während Changbin Felix musterte. „Was auch immer. Los, zeig dein Tattoo!", sagte Chan streng. „Wa- Oh.. Ihr meint das hier, oder?", sagte Changbin leise und hob seinen rechten Arm. Das Tattoo eines Speeres  befand sich auf Changbins Innenseite seines Oberarms. Der Stab des Speeres wurde von einem Band umhüllt und war mit Blumen verziert.

„Zieh dir was an!", befahl Chan. Changbin bückte sich und hob seine Boxershorts auf, ehe er sie anzog und dann erwartend zu Chan sah. „Hast du Waffen dabei?", fragte der blonde weiter. Changbin schüttelte den Kopf. Die Pistole klickte. Chan hatte sie geladen. „Ich frage dich noch einmal. Hast du Waffen dabei?", fragte er mit einem ernsten Blick. Changbins Augen zuckten und nickte dann. „Gib sie mir." Changbin ging an seine Sporttasche und holte zwei Knarren raus, sowie drei Taschenmesser.

Er übergab die Waffen an Chan, der sie Felix in die Hand drückte. „Solange du unter meinem Dach wohnst, behalte ich die Waffen. Du weißt wohin.", sagte er zu Felix, ehe der jüngere losging und in Chans Zimmer verschwand. „Du kommst jetzt mit.", sagte Chan und packte den schwarzhaarigen am Arm, um ihn ins Wohnzimmer zu ziehen. Die Tür zu Chans Zimmer wurde geschlossen.

Während Chan den schwarzhaarigen auf die Couch drückte, legte Felix Changbins Waffen in die zweite Schublade und schloss diese ab. Den Schlüssel versteckte er wie immer in Chans Nachttischlampe. Dann zog er sich eine kurze Hose an und das T-Shirt von Chan, das Changbin heute getragen hatte. Er roch beide Jungs an ihm und fühlte sich sicher. Seinen noch immer steifen Schwanz steckte er mit dem Bund fest und legte das Shirt drüber. Er wollte da nicht mit so einer dicken Beule sitzen.

Im Wohnzimmer saß Chan gechillt in seinem Sessel und machte sich eine Zigarette an. Seine Hand mit der Pistole hing lässig über der Lehne. Felix setzte sich in den anderen Sessel, auf Chans Seite. Das verdeutlichte die zwei Seiten. „Du gehörst der Spear-Gang an, nicht war?", sagte Chan und beobachtete Changbin dabei, wie er seine Jogginghose anzog, die er aus dem Zimmer mitgenommen hatte.

„Ja.", sagte er kurz. „Ich werde euch nichts tun, versprochen. Ich hab mit dem Krieg nichts zu tun!", sagte Changbin. „Aber du bist in der Gang. Das sagt vieles aus.", meinte Chan und nahm einen großen Zug. „Nein. Es ist nicht so wie es aussieht! Meine Eltern waren Mitglieder und ich und meine Schwester sind da rein geboren.", verteidigte sich Changbin. „Du hast eine Schwester?", fragte Felix. „Das ist jetzt nicht wichtig. Was hast du mit der Gang zu tun?", fragte Chan wütend.

„Meine Schwester, sowie meine Eltern sind bei einem Anschlag gestorben.", sagte er und sah fordernd zu Felix. „Und mit der Gang hab ich nicht mehr wirklich was zu tun. Ich wurde da rein geboren und die Leute waren meine Familie. Bei dem Anschlag sind viele gestorben und ich wurde allein gelassen. Ein halbes Jahr danach hat mich einer der Gegner angegriffen und meine Wohnung in Brand gesteckt. Ich hab ihn geschubst und er ist bewusstlos geworden. Ich hab ihn liegen gelassen und er ist verbrannt. Draußen wartete noch einer, dem ich ein Messer in den Hals gejagt hab. Dann wurde ich verhaftet und steckte im Gefängnis fest."

Chan schnippte seine Zigarette weg und gähnte. Er war wohl sehr müde. Felix setzte sich schräg auf den Sessel, wobei sein Shirt hochrutschte. Changbin konnte dadurch die Spitze von Felix' Schwanz sehen, die über dem Hosenbund raus lugte, weshalb er sich über die Lippen leckte. Das machte es nicht gerade einfacher für seine Errektion, sich zu beruhigen. „Also hast du die Gang verlassen? Warum hast du das Tattoo?", fragte Chan. Changbins Augen wanderten zwischendurch nervös zu Felix' Schritt, weshalb Chan den Blick verfolgte.

Empört zog der Blonde das Shirt runter, um alles zu verdecken. „Man, Felix.", meckerte er. Changbin fing sich endlich wieder. „So gesehen schon. Und das Tattoo hab ich schon mit 15 bekommen. Ach und während dem Anfang des Bürgerkrieges war ich 13. Ich hab offensichtlich keine wichtige Rolle gespielt, weshalb du mir das nicht vorwerfen kannst.", sagte Changbin und verschränkte seine Arme.

Felix besah sich die Unterhaltung und roch heimlich an dem Shirt. Er konnte sich selbst beschützen und hatte gelernt, er würde nur stark und selbstsicher überleben. Eigentlich war er jedoch im inneren ein kleiner Junge, der beschützt werden wollte. Die Gerüche gaben ihm Sicherheit. „Ich traue dir trotzdem noch nicht ganz. Du schläfst heute auf der Couch. Und ich geh jetzt schlafen, ich bin hundemüde.", sagte Chan und ging zum Flur.

„Felix! Jetzt komm!", sagte er und riss Felix' Blick von Changbin weg. Felix lief Chan nach und verschwand mit ihm im Zimmer, ehe er hörte, wie sich das Zimmer abschloss. Nun saß er alleine im Wohnzimmer und starrte ins Nichts. Er war etwas eifersüchtig, da Felix nun bei Chan schlafen würde. Er wusste sie waren keine leiblichen Brüder und was wusste er was sie jetzt taten. Immerhin hatten sie ihren Spaß nicht beenden können. Nachdenklich legte er sich auf das Sofa und dachte nach.

Felix legte sich in Chans Bett und spürte, wie der ältere ihn direkt von hinten umarmte. „Alles wird gut, Lix.", sagte Chan und gab dem jüngeren einen Kuss in den Nacken, ehe er versuchte zu schlafen. Felix dachte an Changbin und an seinen Blick, als er mit Chan verschwunden war. Er war sicher eifersüchtig. Was er voll und ganz nachvollziehen konnte. Chan war wie ein Bruder für ihn, er würde nicht mit ihm schlafen. Außerdem hatte der jetzt einen Freund.

Jedoch erinnerte er sich an einen schwachen Moment, in dem beide betrunken waren und es tatsächlich mal getan hatten. Am nächsten morgen wollten sie beide das nur vergessen, oder das, woran sie sich noch erinnern konnten. Es wird nie wieder vorkommen, hatten sie sich geschworen. Es war nicht schlecht, Chan war gut, aber er war sein Bruder. Und Felix hatte danach noch genug attraktive Männer zu vögeln gefunden. Und dass Changbin ein Gang-Mitglied war... Felix durfte sich nicht wundern. Immerhin war er derjenige, der einen Jungen aus dem Gefängnis mit nach Hause gebracht hatte.

Felix zog Chans Arm fester um sich und kuschelte sich in die Decke, bevor er endlich einschlief. Der ganze Tag hatte ihm seine komplette Energie geraubt und er war froh, als er im Traumland ankam.

Gangsters and Thieves || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt