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Wie wild klingelte Changbin an der Wohnungstür. „Is ja gut, bin ja scho-", sagte Chan, doch stockte mitten im Satz. „Oh mein Gott, Felix!", rief er geschockt und ließ die Truppe durch. Er schloss die Tür und lief auf die Couch zu, um die darauf sitzenden Leute weg zu scheuchen. Changbin und Jisung setzten Felix auf die Couch und legten das Bein hoch, damit er nicht noch mehr Blut verlor. Schließlich verlor der Oberschenkel am meisten Blut.

Jeongin kam mit einem Handtuch angerannt und drückte es fest auf die Wunde. Derweil brachte Jisung Minho zu einem der Stühle und Chan brachte auch ihm ein Handtuch. „Seid sehr vorsichtig an der Schulter.", mahnte Chan. Jisung nickte und kümmerte sich wieder um seinen Gefährten. „Was zum Teufel ist passiert?!", rief Chan panisch und raufte sich die Haare. Seungmin war gleich zur Stelle und strich seinem Freund beruhigend über den Rücken.

„Wir wurden angegriffen und es gab eine Schießerei. Wären Jisung und Minho nicht gewesen, wären wir wahrscheinlich beide tot.", sagte Changbin und strich über Felix' Arm. Er musste sich nun um das Erklären kümmern, wollte aber dennoch dem jüngeren zeigen dass er da war. Hyunjin hockte an Felix' Kopf und streichelte ihn, während er sein Gesicht in Felix' Haaren versteckt hatte. „Ich rufe jetzt einen Freund von mir an, der ist Arzt.", sagte Changbin und stand auf. Chan setzte sich auf einen der Stühle und versuchte sich erstmal zu beruhigen.

„Du bist ja immer noch da, Jeongin.", sagte Felix lächelnd. „Ja.. Hyunjin und ich haben uns ganz gut verstanden.", antwortete er und sah schüchtern zu dem blauhaarigen. „Das, ist schön", sagte Felix, mit einer kurzen Pause, da sein Bein schmerzte. Jeongin hatte sich wohl etwas bewegt und seinen Druck auf die Wunde verändert. Changbin trat wieder zu der Gruppe. „Er ist unterwegs. Ist in fünf Minuten da.", sagte er und wirkte erleichtert.

Dann ging er zurück zu Felix und nahm seine Hand, die er ihm bereits entgegenstreckte. „Alles wird wieder gut.", sagte er und platzierte einen sanften Kuss auf seinen Handrücken. Chan sah die beiden noch etwas kritisch an, doch er fing an es zu akzeptieren. Changbin war kein schlechter Mensch.

Nach fünf Minuten klingelte es. Chan ging zur Tür und ließ den älteren Mann rein. Er war Mitte vierzig und hatte eine Brille auf. „Changbin. Was gibt's?", fragte dieser. Changbin erklärte ihm die Situation. Dann warf er einen Blick auf Felix' Bein. „Bitte schneiden Sie die Kleidung weg, damit ich mir die Wunde ansehen kann.", sagte er. Gesagt, getan. Felix' Bein war frei von der Hose und der Arzt sah sich die Wunde an.

„Sieht gut aus, das kann ich hier behandeln.", meinte er und ging zu Minho. „Das hier allerdings ist gefährlicher. In der Schulter sind mehrere Knochen und die könnten beschädigt worden sein. Es ist zu riskant hier einfach eine Operation durchzuführen. Ihr müsst ins Krankenhaus. Ich werde euch jemanden rufen, der euch hinbringt.", sagte er und tat dann dies. „Kann noch jemand mit, um Jisung zu begleiten?", fragte Chan.

Felix liebte seine Bruder dafür. Er dachte immer an alle. „Ich werde das tun.", sagte Seungmin und lächelte seinen Freund an. „Dann kannst du bei Felix bleiben.", fügte er hinzu und gab dem blonden einen Kuss auf die Wange. Felix fand Seungmin interessant. Er sah sauber aus. Heute trug er Straßenklamotten, jedoch sahen auch die sehr gebildet aus.

Im Angesicht auf die jetzige Situation war er ziemlich ruhig und entspannt. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl er nicht mal auf dieser Seite von Seoul aufgewachsen war. Er war es nicht gewohnt, und trotzdem störte es ihn nicht. Felix musste lächeln. Seungmin war einfach das perfekte Gegenstück für Chan. Er konnte ihn beruhigen, und das war für Felix erstaunlich. Sicher würde der Junge ihn auch von seiner Insomnia befreien.

Der Arzt hatte alles vorbereitet. Nun lag Felix auf einem Laken, das auf dem Boden ausgebreitet war. Sein Bein war gesäubert und betäubt. Changbin saß im Schneidersitz an seinem Kopf und hielt seine Hand. Der Arzt begann mit einer Zange in der Wunde zu wühlen, um die Kugel zu finden. Als diese dann raus war, desinfizierte er alles gründlich. Schließlich nähte er die Wunde und wickelte Verbände drum.

„Okay. Ruh dich gut aus, damit es verheilen kann. Changbin, bitte schreib mir morgen früh wie es aussieht. Und vorsichtig sein. Nichts heben oder viel laufen. Du musst dich wirklich schonen.", erklärte der Arzt, zog seine Handschuhe aus und ging danach ins Bad, um sich seine blutverschmierten Hände zu waschen. Dann packte er seine Utensilien zurück in seinen Koffer.

„Falls er Anzeichen von einer Blutvergiftung zeigt, fahrt bitte sofort ins Krankenhaus. Okay? Changbin, du weißt wie gefährlich das ist.", sagte er und verabschiedete sich dann. Auch die drei die nun ins Krankenhaus fuhren, verabschiedeten sich und liefen dem Arzt hinterher. Er hatte sich dann doch bereiterklärt die drei zu fahren.

Chan holte frische Sachen von Felix und gab sie Hyunjin, welcher ihm half sich anzuziehen. Changbin und Chan liefen in den Keller, um Luftmatratzen zu holen. Denn auch Jeongin wollte heute hier übernachten. Sie richteten das Bett her und Changbin trug Felix in Chans Bett. Er sollte heute gut schlafen und falls er aufstehen wollte, war eine Matratze auf dem Boden nicht ganz ungefährlich.

„Warum trägst du mich denn?", kicherte Felix. Er wurde auf dem Bett abgesetzt und löste seine Arme von Changbins Nacken. „Warum nicht? Dann kann ich sichergehen, dass du hier auch sicher ankommst.", sagte Changbin und setzte sich neben Felix. Er zog die Decke über seinen Schoß und wuschelte ihm durch die Haare. „Danke, dass du mich beschützt hast.", sagte Felix und griff nach Changbins Händen. „Natürlich! Ich hab mir total Sorgen gemacht.", sagte Changbin.

„Hab ich gesehen. Du hast geheult.", sagte Felix schmunzelnd. „Hey! Das ist nicht lustig.", beschwerte sich Changbin. „Ich weiß doch. Ich hatte auch Angst.", sagte der jüngere und lächelte schief. Seine Hand löste sich aus Changbins und strich über die Wange des älteren. Changbins Herz fing sofort an schneller zu schlagen. Changbin löste seine Hand ebenfalls und legte sie an Felix' Taille. Langsam kamen sie sich näher. Kurz bevor sich ihre Nasen trafen, sahen sie sich tief in die Augen.

Und dann legte Changbin seinen Kopf leicht schief und startete einen Kuss. Er war überrascht von sich selbst. Er hätte nie gedacht, dass er mal einem Jungen so nah kommen würde. Und er mochte es. Der Kuss blieb ruhig und sanft. Beide steckten Gefühle in den Kuss. Und dann lösten sie sich wieder. Felix fing an zu lächeln und auch Changbins Mundwinkel gingen hoch. „Ich werde dann jetzt gehen.", sagte Changbin und stand auf. „Okay.", sagte Felix und strahlte ihn weiterhin an.

Changbin schloss leise die Tür und ging glücklich in das Wohnzimmer. Jeongin lag auf dem Rücken in einer Decke eingewickelt auf der Luftmatratze und sah Hyunjin an, der auf der Seite lag und seinen Kopf auf seinem Arm abstützte. Er hatte nur eine dünne Decke über der Hüfte hängen und hörte Jeongin zu, der ihm was erzählte. Chan saß am Küchentisch und trank aus seinem Glas. „Hey, warum bist du nicht bei Felix?", fragte er den schwarzhaarigen.

„Hm? Was meinst du?", erwiderte er. „Geh ruhig zu ihm. Du kannst heute bei ihm schlafen.", sagte Chan. „Ehrlich?", fragte Changbin. „Ja. Ich vertraue dir.", antwortete er und trank sein Glas aus, ehe er es auf die Spüle stellte. „Danke.", sagte er und verbeugte sich leicht, um seinen Respekt zu zeigen. „Und jetzt geh.", lächelte Chan und wies mit seinem Kopf auf seine Zimmertür. Das Lächeln erwidernd ging Changbin zurück zu Felix.

Er legte sich neben den halb schlafenden Felix und legte einen Arm über ihn. Felix öffnete seine Augen und blickte zu ihm auf. „Changbin? Was machst du hier?", fragte er. „Ich darf heute hier schlafen.", antwortete er und gab dem jüngeren ein Kuss auf das Haar. Felix grinste nur und rutschte näher, zischte aber auf. „Hey, sag doch was.", sagte Changbin empört und rutschte näher zu dem schwarzhaarigen. Felix legte seinen Kopf auf dessen Brust und kuschelte sich an ihn. „Keine Angst. Ich werde dich beschützen."

Gangsters and Thieves || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt