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„Changbin!", schrie Felix durch das Haus. Der genannte setzte sich auf und sah Felix an, der auf ihn zulief. Chan lugte aus der Tür und beobachtete alles genau. Felix setzte sich neben Changbin und nahm seine Hände in seine. „Ich hab nachgedacht. Du bist doch vor einem halben ins Gefängnis gekommen, richtig? Und deine Eltern und Schwester sind vor einem Jahr gestorben, auch richtig?", fragte er aufgeregt.

„Ja..", murmelte Changbin. „Okay. Ich glaube deine Schwester ist nicht tot. Ich glaube sie lebt.", sagt Felix und strahlt ihn an. Dem älteren fielen alle Züge aus dem Gesicht und er sah Felix blass und geschockt an. „Was sagst du da?", fragte er. „Komm mit. Wir müssen zu Jeongin. Der weiß sicher mehr.", sagt Felix und zieht Changbin mit hoch.

Die beiden zogen sich an und wollten gehen, als Chan auf sie zukam. „Bist du sicher, dass du mit ihm alleine raus willst?", flüsterte er Felix zu. „Ja. Er hat sich immer korrekt in meiner Gegenwart verhalten.", sagte Felix. „Nimm die hier mit, falls was passiert.", sagte Chan und drückte dem jüngeren seine Pistole in die Hand. „Okay.", sagte Felix und steckte sie gut weg.

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„Ich eh.. ich muss sagen es hat mir gestern sehr gefallen.", sagte Changbin leise und sah auf den Boden, während die beiden zu Jeongin liefen. „Ach, hat es das?", fragte Felix kalt. Eigentlich würde er jetzt grinsen oder schüchtern schauen, weil er sich so darüber freute. Doch wollte er gerade keine Emotionen zeigen. „Ja!", sagte Changbin. Felix zog seine Kapuze tiefer, um sein unvermeidliches Schmunzeln zu verbergen. 

Sie kamen an einem Reihenhaus an und Felix ging den Weg entlang, der durch das vertrocknete Gras führte. In den Nachbargärten sah es nicht anders aus. Entweder herrschte Wüste oder Wiese. Felix klopfte an die Tür, da die Klingel schon seit Monaten nicht mehr tat. Ein kleiner Junge, etwa 12 Jahre alt, öffnete die Tür. „Ja?", fragte er, ehe sein Vater hinter ihm stand und die beiden Jungs alarmiert musterte. „Ich bin ein Freund von Jeongin. Ist er da?", fragte Felix freundlich.

„Jeongin!", rief der Vater durch das Haus. Er war etwas weniger angespannt, da die Jungs jung und ungefährlich erschienen, jedoch kannte er die Menschen hier. Immerhin hatte es schon einen Fall gegeben, in dem ein achtjähriger seine Nachbarn umgebracht hatte, weil sie nichts Süßes für ihn hatten.

Jeongins Familie war eine ziemliche Ausnahme hier. Die Familie war noch vollständig und keiner der Eltern war Alkoholiker oder ähnliches. Sie hatten nur einfach Pech gehabt. Wenig Geld, und am falschen Platz gelebt. Völlig teilnahmslos wurden sie mit in den Krieg und den Untergang gezogen.

Jeongin kam die Treppe runter gelaufen. „Felix! Was machst du denn hier? Und wer ist das?", bombardierte der jüngere seinen Freund. „Wollen wir das woanders besprechen?", fragte Felix. „Klar, kommt mit.", sagte Jeongin und winkte ihnen zu, damit sie ihm die Treppe hoch folgten. Das Haus war klein, somit teilten sich die jüngeren Brüder ein Zimmer, da Jeongin noch einen ältere Bruder hatte. Dieser ging schon arbeiten und es war verständlich, dass er ein eigenes Zimmer wollte.

Die drei setzten sich auf das untere der Stockbetten und Jeongin wartete gespannt ab. Die Zimmer sahen alle gleich aus. Die Wände waren weiß, immer der gleiche Holzboden und die Zimmer waren recht leer. Die Familie besaß nicht viel. Das meiste Zeug verstaute Jeongin in seiner Kommode, Unordnung konnten sie sich nicht erlauben.

„Also. Erst mal alles gute nachträglich zum Geburtstag. Das ist Changbin. Ich hab ihm im Jugendknast kennengelernt.", sagte Felix. „Warte, du warst im Gefängnis? Ich hab mich schon gefragt warum Chan auf einmal so oft in den Laden gekommen ist.", antwortete Jeongin geschockt. Er überhörte die Glückwünsche total. „War halb so schlimm. Aber erinnerst du dich noch an den Tag, als ich das letzte mal da war? Mit den Nachrichten? Über das Mädchen aus der Spear-Gang?", sagte Felix aufgeregt. Er war nervös und wollte das seine Theorie stimmte.

Gangsters and Thieves || Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt