Seit Ellas Verhandlung war inzwischen eine Woche vergangen.
Den Alpha hatte sie nicht mehr gesehen.
Da es ihr besser ging hatte sie begonnen Kate in der Krankenpraxis zu helfen. Sie erledigte Besorgungen, half beim Putzen und vorbereiten der Krankenzimmer, bevor ein neuer Patient eintraf.
Als sie Kate auf das komische Verhalten von Álvaro angesprochen hatte, schmunzelte sie nur wissend und sagte, dass er etwas geschockt war. Weshalb verriet sie ihr aber nicht....
„Sag mal Kate. Ich bin jetzt schon zwei Wochen hier. Bin ich immer noch krank geschrieben? Ich möchte langsam heim. Meine Freunde machen sich bestimmt auch schon Sorgen. Und morgen hätte ich eigentlich zu meinen Eltern zu Besuch fahren wollen. Wieso lässt sich der Alpha erstens nicht blicken und zweitens mich nicht heim?"
Kate seufzte „Ach Ella, ich kann dich da verstehen. Aber wenn wir dich heim lassen, dann wird dich das Shadow-Rudel aufsuchen und das wird sicherlich nicht gut enden. Der Alpha ist mit einem Team auf Mission uns versucht die Absichten des Shadow-Rudels herauszufinden."
Dann war sie kurz still. Damit war das Thema erledigt.
Ella seufzte ebenso und legte die Wäsche weiter zusammen. Sie bestand darauf ihre Wäsche selber zu waschen. Genau genommen, war es nicht „ihre" Wäsche. Sie hatte ein paar alte Kleidungsstücke von den Dorfbewohnerinnen hier bekommen. Darüber war sie sehr dankbar, denn die Kittel aus der Praxis waren weder warm, noch sonderlich schick.
Gerade als sie die Wäsche in den Korb neben Kate legen wollte, öffnete sich die Tür und der Alpha höchstpersönlich trat ein.
„Kate ich-", sagte er, stockte aber als er Ella sah.
Kate sah von ihrem Wäschekorb auf. „Hi Al, ihr seid ja schon zurück, seit wann das? Habt ihr etwas herausfinden können?"
„Seit gerade eben.", antwortete der Alpha kurz angebunden. Dann sah er kurz zu Ella, drehte sich auf dem Absatz um und wollte gerade schon aus der Tür heraus, als Ella ihn aufhielt.
„He warte mal. Da du ja jetzt zurück bist kann ich heim oder? Ich habe nämlich echt keine Lust mehr hier festgehalten zu werden. Irgendwann werde ich noch gefeuert, da sie es mir daheim sicherlich nicht abkaufen dass ich so lange krank bin und darauf habe ich echt keine Lust. Nur weil eure Fantasie euch etwas vorgaukelt und ihr zu viele Horrorfilme gesehen habt, heißt das noch lange nicht, dass ich kaltblütig umgebracht werde, wenn ich wieder nach Hause gehe!"
Ella war richtig sauer! Die Worte hatte sie sich seit einer Woche zurechtgelegt und konnte sie jetzt, da sie den Alpha endlich sah nicht mehr zurückhalten.
Ganz langsam und ohne Eile drehte sich der Alpha zu ihr um und sah ihr fest in die Augen.
„Dann geh!"
„Dann geh?". Ella war verwirrt, das hatte sie nicht erwartet.
„Al, das ist keine gute Idee."
Al tat Kates Bemerkung mit einer Handbewegung ab, drehte sich um und ging. Im Hinausgehen erwiderte er noch: „Jade soll sie morgen früh in der Stadt absetzten, von dort aus sollte sie selbstständig heim kommen."
Kate und Ella sahen ihm sprachlos hinterher.
„Na endlich! Warum ging das jetzt vor einer Woche nicht?!", wandte sich Ella an Kate.
„Das ist nicht gut. Er weiß nicht was er sagt! Das ist gefährlich!"
„Nicht du auch noch Kate!"...
Am nächsten Morgen packte Ella alles was sie hatte in ihre Handtasche ein. Das Handy hatte sie frisch geladen. Sie fand es schade, dass sie nie hierhin zurückkehren würde, da sie bestimmt eine wundervolle Freundschaft mit Kate hätte aufbauen können.
Es klopfte an ihrer Tür. Kate war da um sie zu Jade zu bringen. Jade arbeitete Undercover in einem Büro in der Stadt und würde sie bis dorthin mitnehmen.
Am Wagen angekommen schloss Kate sie in eine feste Umarmung „Bitte sei vorsichtig!"
„Bin ich, aber mir wird schon nichts passieren. Ach und Kate bitte sorge dafür, dass der Alpha endlich seinen Mate trifft, der ist ja nicht auszuhalten!"
Kate schmunzelte : „Ich denke das ist hoffnungslos!"
In den letzten zwei Wochen hatte Kate viel über Werwölfe gelernt. Jeder Werwolf hatte einen Mate. Das war ein anderer Werwolf, der oder die seelenverwandt waren.
Sobald man seinen Mate getroffen hatte war jeder Werwolf deutlich ausgeglichener und würde alles tun um sein Gegenstück zu beschützen.
Ella wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Jade ihr höflich die Autotür aufhielt. Jade war eine junge Wölfin, die erst kürzlich ihren Mate kennengelernt hatte.
Nach ca. 1h Fahrt waren sie in der Stadt angekommen und Jade ließ Ella an der Bushaltestelle an der Stadtmauer heraus. Von dort aus würde Ella den Rest des Weges alleine schaffen.
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Das Bündnis der Luna
FantasyElla ist ein Mensch. Fabelwesen kommen aus Geschichten und Märchen. Dachte sie zumindest ...