Am nächsten Morgen wurde Ella vom hellen Sonnenlicht geweckt.
Da es inzwischen Ende November war, musste es schon super spät sein, da die Sonne im Spätherbst erst später aufging.
*Mist!*, dachte sie sich. Sie wollte doch schon in der Früh zu Nathaniel in die Bibliothek. Schnell sprang sie aus dem Bett, machte sich frisch und zog sich an. Ihr Blick auf ihr Handy verriet ihr, dass es schon kurz nach 11 Uhr war.
Kaffee trinken mit Nathaniel konnte sie sich abschminken, aber da sie nichts besseres zu tun hatte, ging sie trotzdem in Richtung Bibliothek.
Sie wollte dringend mehr über diesen Friedenspakt erfahren. Vielleicht gab es ja doch noch eine andere Möglichkeit um ihn zu erneuern. Vielleicht konnte ja Kate mit, so als Schwägerin des Alphas. Immerhin war ihr Bruder der Beta vom Alpha gewesen.
Das hatte ihr Kate erzählt, als sie wie so oft abends zusammen saßen und miteinander geplaudert hatten. Die Offenheit, über ihren Mann zu sprechen, war allerdings dem Wein geschuldet, den sie damals zusammen getrunken hatten. Denn sonst mied Kate das Thema wenn sie es konnte.
Sehr schade, wie Ella fand, da sie schon gerne mehr über ihn gewusst hätte. Zumal er zur Familie des Alphas gehört hatte und ihr das vielleicht geholfen hätte den Alpha besser zu verstehen.
Denn dieser war mit seinen plötzlichen Ausbrüchen immer noch ein Mysterium für Ella.
Als sie in der Bibliothek ankam lief sie schnurstracks in den hinteren Bereich, in dem Nathaniels Schreibtisch stand. Dort saß dieser auch in ein Buch vertieft.
„Nate! Schön dich zu sehen!", rief Ella vergnügt.
Nate sah von seinem Buch aus, doch anstatt ihr entgegen zulächeln, wie er es sonst immer tat, war sein Gesicht von Sorgenfalten gezeichnet.
Gerade als Ella fragen wollte, was denn los sei, stolperte sie über die Teppichkante, über die sie schon so oft geflogen war. Im letzten Moment sprang Nate auf und fing sie auf, sodass sie in seinen Armen landete.
Ella brach in einen Lachflash aus und bemerkte somit viel zu spät, dass die Flügeltüren zur Bibliothek erneut geöffnet wurden.
„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN! VERSCHWINDE!"
Verwirrt sah Ella hoch, als sie Nathaniel zügig wieder auf die Beine stellte. Der Alpha war in die Bibliothek gekommen und musste sie in den Armen von Nathaniel gesehen haben.
Das war allerdings kein Grund so aufbrausend zu sein. Noch dazu, durfte sowohl sie als auch Nate machen, was sie wollten. Und zusätzlich, hatte Nate sie ja nur aufgefangen um sie vor einem Sturz zu bewahren!
Da der Alpha immer noch forschen Schrittes und mit erhobenen Finger auf sie zu marschierte, trat Ella ihm mutig entgegen.
Sie wollte es zumindest, denn als sie de zweiten Schritt nach vorne machte, stolperte sie erneut über selbige Teppichkante, über die sie eben schon gestolpert war.
Prompt landete sie diesmal in den Armen von Álvaro. Verblüfft von der unerwarteten Nähe starrte sie ihn an. Auch er schien darauf nicht vorbereitet gewesen zu sein, da auch er sie unverblümt anstarrte.
Ellas Körper fing auf einmal an zu kribbeln wie verrückt.
*verflixt, warum war sie denn immer so nervös?!"
Der Alpha, als hätte er sich an ihr verbrannt, ließ sie apprupt los, wodurch sie auf den Boden plumpste.
Noch verwirrter als zu vor starrte sie erst ihn, dann Nathaniel an.
Als Ella sich wieder gefangen hatte bemerkte sie wie unhöflich es eigentlich war, sie einfach so fallen zu lassen.
„Hey, wieso lässt du mich einfach Ffallen?!", beschwerte sie sich. Und gerade als sie zu weiteren wüsten Beschimpfungen ansetzten wollte, fiel der Alpha ihr schon ins Wort.
„Ich- Ich will nicht- Nathaniel ist hier zum Arbeiten und nicht zum Flirten! So etwas dulde ich hier nicht!", Bestimmt, sah er auf Ella herab.
Diese war gerade dabei wieder aufzustehen und konnte nicht anders als das Gesicht zu verziehen und den Alpha nach zu äffen: „Das dulde ich hier nicht!".
Nate, der scheinbar überaus bemüht war sein Pokerface beizubehalten, schlug sich seine Hände vor den Mund um nicht in einen Lachanfall auszubrechen.
Der Alpha fixierte Ella mit seinem Blick. Kurz schien es so, als wolle er noch etwas erwidern, dann hatt er es sich scheinbar anders überlegt, denn er drehte sich einfach um und ging von dannen.„Was war das denn?", fragte Ella Nate, als die Türen der Bibliothek hinter dem Alpha zuschlugen.
Nate zickte nur mit den Schultern, doch das wirkte nicht ganz ehrlich, wie Ella fand.————
Nach diesem Debakel schien Nate ihr aus dem Weg zu gehen. Und da es ohne Nate in der Bibliothek nur halb so lustig war, verbrachte Ella ihre Tage wieder vermehrt in der Krankenstation.
Kate wollte sie immer noch dazu überreden, dass sie auf Álvaro's Geburtstagsparty kommen soll.
Doch Ella erwiderte wie immer das Selbe, dass er sie dort ganz bestimmt nicht haben wolle und sie zudem nichts passendes zum Anziehen hätte.
Das einzige, was sie Schade fand, ist dass die Feier im Anwesen des Alphas stattfinden würde und sie diese schon zu gerne einmal von innen gesehen haben würde.
Aber da sie keine Lust auf weitere komische Verhaltensweisen des Alphas hatte, beschloss sie ihm auch an seinem Geburtstag aus dem Weg zu gehen.
Von Kate hatte sie erfahren, dass er erst 25 Jahre alt wurde. Sie hätte eher damit gerechnet, dass er 30 war, da er immer so erwachsen und anmutig wirkte. Aber dem war nicht so.
Am Samstagnachmittag bat Kate sie ihr Locken in die Haare zu drehen, da sie das an sich immer nicht so gut hinbekam. Für die enge Familie ging die Feier schon am Nachmittag mit Kaffee und Kuchen los.
Da Kate erst spät aus der Praxis kam, hatte Ella kaum Zeit für Kate's Locken. Um 16 Uhr sollte Kate dort sein und um Dreiviertel war ihre Frisur erst fertig.
Schnell zog sie sich um. Währenddessen half Ella Mia in ihr Kleid und band ihr eine Schleife ins Haar.
Kurz vor Vier waren die zwei fertig, verabschiedeten sich noch von Ella und machten sich auf den Weg. Ella ging auch, allerdings nach „Hause" in ihr Gästezimmer. Dort schmiss sie sich mit einem Buch, dass sie sich am Nachmittag aus der Bibliothek ausgeliehen hatte, auf's Bett und begann zu lesen.
Kaum hatte sie drei Seiten gelesen, klingelte ihr Handy. Es war Kate.
*Was wollte sie von ihr*, fragte sich Ella und nahm den Hörer ab.
„Kate, hi, was ist los?"
„Ella, gut dass du dran gehst, du musst mir helfen!", sprach Kate leicht gehetzt.
DU LIEST GERADE
Das Bündnis der Luna
FantasyElla ist ein Mensch. Fabelwesen kommen aus Geschichten und Märchen. Dachte sie zumindest ...