Kapitel 13

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„SIE IST WAS?!", der Alpha war wutentbrannt.
„Sie ist verschwunden, Alpha. Wir haben gestern Abend nach ihr gesucht, sie aber nicht gefunden!"
„UND WIESO HABT IHR MICH NICHT GEWECKT?!"
„Du warst besoffen uns hast nichts mehr um dich herum wahrgenommen!", erwiderte Tamai.
Wie es schien wollte der Alpha noch viel mehr erwidern, doch insgeheim wusste er, dass sein Beta recht hatte und somit rieb er sich nur entnervt die Nasenwurzel.
„Ich wette, das Shadow-Rudel hat sie. Sie wollten sie letztes Mal schon haben. Was ich eher verrückt finde ist, dass keiner von uns die Eindringlinge bemerkt hat."
„Ja das wundert uns auch. Die erste Garde hatte auch nichts bemerkt und das , obwohl alle auf ihren Posten waren."
Das brachte die Wölfe ins grübeln. Da kam Kate ein Gedanke.
„Und was wenn wir einen Maulwurf in unseren Reihen haben?"
„Das wäre leider nicht auszuschließen.", seufzte der Alpha. „Aber dennoch ist es wichtig Ella zu finden. Wer weiß, in welcher Situation sie sich gerade befindet."
Also heckten sie einen Plan aus, wie sie nochmals das Territorium des Shadow-Rudels betreten wollten, allerdings dieses mal Inoffiziell und ohne bemerkt zu werden.
Das war jedoch gar nicht so leicht machbar, da die Vorboten, die das Evergreen-Rudel geschickt hatten, allesamt von stärker besetzten Grenzpatrouillen berichteten.
Dennoch musste eine Lösung her, wenn sie Ella da lebend heraus holen wollten.

_________

Ella konnte nicht einschätzen wie viele Stunden oder schon Tage seit ihrer Gefangennahme vergangen waren. Es musste zumindest schon wieder Tag sein, da das Verließ nicht mehr ganz so düster war. Fenster gab es hier zwar keine, dennoch musste irgendwo Licht durchkommen.
Sie war hundemüde. Wirklich schlafen hatte sie nicht können. Der Boden war feucht, hart, kalt und vor allem unbequem. So war sie immer nur kurzzeitig in eine Art Sekundenschlaf gefallen. Und der war nicht sonderlich erholsam. Bei jedem komischen Geräusch war sie hochgeschreckt, nur um festzustellen, dass gar nichts war.
Doch nun hörte sie wirklich sich herannahende Schritte. Und tatsächlich, die Tür wurde aufgestoßen und einer der Männer, die vorhin den Alpha begleitet hatten, betrat den Raum.
„Der Alpha will dich sprechen!", mehr sagte er nicht, bevor er zu ihr trat, sie grob hochnahm und wie einen Sack Kartoffel über der Schulter heraustrug. Auf dem Weg blieb Ella ganz still und versuchte sich den Weg einzuprägen den sie gingen, um es auf einer eventuellen Flucht leichter zu haben. Doch sie bogen so oft um die Ecke, dass sie schon bald den Faden verlor und aufgab. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte er sie ab. Ella sah sich um und bemerkte, dass sie in einer Art Büro waren. Und vor ihr thronte der Alpha des Shadow-Rudels und grinste sie hämisch an.
„Nun denn, schön dich zu sehen!", bei diesem Kommentar wurde Ella halb schlecht und sie erwiderte ich's darauf und starrte dem Alpha nur stumm entgegen. Gewappnet für alles was nun kommen möge.
„Was hat dir Ellaluna in ihrer Prophezeiung verraten?"
Ella klappte die Kinnlade herunter.
„Bitte was?"
Der Alpha wiederholte die Frage in exakt selbigem Wortlaut erneut und sah sie unverhohlen an.
„Ich, ich, welche Prophezeiung?", fragte sie nun.
Sie hatte wirklich keine Ahnung von was der Alpha da sprach. Von einer Prophezeiung hatte sie noch nie etwas gehört oder gelesen. Dabei hatte sie bereits sämtliche Bücher über die Urwerwölfe durchgelesen.
„Na die Prophezeiung, die jede Luna eines Rudels von der Urluna bekommt."
„Also erstens bin ich keine Luna, geschweige denn bin ich ein Werwolf und zusätzlich habe ich auch keine Prophezeiung bekommen!"
Sollte das was Ella sprach eine Gefühlsregung im Alpha hervorgerufen haben, so zeigte er sie nicht. Sein Gesicht glich weiterhin dem einer Statue, als er wieder zu reden anfing.
„Nun denn, dann wünsche ich dir ein schöne Reise zurück auf dei Zimmer."
Ohne abzuwarten, packte sie der Werwolf von vorhin, schmiss sich sie wieder über die Schulter und brachte sie in „ihr" verlies zurück.
Dort angekommen fing Ella vor lauter Verzweiflung an zu weinen. Sie wusste einfach nicht was sie tun sollte und hoffte einfach nur sehr, dass man nach ihr suchte.
Alle paar Stunden wurde sie nun geholt und der Alpha stellte ihr die immer selben Fragen. Und jedes Mal wusste Ella nicht was sie ihm sagen sollte, da sie selbst keine Ahnung hatte.
Von Stunde zu Stunde wurde Ella immer müder und fror immer mehr. Zudem hatte sie Hunger und Durst. Doch scheinbar hatte sie bei Hotelbuchung vergessen das Buffet mit zu buchen, dachte sie sich schon sarkastisch.
Irgendwann kam gar niemand mehr zu ihr und sie bemerkte, dass die Nacht herein gebrochen war, da es im verlies wieder stockdunkel war.
So beschäftigte sie sich mit ihren Gedanken allein.
Die Frage die sie allerdings am meisten beschäftigte war, weshalb Thoben dachte, dass sie ein Werwolf sei und noch dazu die Luna. Außer dem Namen hatte sie nicht viel mit einem Werwolf gemein.
Doch da grübeln half ihr auch nicht weiter, da sie selbst keine Antwort auf die Fragen wusste.
Inzwischen hundemüde, vielen ihr dann doch alsbald die Augen zu.

Das Bündnis der LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt