Ella sah auf und blickte in braune Augen eines Mannes den sie nicht kannte.
Er hatte ihr eine Hand zugesteckt und lächelte sie freundlich an!
„Hi, ähm ja, ja gerne ich denke schon!", erwiderte sie und musste auch lächeln.
„Ich bin übrigens Marek, der Beta des Shadow-Rudels."
Jetzt wollte Ella nicht mehr so gerne mit ihm tanzen, doch er hatte ihre Hand fest umschlossen und zog sie auf die Tanzfläche. Dann platzierte er seine andere Hand an Ellas Rücken, allerdings etwas zu tief für ihren Geschmack.
„Der Alpha ist nicht begeistert davon, dass du abgehauen bist!", meinte er und grinste nun nicht mehr so freundlich, als er mit dem Tanz begann.
„Der ‚Alpha' kann mich mal" das Wort Alpha betonte sie unmissverständlich um ihm zu signalisieren, dass sie genau wusste, wie der Alpha drauf war.
Allerdings schien das Marek nicht zu gefallen, denn er zerquetschte ihr förmlich die Hand und schickte sie von einer Drehung in die nächste, sodass ihr schon leicht schwindelig wurde.
Dann beugte er sich zu ihr vor und flüsterte in ihr Ohr: „wir werden uns jetzt bis an die andere Seite des Raumes tanzen und dann den Saal verlassen. Dann wirst du mit mir kommen und wage es ja nicht Aufsehen zu erregen. Wir sind nur ein verliebtes Pärchen, dass sich gerade gefunden hat,"
Nach seinen Worten sah er sie bedrohlich an und knurrte leise, sodass nur sie es hören konnte.
Ella schluckte. Sollte das nicht ein Abend in Harmonie und Frieden sein? Sie sah sich verzweifelt um ob ihr jemand helfen konnte.
„Dein lieber Alpha wird nicht kommen, er wird gerade von zieh willigen Wölfinnen belagert, die meinen seine Mate zu sein und ihn zu betatschen um das unglaubliche Kribbeln auszulösen!"
Bei seinen Worten stolperte Ella. Das Kribbeln?
Das konnte nicht sein. Vielleicht verwendete er einfach nur eine komische Floskel.
Währenddessen hatten sie sich inzwischen auf die andere Seite des Raumes getanzt und kamen der Tür immer näher! Bald hätten sie die Tür erreicht und dann gäbe es kein zurück mehr!
Ella versuchte das Tanzen in eine andere Richtung zu steuern, doch er war viel zu stark für sie. Da erblickte sie den Alpha inmitten von mehreren ihn anschmachtenden Wölfinnen. Und in diesem Moment wünschte sie sich nichts mehr als auch per Mindlink kommunizieren zu können. Denn dann hätte sie um Hilfe rufen können.
Doch der Moment, in dem sie einen Blick auf ihn erhaschen konnte war schnell vorbei, als Marek sie weiter zog. Sie hatten die Tür erreicht und er stieß sie unsanft nach draußen. Dann drückte er sie gegen die Wand und beugte sich gefährlich nahe nach vorne und kam ihrem Gesicht immer näher.
Er würde doch nicht, er konnte nicht, bitte nicht, dachte sich Ella nur.
„Würden wir dich nicht leider töten müssen, würde ich dich zu meiner Frau machen und dir zeigen was es heißt Wenn man so frech ist wie du!"
„Mich töten? Aber wieso? Ich habe euch nie etwas getan!?" , fragte sie ihn und drehte ihren Kopf auf die Seite, damit er sie nicht Küssen konnte."
Er nahm ihr Kinn und zwang sie somit wieder in seine Richtung zu schauen.
„Hmmmmm du duftest köstlich..... es würde sicherlich nicht schaden eine kleine Kostprobe zu nehmen oder? Nur ein kleiner Kuss?"
Ellas Augen weiteten sich vor Panik!
„Das würde ihn bestimmt nicht verärgern. Ist ja nur ein Kuss, oder?"
Ella versuchte zwanghaft ihr Gesicht aus seinem Griff zu lösen! Sie wollte ihn nicht küssen. Es reichte schon, dass er sie mit der anderen Hand begrapschte.
„Wen sollte was stören!?", brachte sie dennoch heraus.
„Du weißt es immer noch nicht oder?! Die Gerüchte haben sich ja längst bis in die anderen Rudel verbreitet und du weist es noch immer nicht!", er lachte laut auf und grinste sie Böse an!
„Du meine Liebe, bist die Ma-„
Doch weiter kam er nicht, denn mit einem Ruck wurde er nach hinten gerissen und man konnte nur ein ekelerregendes Knacken vernehmen. Ella starrte perplex den pechschwarzen Wolf an der ihr nun gegenüber stand.
Kurz darauf verwandelte er sich zurück und Álvaro stand ihr gegenüber. Schnell trat er auf sie zu und nahm ihr Gesicht in seine Hände! Ihr Gesicht fing daraufhin an unverkennbar an den Stellen zu glühen und kribbeln an denen er sie berührte.
„Hat er dir weh getan? Hat er dich geküsst? Irgendwas getan was du nicht wolltest?" Ella konnte ihn nur perplex anschauen.
Dann viel sie ihm um den Hals und die Tränen, die sie bis gerade noch zurückhalten konnte begannen zu fließen.
Ihr war gerade egal wer er war, egal dass er der Alpha war, doch er hatte sie gerade vor Schlimmem bewahrt!
Mach einer Weile brachte sie wieder etwas Abstand zwischen die beiden und sah verlegen auf den Boden. Ihr Körper brannte förmlich und ihr war auf einmal unglaublich heiß.
„Entschuldige Alpha, ich hätte nicht, ..., ich mein wie sieht das den aus für deine Mate falls sie hier ist... ich es tut mir Leid, ich sollte gehen!"
Sie drehte sich um, ließ einen perplexen Alpha dort stehen und schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn! Was wäre passiert, wenn seine Mate, falls er sie getroffen hatte das gerade gesehen hätte. Schnell begab sie sich zurück in den Saal.
Sie konnte es gerade absolut nicht mehr leugnen, aber das Kribbeln, dass sie jedes Mal bei einer Berührung mit ihm spürte war definitiv keine Nervosität. Unter unerklärlichen Umständen hatte sie Gefühle für den Alpha entwickelt und das war das schlimmste was je hätte passieren können. Damit gefährdete sie alle die sie hier lieb gewonnen hatte. Sie musste gehen, sofort! Sie durfte der Verbindung von Alvaro und seiner möglichen Mate nicht im Wege stehen!
Sie war schon halb über die Tanzfläche drüber, als jemand von hinten nach ihrer Hand griff und sie zu sich zog. Noch bevor sie die Person sah, wusste sie durch ein Kribbeln wer es war!„Wieso fliehst du vor mir? Habe ich etwas falsch gemacht? Habe ich etwas falsch in die Situation draußen interpretiert?", Álvaro klang fast schon verzweifelt als er das sagte.
Um sie herum hörten die Menschen auf zu tanzen und schauten in ihre Richtung.
„Nein, du hast nichts falsch gemacht! Danke dass du mich vor ihm gerettet hast! Wirklich! Aber ich bin das Problem. Wenn ich da bin mache ich alles kaputt! Du musst deine Mate finden, damit das Bündnis erneuert werden kann und ein Lrieg verhindert werden kann. Ich, ich bin da nur im Weg! Ich mag dich! Sehr sogar und das ist grausam, weil ich es nicht darf und und ... Und genau deswegen muss ich geh-„, doch der Alpha unterbrach sie in dem er seine Lippen auf ihre legte und sie küsste.
„Ich habe meine Mate längst gefunden!" wisperte er in den Kuss hinein und küsste sie weiter.
Und Ella brannte. Ihr Körper brannte. Doch es tat nicht weh. Es war ein wohliges Brennen, dass ihren gesamten Körper durchflutete.
Zögerlich legte sie ihre Hände an seine Brust und erwiderte endlich den Kuss.
Nach einer Weile lösten sie sich voneinander und sahen sich in die Augen.
„Du bist meine Mate! Kannst du es jetzt fühlen?", fragte Álvaro.
Ella konnte nur Nicken, mehr brachte sie nicht heraus. Zu berauschend war das, was sie gerade erlebte.
„Das habe ich die ganze Zeit gefühlt wenn ich in deiner Nähe war! Und ich wusste einfach nicht, wie ich es dir sagen sollte, es dir zeigen sollte. Und dann wurdest du entführt und mir wurde das halbe Herz rausgerissen vor lauter Sorge um dich!"
Ella lächelte und sah ihm in die Augen.
„Jetzt verstehe ich so einiges! Niemand durfte mir davon erzählen oder? Nur du durftest und konntest mir sagen, dass ich deine Mate bin oder?"
Er nickte nur.
„Und heißt das, ich habe mir selber einen Ball geschmissen, damit du mich finden kannst?", jetzt konnte sie nicht mehr anders und musste lachen. Auch Álvaro stimmte in ihr Lachen mit ein.
Plötzlich war der Gong wieder zu hören. Eine männliche Stimme räusperte sich und sprach dann laut in ein Mikrophon: Ich präsentiere euch den Alpha des Evergreen-Rudels Álvaro mit seiner zukünftigen Luna des Evergreen-Rudels Ella."
Danach brach der ganze Saal in lauten Applaus und Jubelrufe aus!
Ella drückte sich fest an Álvaro's Seite, ihr war das Ganze extrem peinlich und sie wollte hinter seinem Rücken ihre rot glühenden Wangen verstecken.
Dann begann die Band wieder zu spielen und die Leute begannen wieder zu tanzen.
„Na Hallelujah mein lieber Schwager! Heute wurde dir deine Mate aber auf dem Silbertablett serviert!", lachend kam Kate auf sie zu und nahm Ella in den Arm.
„Herzlich willkommen in der Familie Ella!", sagte sie und lächelte sie glücklich an!
Auch Tamai kam zu ihnen und klopfte de m Alpha auf die Schulter.
„Und du hattest bis zum Schluss wirklich keine Ahnung!?", sagte da Carla und hakte sich bei ihr unter um sie zu Tilly und Evelyn zu ziehen.
„Nein hatte ich nicht! Ich dachte wir schmeißen wirklich einen Ball damit Al seine Mate findet!", Ella konnte sich ein erneutes Lachen nicht verkneifen.
„Und ihr habt es alle gewusst, oder?"
Die drei nickten nur und grinsten Ella an.
„Wo ist Jana?", fragte sie nun.
Evelyn seufzte: „das Shadow-Rudel hat die Fliege gemacht, als sie gemerkt haben, dass ihr Plan nicht aufgeht. Jana wurde mitgeschleift, aber sie wird zurecht kommen, das tut sie immer!", aufmunternd sah sie Ella an.
„Aber jetzt genieß noch deinen Abend und vor allem alles was danach kommt!", Tilly zwinkerte ihr zu und ging auf ihren Mate zu, der schon am Rande der Tanzfläche auf sie wartete.
„Was meinte sie damit? Was kommt nach dem heutigen Abend?", Ella war verwirrt.
„Na die Vollführung eures Matebandes du Dummerchen!", meinte da Carla
Als Ella nur noch verwirrter schaute, boxte Evelyn Carla mit dem Ellbogen in den Bauch.
„Woher soll sie das wissen DU Dummerchen! Sie ist doch kein Werwolf!"
Carla sah erst verärgert aus, nickte dann aber wissend mit dem Kopf. Dann wünschte sie Ella viel Spaß und verschwand in der Menge.
„Es fehlt noch ein Teil zur Vervollständigung eures Matebundes, aber das soll Álvaro dir erklären, lass es einfach auf dich zukommen!"
Und schon war sie verschwunden!
Plötzlich schlangen sich Arme von hinten um ihre Schultern und sie wurde an eine harte Brust gezogen.
„Über was habt ihr gesprochen? Du sahst so verdattert aus!", flüsterte Álvaro Ella ins Ohr, bevor er sie zu sich herum drehte und ihr einen Kuss auf den Scheitel gab.
„Das weiß ich auch nicht so genau, die Mädels waren alle sehr kryptisch. Sie meinten nur, dass ich heute Abend viel Spaß haben werde und noch was fehlt um unser Mateband zu vervollständigen."
Alvaro entgleiste kurz der Blick, bevor sich eine feine Röte auf seine Wangen schlich.
„Ah, okay", meinte er dann nur und zog sie mit einem „lass uns tanzen" auf die Tanzfläche.———————————————————————————————————————————————————
Hey ihr Lieben,
Ich glaube Ella war WIRKLICH die Einzige die nichts gepeilt hat. Oder hättet ihr das etwa auch nicht vermutet?! Hust hust
Eure Lara
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Das Bündnis der Luna
FantasyElla ist ein Mensch. Fabelwesen kommen aus Geschichten und Märchen. Dachte sie zumindest ...