Kapitel 1

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Annalenas POV:

„Wir können uns nicht mehr hinter Ausreden und Kompromissen verstecken, wir sind es den Bürgerinnen und Bürgern schuldig endlich ins Handeln zu kommen! Es muss endlich Schluss sein mit Minimalbestreben, die dann doch nur wieder von der Groko blockiert werden. Wir wollen doch den nachfolgenden Generationen einen lebenswerten Planeten hinterlassen. Unser Planet steht vor dem Kollaps! Radikale Zeiten erfordern radikales Handeln, und deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen, nehme ich dieses kolossale Nichtstun nicht mehr hin!", verkünde ich energisch in den Bundestag.

Ich sehe in zustimmende nickende Gesichter aus meiner Grünen Fraktion, aber auch von der SPD und den Linken. Meine Fraktion klatscht einstimmig. Mit hohem Puls blicke ich umher. Das Thema Klimaschutz wühlt mich auf. Zu meiner rechten Seite sehe ich Alice Weidel, die das Gesicht abwertend verzieht und die Arme verschränkt. Sie funkelt mich böse an. Ich glaube eine Ader an ihrem Kopf pochen zu sehen. Nun schüttelt sie den Kopf und schnauft verächtlich.

Hinter mir nehme ich eine Stimme wahr: „Frau Baerbock, erlauben Sie eine Zwischenfrage der AfD Fraktion?", fragt Claudia Roth mich. „Oh ja ich erkläre der AfD Fraktion sehr gerne warum Klimaschutz wichtig ist!", sage ich angriffslustig in die Richtung von Alice Weidel.

„Frau Weidel, Sie haben das Wort.", sagt Claudia Roth. Alice Weidel steht auf und tippelt ungeduldig mit dem Fuß, wie ein Pferd kurz vor einem Rennen, das nun endlich loslaufen will.

Ein Mikrofon fährt vor ihr hoch: „Frau Baerbock, es ist wirklich unfassbar unseriös, wie Sie hier versuchen dem kleinen Mann auch noch den letzten Pfennig aus der Tasche zu ziehen für angeblich notwendigen Klimaschutz!" - „Frau Weidel, Ihre Frage bitte!", mahnt Claudia Roth.

Ich blicke in das wütende Gesicht von Alice Weidel. Sie sieht aus als würde sie mir direkt an die Gurgel springen wollen. „Kein Problem. Frau Baerbock, haben Sie sich eigentlich mal über seriöse Quellen mit dem Klimaschutz auseinander gesetzt oder haben sie diese Theorien in ihren linksgrünversifften Käseblättern gelesen?", fragt sie mich wütend und stampft dabei mit dem Fuß.

Ich bin geschockt von dieser Frage und schaue sie völlig entgeistert an. Dann atme ich tief ein und sage: „Frau Weidel, die Wissenschaft ist sich einig. Der Klimawandel ist menschengemacht und es ist mehr als notwendig jetzt endlich effektive Maßnahmen zu ergreifen. Das ist wissenschaftlicher Konsens. Da gibt es auch keinen Interpretationsspielraum. Oder haben Sie eine Idee wie wir jetzt schnell die Erderwärmung bekämpfen können, außer indem wir CO2-neutral werden?", während ich das sage, funkle ich sie böse an.

Plötzlich steht die ganze AfD-Fraktion auf uns zieht etwas unter den Stühlen hervor. Es sind scheinbar selbstgebastelte Hüte, in Form einer Sonne. „Vielleicht sollten wir der Sonne einfach mal sagen, dass sie weniger scheinen soll?", schreit Alice Weidel und setzt sich dabei den Hut auf. Alle anderen AfD-Abgeordneten tun es ihr gleich und fangen an mit dem Hut auf dem Kopf zu tanzen. Alice Weidel singt ins Mikrofon: „Don't you know I'm still standing better than I ever did, looking like a true survivor, feeling like a little kid". Die anderen Abgeordneten stimmen mit ein: „I'm still Standing After all this time, picking up the pieces of my life without you on my mind." Alice Weidel singt leidenschaftlich so laut sie kann und schaut mich dabei an. Ich blicke mich um und sehe wie plötzlich alle anderen Fraktionen, außer der AfD verschwunden sind.

Langsam kommt die Gruppe der AfD in Richtung Rednerpult getanzt und singt weiter:

„I'm still Standing After all this time, picking up the pieces of my life without you on my mind."

Sie kommen immer näher. Ich will einfach nur weg aber ich kann mich nicht bewegen. Die AfD-Fraktion tanzt nun direkt vor mir einen Flashmob und Alice Weidel streckt ihre Hand nach mir aus. Sie hält mir einen selbstgebastelten Hut hin und zieht mich in den Flashmob.

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