Annalenas POV:
Mit einem Glas Rotwein lasse ich mich erschöpft auf Roberts Sofa fallen. Meine Gedanken fliegen in alle Himmelsrichtungen wild durcheinander und ich brauche dringend Robert, um mich wieder einzunorden. Nach allem was auch zwischen uns mal war, ist Robert immer noch mein Kompass und der Mensch, der mich immer wieder runterholen kann. Dafür bin ich sehr dankbar. Mir ist klar, dass das nicht selbstverständlich ist.
Ich beobachte Robert lächelnd, während er in der Küche noch schnell Nudelwasser für seine berühmte Pasta á la Robert aufsetzt, die eigentlich nur Spaghetti mit vegetarischer Bolognese ist. Dann schnappt er sich seinen Wein und kommt auf mich zu. Auch er lässt sich erschöpft aufs Sofa fallen und wir schauen uns einen Moment mitfühlend an.
„Ich muss dir was erzählen", sagt Robert plötzlich aufgeregt. Ich stelle meinen Wein auf den Couchtisch und schaue ihn erwartungsvoll an.
„Clara und ich wollen uns einen Hund anschaffen.", sagt er und grinst dabei übers Gaze Gesicht. „Oh Robert, das ist ja toll! Ich freue mich sehr für euch!", sage ich und ziehe ihn in eine kurze Umarmung. „Und was für einen? Und wie macht ihr das mit der Arbeit? Wie aufregend!!", sprudelt es aus mir heraus.
Robert nickt aufgeregt: „Wir wollen nächste Woche mal die Tierheime abklappern. Es soll auf jeden Fall einer aus dem Tierschutz sein. Und wir werden es so timen, dass dann Sitzungspause ist wenn der Hund ankommt. Und wir haben doch so nette Nachbarn, die auch schon ganz aufgeregt sind und angeboten haben, ihn tagsüber für ein paar Stunden zu betreuen.", erzählt Robert begeistert.
„Klingt so, als hättet ihr einen super Plan. Wenn ihr Unterstützung braucht, sag Bescheid. Wir hatten ja früher auch immer Hunde.", sage ich und freue mich riesig als ich Roberts funkelnde Augen sehe. Er hat das so sehr verdient. Nach seiner gescheiterten Ehe hat es lange gedauert bis er sich wieder jemandem öffnen konnte. Ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen wie mit Clara und mein Herz geht auf bei dem Gedanken, dass die beiden jetzt auch noch Hundeeltern werden.
„Essen ist fertig!", ruft Robert eine halbe Stunde später aus der Küche. Ich stehe vom Sofa auf und gehe in die Küche. „Wow Robert, das duftet so gut.", sage ich und atme den Geruch ein. Es riecht nach Italien. Er grinst und hält mir einen Teller hin. Schnell setzen wir uns an den Tisch. Den ganzen Tag habe ich nichts richtiges gegessen, umso schöner ist es jetzt diesen Pastateller vor meiner Nase zu haben. „Danke fürs Kochen", sage ich lächelnd und wir stoßen mit unseren Weingläsern an. „Immer wieder gerne.", sagt Robert und schaut zufrieden auf seinen Teller.
„Jetzt erzähl mal was bei dir los ist, Anna. Du warst heute so zerstreut. Ist alles okay?", sagt Robert während er eine Spaghetti in den Mund zieht.
„Ich hab mit Kate geschlafen. Mehrmals.", platzt es aus mir heraus und Robert verschluckt sich an seiner Spaghetti.
„Du hast was?", fragt er hustend und schaut mich völlig entgeistert an.
Schuldbewusst schaue ich auf den Boden. „Ich weiß. Es ist furchtbar. Ich weiß nicht wie das passieren konnte. Naja als wir bei Jung & Naiv waren, da lag die ganze Zeit so eine sexuelle Spannung in der Luft und dann waren wir danach noch was trinken und eigentlich war uns wohl beiden klar worauf es hinaus läuft.", während ich erzähle, verschlucke ich mich fast an meinen eigenen Wörtern.
Robert schaut mich immer noch schockiert und mit offenem Mund an. „Ich dachte das wäre eine einmalige Sache, aber dann hatten wir direkt am Morgen danach nochmal Sex und dann.." Ich räuspere mich. „..und dann vorhin nochmal." - „Vorhin??", fragt Robert und zieht eine Augenbraue hoch.
Ich schäme mich in Grund und Boden. „Ja vorhin. Im Besprechungsraum. Oh mein Gott, Robert. Ich weiß wirklich nicht wie das passieren konnte. Wie sieht das denn aus? Parteivorsitzende schläft mit ihrer Praktikantin.", ich lege mein Gesicht in meine Hände und stütze meine Ellbogen auf dem Tisch ab. „Annalena, hast du denn Gefühle für sie?", fragt Robert vorsichtig.
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leave my mind
FanfictionAnnalena Baerbock hat ihr Leben mehr als im Griff. Davon ist sie überzeugt. Zumindest bis die junge Praktikantin Kate in ihr Leben tritt und Annalenas geordnetes Leben auf den Kopf stellt. Und dann ist da auch noch Annalenas Kollegin Nora, die ger...