Noras POV:
Ihre Lippen sind weich und ganz warm. Vorsichtig fahre ich mit meiner Zunge über ihre Lippen, bis sie diese einen Spalt öffnet und meiner Zunge Einlass gewährt. Zurückhaltend tanzen unsere Zungen miteinander bis der Kuss fordernder, fast verlangend wird. Mein Herz pocht so schnell, dass ich Angst habe es könnte aus meiner Brust springen. Ihre Hand fährt an meiner Taille entlang. Auf meinem gesamten Körper breitet sich eine Gänsehaut auf. Ich greife an ihren Po und ziehe sie noch näher an mich heran. Ich will einfach alles von ihr spüren. Sie löst sich aus dem Kuss und verlagert ihren Mund an meinen Hals, den sie unaufhörlich liebkost. Ich seufze und vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren. Dann atme ich ihren Duft ein. Sie riecht nach Bibliothek und Kokosnuss-Shampoo. Annalena.
Als ich die Augen öffne, trifft mich ein harter Sonnenstrahl direkt ins Auge. Ich brauche einen Moment um in der Realität anzukommen. Viel lieber würde ich zurück in meinen Traum fallen. Der Traum hat sich so real angefühlt, dass ich ihren Duft immer noch in der Nase habe. Vor dem einschlafen gestern, habe ich mir noch stundenlang den Kopf zermartert was das zwischen uns ist. Da war doch wieder so ein Moment. Das habe ich mir nicht eingebildet.
Ich schaue kurz auf mein Handy. Eine neue Nachricht von Helena:
„Können wir nochmal reden?"
Mein Herz wird schwer. Ich will nicht mit ihr reden. Was soll das auch bringen? Unsere Beziehung ist schon lange nicht mehr das was sie mal war. Ich weiß ja nicht mal, wo Helena gerade ist.
Ich schließe die Nachricht, will darauf erstmal nicht antworten.
Nach einer ausgiebigen Dusche und einem Kaffee zuhause, sitze ich eine Stunde später an meinem Schreibtisch in der Parteizentrale und stochere in meinem Porridge herum.
Der Traum und die Nachricht von Helena beschäftigen mich noch immer. Zum Glück ist heute Freitag. Ich kann es nicht erwarten endlich mal wieder was für mich zu tun. Über den Markt schlendern, in Buchläden stöbern oder mir eine neue Vinyl-Platte aussuchen.
Während ich immer noch ohne Appetit mein Frühstück anstarre, klopft es auf einmal an der Tür.
Diese wird daraufhin ruckartig geöffnet und Annalena steht im Türrahmen.
„Normalerweise wartet man bis jemand „Herein" sagt.", sage ich lachend.
„Ich dachte bei mir gelten vielleicht Sonderrechte.", sagt sie schmunzelnd und lächelt mich an. Sie sieht heute wieder mal besonders gut aus. Sie trägt einen schwarzen Rollkragenpulli, den sie in ihre enge schwarze Jeans gesteckt hat. Dazu trägt sie braune Chelsea Boots. So wie sie mich anschaut, könnte ich direkt dahinschmelzen und habe prompt wieder die Annalena aus meinem Traum vor mir, die mich intensiv küsst. Schnell verdränge ich den Gedanken.
„Die hast du ja auch.", lächle ich zurück und wir schauen uns einen Moment grinsend an.
„Nora, wir wollen heute Abend unsere erfolgreichen Anträge aus dieser Sitzungswoche feiern. Ich glaub wir haben noch nie so viele Anträge durchbekommen wie diese Woche. Bleibst du noch ein bisschen länger und stößt nachher mit uns hier an? Ich würde mich echt freuen.", sagt Annalena und legt den Kopf schief, wie ein Hundewelpe, der seinen Willen durchsetzen möchte.
„Du kannst ja gucken wie ein Hundewelpe.", lache ich. „Aber das klingt toll. Ich bin gerne dabei."
„Super! Dann schicke ich Kate nachher mal los um etwas zu trinken zu besorgen. Bis später!", ruft sie während sie schon wieder aus der Tür verschwindet.
Ich nehme einen tiefen Atemzug. Das kann ja was werden.
Der Rest des Tages zieht sich wie Kaugummi. Annalena sehe ich kaum. Sie scheint den ganzen Tag in der Plenarsitzung zu sein. Helena habe ich immer noch nicht zurück geschrieben. Ich weiß einfach nicht was ich ihr sagen soll.
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leave my mind
FanfictionAnnalena Baerbock hat ihr Leben mehr als im Griff. Davon ist sie überzeugt. Zumindest bis die junge Praktikantin Kate in ihr Leben tritt und Annalenas geordnetes Leben auf den Kopf stellt. Und dann ist da auch noch Annalenas Kollegin Nora, die ger...