GAMMA (1) - Fynn

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„Ein Zimmer bitte." Ungeduldig tippte mein Finger auf den Tresen. Mein Blick huschte von der Rezeptionistin zu Jonathan, der zusammengesunken auf einem Sofa in der Lounge lag. Sein Gesichtsausdruck war angespannt, er schien schlecht zu träumen.

Nachdem er auf meinem Arm plötzlich bewusstlos geworden war, hatte ich beschlossen ihn in ein Hotel zu bringen. Den aufdringliche Mann von der Straße waren wir zum Glück losgeworden.
Jonathans Zustand hatte sich ein wenig gebessert, doch sein Geruch war noch immer sehr auffällig. Die anderen Gäste tuschelten und warfen uns Blicke zu.
„Eine bestimmte Preisklasse?", fragte die Frau und musterte mich über ihre schmale Brille hinweg. Sie war schon etwas älter, ihre kurzen, rotgefärbten Haare waren am Ansatz grau.
„Nich teuer, eigentlich das billigste was Sie haben." Ich stütze mich auf die Marmorplatte.
„Für wie lange?"
„Ähm. Aus reinem Interesse, wie lange dauert die Heat eines Omegas durchschnittlich?"
„Eine Woche. Ist aber unterschiedlich von Omega zu Omega." Ich rechnete es ihr hoch an, dass sie nichts sagte, obwohl ihr bestimmt alles sonnenklar war. „Möchten Sie ein Zimmer mit Doppelbett und großem Fenster? Bis heute Abend um neun?"
Das waren ungefähr noch zwölf Stunden. Ich seufzte. Was soll's. „Das klingt gut."
„Wünschen Sie Zimmerservice?"
„Wenn er nicht im Preis beinhaltet ist, nein." So viel Bargeld hatte ich nicht dabei.
„Sollen wir Ihnen sonst etwas ins Zimmer bringen?"
„Bitte?"
Sie neigte den Kopf und warf mir einen zweideutigen Blick zu. „Ich möchte mich ja nicht zu sehr in Ihre Angelegen einmischen, aber sicher ist sicher, denken Sie nicht?"
Mir schoss das Blut in die Wangen und ich strich mir peinlich berührt durch die Haare. „Eigentlich nicht", antwortete ich unschlüssig.
„Aber sicher ist sicher", sagten wir dann im Chor. Sie nickte und tippte auf ihrer Tastatur herum.
„Auf welchen Namen?"
„Fynn Magnus Skår."
Ihre Finger blieben reglos über den Tasten schweben. „Verzeiht die Frage, aber sind Sie der Sohn von den Skår?"
„Ja." Meine Eltern. Berühmte Modedesigner. Ich hatte schon ein paar Mal als Model herhalten müssen und es die Shootings hatten bisher immer Spaß gemacht, aber mich auf Zeitungen zu sehen, hatte sich eigenartig angefühlt. „Hm.", machte Sie.
„Könnten Sie bitte nicht bei ihren Kollegen oder so herumerzählen das ich heute hier eingecheckt habe."
„Natürlich." Sie lächelte mich schelmisch an. „Möchten Sie bar oder per Karte bezahlen?"
„Bar bitte."
„Alles klar", flötete Sie und drehte den Bildschirm so, dass ich den Betrag sehen konnte.

Ich bezahlte und bedankte mich, bevor ich zu Jonathan ging. Ich kniete mich vor ihm hin und berührte ihn vorsichtig am Arm.
„Bitte hier entlang", wies mich ein Mann im Anzug an.
Ich hob Jonathan hoch und folgte ihm. Als wir die Lounge verließen spürte ich die Blicke der anderen Gäste im Rücken.

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Das Zimmer war schlicht und ich glaube es hatte sogar einen kleinen Balkon, doch ich konnte mich darauf nicht konzentrieren. Denn es kostete mich sehr viel Kraft und Nerven nicht über Jonathan herzufallen. Erschöpft legte ich ihn aufs Bett, schloss die Vorhänge und ließ mich mit geschlossenen Augen neben ihn fallen. Was definitiv eine der schlechtesten Ideen war, die ich heute gehabt hatte.

„Fynn." Er zupfte an meinem Ärmel. „Fynn?" Ich spürte wie er sich bewegte und sein Atem über meine Wange strich. Ich blieb reglos liegen und hoffte, er würde von mir ablassen, sonst würde mein Verstand komplett flöten gehen und wir würden womöglich doch noch die Gäste im Nebenzimmer belästigen.

DARLING, You are mine and I am yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt