EPSILON (2) - Fynn

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Nachdem ich mich von meinem Lachflash erholt hatte, der durch Mrs Smith Kommentar und Jonathan niedliche Reaktion darauf ausgelöst worden war, schafften wir es dann endlich mal zur Rezeption. Die Frau hinter der Scheibe musterte unsere Truppe mit einem abschätzigen Blick.

Jonathan und ich erklärten kurz den Grund für unseren Besuch (Jonathan konnte Mrs Smith gerade noch davon abhalten den selben Spruch noch mal zu bringen) und dann wurden wir auch schon weitergeleitet. Begeistert war der Arzt nicht, mit uns allen Sprechstunde zu führen und ließ dann nur Jonathan und mich hinein. Er stellte und viele Fragen und machte sich in einem Büchlein Notizen.

„Das ist ein interessanter Fall", stellte der Arzt mit einem freundlichen Lächeln fest. Er hatte Jonathans Eltern und meinen Bruder hereingebeten. „Wie es mir scheint, hat sich ihr Körper, Mr Smith, schon seit einer längeren Zeit begonnen zu verändern. Als Symptome dafür würde ich den Schwindel und die Kopfschmerzen sehen, von denen Sie berichtet haben. Mr Skår, bei Ihnen denke ich, wurde der plötzliche Geschlechtswechsel durch den Einfluss von Mr Smith Pheromonen verursacht. In der Geschichte gab es schon einige Vorfälle in denen ähnliches passiert ist. Da möchte ich aber noch anmerken, dass die betroffenen Personen danach ihren Mate gefunden hatten. Damit möchte ich sagen: Das sich das Geschlecht ändern kann, wenn man seinen Mate, auch Seelenverwandten genannt, trifft. Das klingt jetzt unlogisch, aber ist durchaus möglich und nicht unnatürlich." Er lehnte sich nach hinten und schob seine Brille hoch. „Ich denke Mr Smith, Sie verstehen, wenn ich Sie bitten würde, sich einigen Tests unterziehen zu lassen. Es muss auch nicht zwingend an die Presse gehen, aber es kommt nun mal nicht jeden Tag ein männlicher Omega in meine Praxis."

„Natürlich. Ich möchte ebenfalls mehr über meinen Körper erfahren."

„Gute Einstellung. Wir müssen wegen Ihren Tablettn nachher auch mal schauen. Ich werde Ihnen erstmal normale verschreiben. Da wir aber wenig über Sie wissen, könnte es auch sein, dass Sie allergisch reagieren oder es die Wirkung verfehlt. Keine Sorge, Nebenwirkungen würde ich ausschließen." Er klappte sein Notizheft zu und stützte sich auf die Ellbogen. „Nun bleibt mir noch eine Frage die ich bisher nicht gestellt habe." Er sah Jonathan tief in die Augen. „Mr Smith, Sie sagten Sie hätten heute Ihre Heat bekommen. Eine Heat dauert durchschnittlich zwei bis vier Tage oder auch eine Woche und Sie haben keine Tabletten zur Unterdrückung zu sich genommen. Dazu kommen Sie mit einem Alpha in meine Praxis, den Sie scheinbar erst heute kennengelernt haben, um mit mir über ein intimes Thema zu sprechen." Er zog fragend eine Augenbraue hoch. „Stimmt das so weit?"

„Ja."

„Gut." Er sah kurz zu mir rüber. „Jetzt stellt sich mir eine Frage. Wie sind Sie mit Ihrer Heat umgegangen? Diese Frage geht auch an Sie, Mr Skår."

Wir sahen uns an. Keiner von uns beiden wusste, wie er es sagen sollte. Also schwiegen wir.

„Jonathan? Wie seid ihr mit deiner Heat umgegangen?" Mrs Smith sah ihn fordernd an, doch er sagte nichts.

„Das habe ich mir gedacht." Der Arzt grinste uns verschmitzt an.

„Was haben Sie sich gedacht?"

„Geschlechtsverkehr Mrs Smith."

Der Mrs Smith fiel die Kinnlade fasst auf die Füße. „Nein."

„Fragen Sie Ihren Sohn doch. Er sitzt direkt vor ihnen."

„Jonathan?" Ich hatte vergessen wie angsteinflößend Mütter sein konnten. Jonathan wurde immer kleiner auf seinem Stuhl. „Stimmt das? Du hattest mit einem Fremden Sex?"

„Mum", quengelte er und rieb sich die Nasenwurzel.

„Nichts Mum. Ja oder nein?!

„Ja!", antwortete er entnervt.

„Du hast dich von einem Fremden entjungfern lassen? In dem er dich in dein *rschloch f*ckt?!"

„OH MEIN GOTT MUM!!", schrie Jonathan entsetzt.

„Du bist Jungfrau?!", fragte ich ihn unnötig. Und warum weiß deine Mum das?

„Na nu nicht mehr." Mrs Smith schnaubte.

„Bist du nicht älter als ich?", überging ich Mrs Smith und erkannte meinen Fehler sofort. Sh*t.

„Jonathan, wie alt bist du?", fragte mein Bruder, der bisher geschwiegen hatte. Warum weiß er das nicht? Wieder sahen wir betreten zu Boden.
Ich sollte meine Schuhe mal wieder putzen.

„Jonathan", fing Mrs Smith wieder an.

„Er hat mich nicht vergewaltigt. Es war nicht gegen meinen Willen", nahm ich ihn in Schutz.

Der Arzt strich über seinen Bart. „Ein schwieriges Thema, ich verstehe Ihr Entsetzten und Sorge Mrs Smith. Ich möchte jedoch darum bitten, diese Unterhaltung auf später zu verschieben, da Patienten mit Terminen warten. Mr Smith, ich möchte das Sie Morgen nocheinmal vorbeikommen und sich untersuchen lassen. Außerdem", er öffnete eine Schublade und beförderte eine Pappschachtel zum Vorschein. „Mach bitte diesen speziellen Schwangerschaftstest. Man weiß nie." Jonathan starrte verdattert auf die Schachtel und nahm sie dann geistesabwesend an sich.

„Habt ihr etwa ... ?" Mrs Smith war kurz davor in Ohnmacht zu fallen.

„Ja.", antwortete ich. Das war zu viel.

„Einen schönen Tag noch. Auf Wiedersehen Mr Smith.", verabschiedete er uns.

„Es kann ja nur noch besser werden.", murrte Jonathans Mum und verließ von ihrem Mann gestützt den Raum.

DARLING, You are mine and I am yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt