Jonathan kuschelte noch in den Decken und stand in seiner Küche, der Rausch unserer Zeit bete langsam ab und zurück blieb nur ein zufriedenes Gefühl und ein Schmetterlinge in Bauch, die mich dauergrinsen ließen während ich etwas zu Essen vorbereitete.„Was machst du?" Okay, er war bis eben nabenan gewesen und schlich nun um mich herum.
„Spiegelei, wie du wolltest."
„Aber warum warst du am Kühlschrank?"
„Ich habe nur die Sachen die ich gekauft habe eingeräumt. Wo hast du Salz und Pfeffer?"
„Hier oben im Schrank." Er drehte sich nach links und öffnete eine der oberen Schranktüren. „Da." Er zeigte auf zwei winzige Streuer aus Glas. „Ich koche selten selbst. Deshalb sind die Dinge die ich weniger oft nutze weiter oben." Ich trat hinter ihn und nahm die Streuer aus dem Fach. Dabei berührten sich unsere Körper und ich drückte ihn leicht gegen die Arbeitsfläche.
Et wandte sich ab als wäre nichts gewesen und fummelte an einer Donutpackung herum. Ich versuchte auch so zu tun als wäre nichts gewesen, aber in Wirklichkeit pochte mein Herz wie wild. Was ein Klischee. „Wie geht es dir eigentlich?", fragte ich und öffnete den Salzstreuer, der verklebt und damit nicht nutzbar war.„Besser. Danke." Er riss die Packung auf und betrachtete das Gebäck.
„Du solltest erst etwas Richtiges essen.", sagte ich und nahm ihm die Packung aus der Hand. Er klammerte sich jedoch daran, als wäre es lebenswichtig.
„Lass los! Ich habe jetzt Appetit auf Donuts."
„Du meintest eben, du willst Spiegelei essen."
„Ist halt so.", meinte er trotzig. Mit einem lauten Ratschen platzte die Packung auseinander und die Donuts flogen durch die winzige Küche. Schnell schnappte Jonathan sich einen, zog schwungvoll die Kühlschranktür auf, nahm den Orangensaft heraus und flitzte aus der Tür.
Ich stand stand zwischen den Donuts und der Pfanne mit dem Ei und verstand die Situation nicht. Schokodonut mit Orangensaft? Schmeckte das überhaupt?Und dann fiel es mir ein. Lag sein seltsamer Appetit an der Schwangerschaft? So früh schon? Davon hatte ich schonmal was gehört. Ich stützte mich auf die Arbeitsfläche und starrte wie ein Irrer aus dem Fenster als mir die Situation wieder klar wurde. Ich holte mein Handy aus der Jackentasche und scrolle durch meine Kontakte bis ich bei M ankam. Ich drückte auf anrufen und keine Minute später nahm Marina Smith ab.
„Hi, wie kann ich helfen? Mach's bitte schnell, ich habe nicht viel Zeit. Ich bin eine Allzeit beschäftigte Frau." Ich hatte mich noch nicht an ihren ungewöhnlichen Redebedarf gewöhnt. Jonathan unterbrach sie einfach, mal netter, mal etwas schroffer, aber ich traute mich das nicht. Wie sollte man aber auch jemanden unterbrechen, der ohne Luft zu holen sprach? „Übrigens Marina Smith am Apparat."
„Entschuldige das ich störe", begann ich, wurde aber natürlich unterbrochen weil sie die Pause , in der ich Luft holte, fehlinterpretierte.
„Alles gut, für dich habe ich immer Zeit. Immerhin bist du der Vater meines Enkelkindes. Mein Schwiegersohn. Oh mein Gott Bärchen!", rief sie zu Charly, der sich in ihrer Nähe befand. „Ich kann es immer noch nicht glauben! Wir sind Großeltern. Oma und Opa!" Sie quietschte. Sie hatte wahrscheinlich quer durch den Laden ihren Mann angeschrien. „Aber Fynn", wandte sie sich wieder an mich. „Was ist los? Halt nein warte!", unterbrach sie sich selbst. „Mir ist gerade etwas wichtiges eingefallen. Aufgefallen meine ich. Seid ihr für das Kind eigentlich beide Papa oder wird es einen von euch Mama nennen? Oh mein Gott, es wird Jonathan doch wohl nicht Mama nennen! Fynn, bist du noch da? Hal-lo?"
„Ja." Ich fuhr mir durch die Haare. Ich musste sie und vor allem mich von diesen Gedanken abbringen. Ich war noch nicht mal aus der Schule raus und die Mutter von dem Mann mit dem ich ein Kind habe, redete mit mir darüber, wie jenes Kind uns nennen wird. Wenn es denn je das Tageslicht erblicken wird ... „Ich habe aber wegen etwas anderem angerufen."
„Oh Entschuldige vielmals! Habe ich schon wieder zu viel geredet?"
Ich zog kurz in Erwähnung nein, alles gut zu sagen, entschied mich aber um. „Ja."
„Tut mir leid. Aber warum hattest du denn nu angerufen?"
„Ich hätte dich wahrscheinlich gar nicht stören müssen." Weil das Internet alles weiß. Also änderte ich im Kopf meine Frage. „Mag Jonathan Orangensaft und Schokoladendonuts?"
„Er mag Süßes nicht sonderlich und er hat eine Nussallergier." Sie klang verwirrt.
„Naja. Hat man während der Schwangerschaft Phasen in denen man Heißhunger auf seltsame Lebensmittelkombinationen bekommt?"
„Ist unterschiedlich. Manche Frauen haben anfänglich gar keinen Appetit und andersrum. Fynn, willst du mir sagen das Jonathan Schokoladendonuts mit Orangesaft isst?"
„Ja."
„Schau sofort nach ob da Nüsse in der Schokoladenglasur sind!" Ich hob wie befohlen die Packung auf und las mir die Inhaltsstoffe durch. „Und?"
„Ja ..."
„Nimm ihm diesen Donut weg!", quakte Marina viel zu laut. Es wäre nicht nötig gewesen mir das zu sagen, ich war schon längst unterwegs zum Schlafzimmer. „Als er klein war und wir noch nicht wussten, dass er eine Nussallergie hat, hat er mal von meinem Vater Wallnüsee geschenkt bekommen. Ich saß zwei Wochen mit ihm zu Hause und habe Erbrochenes von den Wänden gekratzt."
„Okay, danke, bitte keine weiteren Ausführungen mehr."
Sie stutze eine Millisekunde. „Als ich mit ihm schwanger war hatte ich zwar auch früh seltsame Essenswünsche, aber für die zweite Woche ist das ein bisschen arg ....", murmelte sie noch zu sich selbst.
Ich drückte die Türklinke runter, es war zum Glück nicht abgeschlossen.
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DARLING, You are mine and I am yours
RomanceZwei Beta die durch ein schicksalhaftes Treffen zu Omega und Alpha werden ... ob das gut geht? Jonathan führt ein ganz normales und ruhiges Leben als ein Beta. Doch dieses findet ein schnelles Ende, als er plötzlich in einer vollen Straßenbahn Fiebe...