Kapitel 17

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Pov: veni

Als basti und ich vor seiner Wohnungstür standen suchte er erstmal seinen Wohnungsschlüssel. Er hatte mindestens 10 verschiedene Schlüssel am Schlüsselbund, sodass es nur noch geklimpert hat. Ich liebe die Geschicklichkeit seiner Finger. Als er schließlich den Richtigen gefunden hat, sperrt er die Türe auf und wir zogen uns kurz die Schuhe aus.

Pov: Basti

Ich öffnete die Wohnungstüre und zog so schnell es nur ging meine Schuhe aus. Sofort lief ich in mein Schlafzimmer um mir einen Rucksack zu holen. Danach befüllte ich ihn mit ein paar tshirts, Pullover, Hosen, Socken und Boxershorts. Daraufhin schnappte ich mir noch Zahnbürste und Zahnpasta und mein ladekabel durfte auch nicht fehlen. Mein Urlaubslaptop inklusive Kabel musste natürlich auch mit. Ich will ja auch in Wien streamen. Meine viewer darf ich definitiv nicht vernachlässigen.
Währenddessen packte Rafael 2 Wasserflaschen und etwas zum Essen für die Fahrt ein. Ich war schon lange nicht mehr im Supermarkt, weshalb mein Kühlschrank fast leer war. Darin befanden sich 500ml Naturjoghurt und noch ein paar Heidelbeeren, ein paar Scheiben vom grünen Pestokäse und eine halbe Gurke. In meinem Gefrierschrank waren noch 4 Scheiben Brot, welche Rafi in den Toaster steckte und kurz antauen lies. Danach legte er den Käse drauf und packte das ganze in Backpapier ein. Die Gurke hatte er in Scheiben geschnitten und in eine kleine Dose gelegt. Es ist nicht so als wäre ich ein gurkenfan aber bevor sie in meinem Kühlschrank vergammelt muss sie gegessen werden. Den Joghurt mischte er mit den Heidelbeeren und kippte das Gemisch in eine abgedichtete Dose und nahm 2 Löffel aus der Besteckschublade. Mittlerweile habe ich auch mein Zeug fertiggepackt und verabschiedete mich von meiner Wohnung. Pflanzen hatte ich nur welche aus Kunst, der kühlschrank war leer, ich besitze keine Haustiere und der Vermieter wohnt direkt unter mir. Dies bestätigte mir, dass nichts schlimmes passieren könne. Zuversichtlich nahm ich meinen Freund an die Hand, wir zogen uns unsere Schuhe wieder an und anschließend sperrte ich die Wohnung zu. Wir fahren jetzt einfach nach Wien. Zusammen. Ich und Rafael.

Wir waren zur Zeit schon über 3 Stunden unterwegs. Die erste Pause kam immer näher, da wir beide wieder etwas Hunger hatten. Es war mitten in der Nacht. Man könnte meinen wir waren die einzigen Menschen auf der Erde. Kein einziges Auto fuhr auf der Autobahn. Es war still. Fast schon zu still. Auf dem blauen schild, welches über der Straße hing stand, 2000 Meter bis zur nächsten Raststätte. Ich war so in Gedanken versunken, dass Rafael seinen Satz schon 3 mal sagen musste. Er wiederholte sich nochmals und aus seinem Mund kam „nehmen wir die Ausfahrt gleich, Basti?". Ich angwortete mit einem stummen Nicken. Die Ausfahrt kam immer näher und veni wechselte schon auf die andere Spur. Kurz darauf fuhr er die enge Straße, die zu Raststätte führte.
V: willst du jetzt dann weiter fahren?
B: kann ich machen, ja!
V: meinst du du schaffst das? Ich meine du bist gerade ziemlich unaufmerksam. Ich mach mir Sorgen.
B: ich weiß nicht. Ich bin denke ich ein bisschen überfordert mit der Situation. Ich war noch nie in Wien und ich mach mir Sorgen um meine Zuschauer. Nicht dass plötzlich der Laptop nicht funktioniert oder dass die Qualität scheisse ist.
V: Basti. Mach dir doch darüber keine Sorgen. Sag einfach, dass du bei mir in Wien bist und dass du an deinem Laptop streamst. Ich denke deine Fans sind so vernünftig und kucken den Stream, auch wenn es nicht wie gewohnt ist.

Während Rafael redete, holte ich den kleinen Rucksack aus dem Kofferraum. Es war ein kleiner, dunkelgrauer Eastpack-Rucksack, den ich in meiner Schulzeit als Schultasche benutzt habe. Es war so ziemlich der einzige Rucksack, den ich zuhause habe. Man sah schon einige Gebrauchsspuren aber das störte mich nicht. Ich nahm die Brote inklusive Wasserflasche aus dem größeren Fach und gab die beiden Sachen veni. Er bedankte sich kurz und als er das Brot testete, war er erstaunt wie gut der bekannte grüne pestokäse schmeckte. Dieser war schon lange ein meme in meiner Community.

Wir setzten uns in den Kofferraum und redeten. Als wir unsere Brote aufgegessen hatten, ging es weiter mit dem Joghurt. Es war sehr lecker. Teilweise schmeckte es einfach nur nach naturjoghurt aber sobald eine Heidelbeere dabei war, konnte man nicht meckern. Man muss die einfach Dinge im Leben schätzen.

Als wir wieder gestärkt ins Auto stiegen beschloss veni, selbst weiterzufahren. Ich hab es im bestimmt 10 mal angeboten, dass ich fahre, aber er wusste dass was nicht stimmt. Dafür musste ich ihm alles gestehen. Ich erzählte ihm von meiner Erfahrung mit Autobahnen. Einmal als ich gerade mal erst frisch 18 war, musste ich natürlich gleich auf der Autobahn mit wahrscheinlich 160 km/h fahren. Für einen fahranfänger ist das am Anfang vielleicht nicht die beste arte, Auto zu fahren. Ich fuhr ganz gechillt dahin, währenddessen lief meine playlist und ich kann mich noch genau an den Song erinnern. Es war SLEEPER von Godlands. Aber plötzlich war auf meiner Spur ein Auto. Ich konnte es gerade noch so abbremsen aber so ein Vorfall ist echt Ultra gefährlich. Seit dem bin ich nie wieder Autobahn gefahren und auch nie als Beifahrer. Deshalb war ich so nervös und die ganze zeit am nachdenken. Ich wollte blos Rafi damit in Ruhe lassen.

Der Duft von FliederWo Geschichten leben. Entdecke jetzt