Ich öffnete Jan abends überrascht die Tür als er klingelte. Er hatte wieder eine rosige Farbe im Gesicht und die Schatten unter seinen Augen waren verschwunden. Lächelnd öffnete ich die Tür und ließ ihn eintreten. Er hatte sich an seinen Teil der Abmachung gehalten. Jetzt müsste ich wohl demnächst mit ihm und Mel reden. Falls sie überhaupt vor dem Fest der Götter zurückkommen würde.
"Du siehst gut aus.", sagte ich als Jan sich gerade die Schuhe auszog. Er schaffte es bloß ein kleines Lächeln zustande zu bringen.
Danach richtete er sich auf.
"Ich hab Lust was richtiges zwischen die Zähne zu kriegen."
Ich musste schmunzeln und lief mit ihm zusammen in die Küche.
"Auf was hast du denn Lust?", fragte ich. Bisher hatte ich heute noch nichts Vernünftiges gegessen. Vielleicht würde ich in seiner Gesellschaft ja mehr essen.
"Hm, hätte Lust auf irgendeinen Auflauf.", sagte er nachdenklich, während ich zum Gemüse lief.
"Wir haben noch Kartoffel, Zucchini und Zwiebeln da. Wenn du willst können wir noch Hackfleisch drunter mischen und Käse da drüber machen.", bot ich an und Jan nickte überzeugt.
"Hört sich gut an.", sagte er. Zusammen fingen wir an die Kartoffeln zu schälen und den Backofen vorzuheizen. Ich machte noch das Radio an damit es nicht so still in der Küche war und half weiter beim Schälen.
"Denkst du Mel kommt noch vor dem Fest nach Hause?", fragte ich nach einer Weile. Jan schien etwas zu überlegen als ich die bereits geschälten Kartoffeln anfing zu schneiden.
"Ich glaube schon. Die Hexen haben bestimmt genug vor dem Fest zu tun und würden sie bestimmt nicht über die Feiertage bei sich behalten wollen."
Ich nickte. Da hatte er wahrscheinlich recht.
"Ich habe dich bisher noch gar nicht gefragt, aber begleitest du uns eigentlich zum Fest der Götter?"
Als ich die Frage stellte verharrte Jan in der Bewegung und seufzte tief. Ich pausierte mit dem schneiden und betrachtete ihn.
"Ehrlich gesagt weiß ich das noch nicht."
Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch.
"Ach echt? Mels Eltern hätten bestimmt nichts dagegen, wenn du uns begleitest. Soweit ich weiß wollen sie mit einem Wohnmobil und ein paar Zelten dort übernachten. Du könnest bestimmt mit mir oder Mel ein Zelt teilen."
Jan schmunzelte leicht bevor auch er das schälen pausierte und zu mir blickte.
"Das meinte ich nicht. Ich weiß noch nicht mal ob ich zum Fest gehen möchte.", antwortete er und ich hätte mich beinah an meiner eigenen Spuke verschluckt.
"Aber ich dachte wir würden gemeinsam... Ich hätte nicht gedacht das es für dich nicht infrage kommen würde.", sagte ich etwas überwältigt. Ich hatte mir schon ausgemalt wie es sein würden mit Jan und Mel gemeinsam der Magie beizuwohnen. Sie mit allen Tücken und Ecken betrachten zu können. Doch Jan schien diese Ansicht nicht zu teilen. Er zuckte mit der Schulter und sah mich entschuldigend an.
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Der Bastard der Blackwoods
WerewolfEin Bastard. Das war ihr Titel. Nicht Omega oder Lady wie sie eigentlich benannt werden sollte. Als das einzige menschliche Mitglied eines Werwolfsrudels hat es Luana schon nicht leicht getroffen, aber als uneheliches Kind des Alpha und Oberhauptes...