Einladung an Luana Blackwood,
Das West-Rudel Amalon lädt zum 20 jährigen Jubiläum ein und würde sich über ihre Anwesenheit freuen. Es wird ein großes Fest mit Bankett, festlicher Musik und Tanz.
Wir bitten um eine angemessene Abendgaderobe und gute Laune für den kommenden Abend.
Die Veranstaltung beginnt um 20 Uhr im Opernpalast und wird sein Finale um 0:00 Uhr mit einem Feuerwerk feiern. Zimmer sind im voraus im Namen der Gastgeber gebucht worden. Falls sie am selben Abend wieder abreisen, lassen sie es uns bis zur kommenden Woche wissen.
Wir freuen uns sie am Samstag 25.05 bei uns begrüßen zu dürfen.
In Grüßen
Nelson Amalon
"Und was steht im ersten Brief drinnen?", fragte mich Melina ungeduldig, während sie neugierig über meine Schulter auf den Brief linste. Ich stöhnte genervt und übergab Melina Augen rollend den Brief, während Jan es sich auf Melinas Bett gemütlich gemacht hatte und Chips in sich hinein stopfte.
"Eine Einladung von einem hohen Rudel. Ich muss wahrscheinlich als Repräsentantin der Blackwood Familie erscheinen, weil dem Rudel der Osten gehört. Seit 20 Jahren herrscht Frieden zwischen den großen Oberhäuptern und das soll groß gefeiert werden. Da komm ich wahrscheinlich nicht drum rum.", sagte ich nieder geschlagen und setzte mich aufs Bett neben Jan der mir was von seinen Chips anbot. Lächelnd nahm ich mir eine handvoll raus, während Melina die edle Einladung die vorher mit einem Siegel verschlossen war studierte.
"Ich schätze mal da sind nur Hunde erwünscht oder?", fragte sie beiläufig, während ihr Blick weiter auf den Brief gerichtet war. Ich wusste, dass ihr der Gedanke das ich allein unter Wölfen sein musste Kopfschmerzen und Sorgen bereitete.
"Ich glaub sie sind keine großen Fans von Hexen und Vampiren die bei solch Feierlichkeiten nichts zu suchen haben. Sorry Leute.", sagte ich halb entschuldigend, denn sie wussten längst selbst das Werwölfe gerne unter sich blieben und selten andere Wesen zu Partys einluden. Melina verkniff ihren Mund zu einer dünnen Linie und starrte auf das Blatt als könne sie es allein mit ihren Blick verschwinden lassen. Ich musste schmunzeln als mir einfiel, dass dies gar nicht so abwegig wäre. Würde sie ein bisschen was von ihrer Blutsmagie spielen lassen, würde der Brief innerhalb weniger Sekunden zu Asche verbrennen.
"Denkst du wir könnten einfach vor gaukeln das du krank bist?", fragte Jan mit vollem Mund und Melina strafte ihn mit einem Blick, als hätte er einen blöden Witz gerissen.
"Als ob das die alten Säcke interessieren würde wie es Luana geht. Solange sie nicht im Koma liegt oder am Sterben ist, wird sie dahin müssen. Ich erinnere dich nur ungern an den Vorfall wo Luana mit einer Mandelentzündung auf die Seebestattung ihrer Großtante musste und danach von meinen Eltern ins Krankenhaus eingeliefert wurde, weil der Stress und das Wetter ihren Zustand verschlimmert hatte. Ihr Rudel hatte sich sogar währenddessen über sie lustig gemacht, statt ihr zu helfen. Und das bei einer sechs jährigen? Ich glaub nicht das es sie überhaupt interessieren würde, wenn ein wirklicher Notfall eintreffen würde. Sie würden Luana einfach mit sich schleppen, egal ob sie will oder nicht.", sagte Melina und schmiss den Brief wütend auf ihren Schreibtisch. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, da sie sich wieder Sorgen um mich machte und verkrampfte mich ein wenig. Es gab viele solcher Vorfälle in meinen Leben und jeder einzelne brannte sich in Melinas Gehirn, wie auch in das ihrer Eltern. Oftmals hörte ich sie nachts verzweifelt darüber diskutieren wie sie mir das Leben einfacher machen konnten. Aber allein die Tatsache das ich bei ihnen kostenlos leben durfte und als Familienmitglied betrachtet wurde, war mehr als ich mir erträumt hatte.
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Der Bastard der Blackwoods
WerewolfEin Bastard. Das war ihr Titel. Nicht Omega oder Lady wie sie eigentlich benannt werden sollte. Als das einzige menschliche Mitglied eines Werwolfsrudels hat es Luana schon nicht leicht getroffen, aber als uneheliches Kind des Alpha und Oberhauptes...