nine

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TW: Krankenhaus, Koma, angedeuteter Charaktertod

Izuku

Kacchan war so ein Idiot!

Er war doch krank wegen mir, warum sagte er mir nicht einfach die Wahrheit, dass er mich liebte! Wegen mir hatte er doch Hanahaki! Was war bitte so schwer, es mir einfach zu sagen. Ich wollte es doch nur hören!

Aus seinem Mund wollte ich es hören, dass er mich wirklich liebte. Ansonsten würde ich es ihm nicht glauben können. Warum schwieg er mich nur an, das war nicht fair! Immer wieder blockte er mich ab, als würde es diese Sache zwischen uns nicht geben. Ich hatte es doch mit eigenen Augen gesehen, wie eine Blüte seinen Mund verließ! „Ahhh", schrie ich verärgert auf und ließ mich auf mein Bett fallen.

Dabei hatte ich ihn schon wieder angelogen, allein dieses Wissen reichte aus, damit ich mich schlecht fühlte. Ich wollte ihm nicht wieder solche Sachen an den Kopf werfen. So liebte ich diesen Blödmann doch so sehr.

Er trieb mich mit seinem Schweigen einfach dazu. Konnte man es mir verübeln, dass es mich aufregte, wenn ich wusste, dass er wegen seinen Gefühlen sterben könnte und sie mir einfach nicht sagen wollte? Das war nicht fair.. ich fühlte mich so hintergangen. Ausgenutzt.

Er verweigerte mir einfach seine Liebe, die er offenbar für mich empfand. Warum tat er das? Wieso musste er mich immer wieder damit verletzten? Immer wieder und wieder brach er mir einfach mein Herz.

Still liefen Tränen über mein Gesicht und tränkten meine Bettwäsche. Mein Schluchzen prallte von den Wänden meines Zimmers. Ich konnte es nicht fassen, dass er weiterhin so tun wollte, als gebe es seine Krankheit nicht. Als hätte er diese Gefühle für mich nicht.

Ich wollte es doch nur verstehen, es aus seinem Mund hören. „Blöder, blöder Kacchan!", schimpfte ich schniefend in mein Kissen. Ein kleiner Aufschrei folgte in dieses. Ich schrie gepeinigt auf, trat mit Händen und Füßen um mich und strampelte mir meine Wut einfach in meinem Bett ab. Ich war gefangen zwischen Freude darüber, dass er meine Liebe erwidern könnte und dem Frust, dass er es sich nicht eingestehen wollte, konnte. Es war so gemein!

Ich hasste Kacchan dafür, dass ich ihn liebte! Und ich hasste mich dafür, dass ich ihm böse Worte an den Kopf warf. Dabei könnte alles so einfach sein, wenn er mir einfach sagen würde, dass er mich auch liebte. Nichts wollte ich sehnlicher. Ich liebte Kacchan doch, so sehr.

Viel Zeit um in meinem Selbstmitleid zu ertrinken, ließ man mir nicht. Denn schon nach kurzer Zeit wurde meine Zimmertür einfach aufgerissen. Erschrocken fuhr ich hoch und blickte dem Rothaarigen mit nassem Gesicht entgegen. „Izuku!", schnaufte Eijiro außer Puste. Ich schniefte leise, wischte mir die Tränen aus dem Gesicht und setzte mich etwas auf „Du musst mir helfen! Er stirbt sonst", völlig aufgelöst stand Eijiro vor mir und zerrte schon beinahe an meinem Arm. Ich verstand erst nicht, was er von mir wollte. Wer stirbt?

Dies schien auch mein stürmischer Besucher zu erkennen. Wohl vorrangig an meinem Blick und meinen Unwillen, mich seinem Willen zu beugen. So gestikulierte er wild vor mir herum, während er versuchte mich an meinem Arm bereits aus dem Bett zu zerren. „Bakubro! Er ist nach eurem Streit zusammen gebrochen. Du musst ihm helfen! Du bist der Einzige der das kann", meine Augen weiteten sich. „Was?", kam es leise über meine Lippen. Kacchan ist.. zusammen.. gebrochen? Wegen mir?

Oh Nein!
Nein. Nein. Nein.

„Bitte. Du musst mitkommen!", flehte er mich an, doch ich reagierte bereits. Kacchan brauchte mich!

Ich entriss mich seinem Griff, sprang augenblicklich aus meinem Bett. „Kacchan!", rief ich erschrocken seinen Namen und stolperte bereits aus meinem Zimmer. Schneller als mir der Rothaarige folgen konnte, rannte ich los, wischte mir dabei schnell die neuen Tränen aus meinen Augen. Doch diese quollen immer wieder nach, was nicht mehr daran lag, dass ich enttäuscht von Kacchans Verhalten war, sondern weil er wegen mir erstickte! Ich hatte ihn dazu getrieben, dass er in diese Lage kam. Ich wusste doch, dass er krank war, wie sich Hanahaki äußerte, warum war ich denn so dumm? Wenn ich ihn jetzt verlor, dann war ich alleine daran schuld. Nur durch meine Worte erlitt er einen Anfall, der ihm das Leben kosten konnte.

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