kapitel 9

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Der Ablauf seit 4 Wochen war immer gleich:
Morgens:Aufstehen, Frühstücken, Training
Mittag: Training, Pause, Training
Abends: Abendessen, Brief schreiben/ Brief abholen schlafen gehen.

Es langweilte mich doch das gute war das ich nur mit Neteyam Training hatte. Wir kamen uns immer näher und wurden sehr gute Freunde. Und allmählich fühlte es sich so an als würden meine Gefühle von Tag zu Tag stärker. Auch ich und Tsireya wurden beste Freunde und unternahmen in den Pausen fast  immer etwas zusammen. Sei es schwimmen oder einfach reden. Es bildete sich auch eine kleine Freundesgruppe mit mir, Rotxo, Kiri, Neteyam, Lo'ak, Aonung, und Tsireya Wenn ich und Tsireya mal nicht alleine schwammen oder redeten, waren wir oft mit der Gruppe entweder im Wasser oder an Land und machten all möglichen Mist.

Trotz des Spaßes und die warme Nähe von Neteyam vermisste ich mein Zuhause. Ich hörte so schöne Geschichten von meinen Geschwistern, dass ich glatt wieder kurz davor war nach Hause zu gehen.

Es war gerade die routinemäßige Mittagspause und ich stand dieses Mal alleine im Meer und fütterte meinen Ilu. Evi machte nach jedem kleinen Fisch eine Drehung und klatsche mit ihrer Hinterflosse auf die Wasseroberfläche. Als ich zur linken Seite des Ufers blickte, erkannte ich Neteyam und sofort richtete ich meine Haare und zog Evi zu mir. Ich setze mich auf sie und schwamm ein wenig mit ihr herum, bis Neteyam mit seinem Ilu zu mir und Evi schwamm. Er grinste und stoppte vor mir und Evi. „wie wärs wenn wir mal nicht im Dschungel trainieren sondern ein wenig mit unsren Ilus wegschwimmen?" „oh ja!" sagte ich begeistert und wir schwammen in einen schnellen Tempo in Richtung Brüderfelsen. Ich lachte als ich kleine Wassertropfen auf meine Haut fielen. Neteyam lachte ebenfalls und kurz danach kamen wir bei den 3- Brüder Felsen an. Wir verlangsamten unser Tempo und sprangen auf einen kleinen Felsen artigen Stein, wo man klare Übersicht über die schönen Felsen hatten.

Ich grinste vor mich hin und setzte mich auf den Stein. Die warme Sommerbrise umfasste meinen Körper und ich atmete tief ein. „Dieser Ort ist echt wunderschön." staunte Neteyam und setzte sich neben mir. „Da hast du recht.. einfach atemberaubend." ich lehnte mich ein wenig nach hinten und genoss den warmen Wind. Dabei bemerkte ich, wie Neteyam mich die ganze Zeit anstarrte. Ich richtete meinen Blick auch auf ihn und wir beide Sachen uns in die Augen. Er kam mir nun etwas näher und ich setzte mich wieder aufrecht. Wir starrten uns nur mit weiten und glänzenden Augen an.

Jetzt war er da! Der genau perfekte Moment.

„Neteyam ich.. ich muss dir was sagen..." meine Wangen wurden sofort rot und ich unterbrach den Augenkontakt. Verlegen sah ich auf meine Hände und versuchte stotternd einen Satzanfang zu finden. Er legte seine Hand auf meine und umschlang sie. „ich.. ich.." ich stotterte weiter doch Neteyam richtete seine andere Hand an meine Wange und Strich mit seinem Daumen darüber. Langsam näherten wir uns und mit jedem Zentimeter schloss ich meine Augen immer mehr zusammen. Unsere Lippen waren nicht mal einen Zentimeter von einander entfernt, als plötzlich Neteyam sich entfernte und meine Schulter packte und hochzog.

Was war denn jetzt los?

Ehe ich es realisieren konnte. Kam eine Welle und zog uns beide vom Stein ins kühle Wasser. Erschrocken riss ich meine Augen auf und war im Wasser. Eine Welle nach der anderen überschlugen im Wasser unsere Köpfe und schon bald sah ich Neteyam nicht mehr um mich herum. Ich bekam Panik und versuchte nach oben zu schwimmen, als ich bemerkte das mein Fuß in einer Koralle fest steckte.

Shit! Dachte ich mir und versuchte meinen Fuß aus der Koralle zu befreien.
Es gelang mir nicht egal was ich tat und allmählich ging mir die Luft aus. Panisch versuchte ich meine Fuß aus der Koralle zu ziehen, aber es bewegte sich kein bisschen weder von meinem Fuß oder von der Koralle. Es wurde immer schlimmer und ich sah schwarze Punkte vor meinen Augen, bis letztendlich meine Sicht schwarz wurde.

„Geht es ihr gut? Oh warte! Sie wacht auf!"
Geräusche durchdrangen mein Ohr aber meine Sicht war verschwommen. Nur kleine Umrisse konnte ich erkennen. Doch von Sekunde zu Sekunde wurde mein Gehör besser und meine Sicht klarer. 2 Personen starrten mich an und eine davon war Tsireya. „Oh Gott sei Dank bist du wach!" rief Tsireya und umklammerte meine Hand. Ein anderer Junge, ungefähr in meinem Alter sah mich erwartungsvoll an. Schnell richtete ich mich auf und erkannte meine Umgebung. Neteyam saß mit Verband am Rücken und Bauch etwas abgelegen von mir. Ich richtete mich vorsichtig auf und sofort bekam ich ein stechenden Schmerz in meinem Bein. Ich zischte und fasste mich an meinem Bein. „W-was ist passiert?" fragte ich den Unbekannten jungen.
„Als ich mit meinen Ilu einen Spaziergang machte, erkannte ich dich und diesen jungen. Der Junge war gerade noch bei Bewusstsein. Aber du, du lagst regungslos im Wasser.

Ich blickte zu Neteyam, der nun auch zu mir ging und sich niederkniete. „Es tut mir leid (Y/N).. Es ist meine Schuld." „Nein.. Alles gut.. Du musst dich nicht entschuldigen." der unbekannte junge starrte Neteyam Böse an und gab ihm einen abgehobenen Blick. „Danke das du uns gerettet hast aber.. Wer bist du?" fragte ich und der Junge schmunzelte. „Mein Name ist Amhul. Ich komme von den Inseln im Westen." er streckte mir seine Hand aus die ich annahm. „Ich bin (Y/N). Der Junge hier ist Neteyam." ich zeigte auf Neteyam aber der blickte nichtmal auf zu Amhul. Ich ließ die Hand von Amhul los und ergriff die Hand von Neteyam. „ Ist alles okey?" „Ja ist es." aggressiv sah er Amhul an und stand auf, und verließ die Hütte. „Was ist den mit dem?" wunderte sich Tsireya. „Er ist bestimmt nur aufgebracht." meinte ich schulterzuckend und betrachte meinen Fuß. Er war voller Blauer und Roter Flecken. An meinem Knöchel umschlang sich ein Verband. „Ist er gebrochen?" wollte ich von Tsireya wissen. „Ja, sehr stark. Selbst mit der Salbe wird es ein paar Tage dauern bis er vollständig verheilt ist. Ich würde dir raten, erstmal nicht mit Neteyam zu trainieren."

Offensichtlich verstand sogar Amhul wieso wir trainierten, weswegen er nur zustimmend nickte. Ich versuche aufzustehen, aber viel fast wieder hin doch Amhul fing mich auf und packte mich an der Taille.

„Ja..Danke ich bekomme das hier schon hin." ich schob ihn von mir weg und hüpfte auf einem Bein in meine Hütte. Dort angekommen fiel ich aufs Bett und meine Gedanken spielten verrückt: 1. Haben ich und Neteyam uns dort ernsthaft fast geküsst? 2. wieso ist er so aufgebracht? 3. Wieso sind Amhul und Neteyam sauer aufeinander? Ich glaube ich habe eine Menge verpasst als ich bewusstlos war.

Ich atmete mühsam aus und fuhr mit meinen Händen durch mein Haar. Ich hörte Schritte und richtete sofort meinen Blick auf den Eingang. Es war Neteyam, der am Eingang der Hütte stand und nach Einlass fragte. Ich nickte nur und er setzte sich zu mir ans Bett. Er sah mich mit diesen wunderschönen und hypnotisierenden Augen an und seine Hand führte er langsam an meiner Wange. „Wir sollten das zu Ende führen, was wir angefangen haben."
Flüsterte er und kam mit seinem Gesicht immer näher. Ich zögerte nicht und kam ihm ebenfalls immer näher. Bevor unsere Lippen sich berührten, stoppten wir beide. „Ist es o-„ ich ließ ihn nich zu ende sprechen und drückte meine Lippen auf seine. Er erwiderte es und drückte mich ein wenig auf das Bett. Ich stütze mich mit meinen Linken Arm und mit der anderen Hand strich ich über seine Wange. Seine Lippen waren weich und warm, und es fühlte sich so an als würde jeder seiner Berührungen sich wie ein tattoo auf meiner Haut rein brannten.

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