kapitel 33

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NETEYAM POV

Weinend wusch ich ihren Körper ab, um sie für die Beerdigung vorzubereiten.
Was sie jetzt wohl dachte, was sie jetzt wohl sah, wie es ihr jetzt wohl geht?
Diese Fragen schwirrten immer wieder durch meinen Kopf, doch es verursachte nur noch mehr Tränen.

Mit Wasser wusch ich vorsichtig das Blut von ihrem Körper, und seufzte, als Kiri die Hütte vorsichtig betrat. Ich sah nichtmal zu meiner Schwester auf, ich sah nur auf sie. Auf meine erste richtige Liebe, die nun tot vor mir liegt.
„Neteyam. Ich hab einen Vorschlag.. ich konnte versuchen, sie wieder zum Leben zu erwecken."
Verblüfft sah ich auf.
Meine Schwester sah erst zu (Y/N), und dann zu mir.
Ich sah schweigend zu (Y/N) und zog traurig die Augenbrauen zusammen.

Nein.. das ist nicht das, was sie wollen würde. Außerdem, meine Schwester könnte bei dem Versuch sterben und eine 2. person die mir nahe steht zu verlieren verkrafte ich nicht.
„Nein. Sie ist jetzt bei ihrer Familie. Da ist das, was sie immer wollte."
Bei diesen Worten rollte mir erneut eine Träne über die Wange und plätscherte auf ihre Augen was es so aussehen ließ, als würde sie weinen.

Kiri sah mich mitfühlend an und ich konnte hören, das sie schniefte. Sie weinte ebenfalls.
Langsam kam sie zu mir und schloss mich in ihre Arme. Ich drückte sie fest und ließ meine Tränen weiter fließen.
„Sie ist jetzt bei Eywa. Es geht ihr gut. Das verspreche ich dir."
Schniefte Kiri.

———-
Nun war es Abend und die Zeremonie für die Beerdigung ging los.
(Y/N) lebloser Körper lag in einem großen Blatt, der mit Blumen überseht war.
Ich strich ihr über ihre perfekten Augen , über ihre perfekte Nase, und über ihre perfekten Lippen.

Erneut brach ich in Tränen aus, wie alle anderen hier auch. Langsam fasste ich die Kette an, die sie mir gegeben hatte, danach nahm ich ihre kalte Hand in meine.
Mein Vater meine Mutter, und ich waren im Wasser, um ihren Körper eywa zu übergeben.
Die anderen Leute aus dem Dorf sangen ein Lied für sie, und weinten bitterlich.

Ich sah zu meinen Eltern und sie nickten. Auf dieses Stichwort hatte ich gewartet, denn nun tauchten wir unter und trugen (Y/N) Körper nach unten.
Ein letztes Mal hielt ich ihre Hand, und sah in ihr perfektes Gesicht.
Langsam aber schmerzhaft ließen wir sie zeitgleich los, sodass sie von gelben ‚Stängeln' in das Meer gezogen wurde.
Ein helles Licht erschien und allmählich wurde ihr ganzer Körper eingezogen.

Ich versuchte sie in letzter Sekunde zu greifen, scheiterte aber. Selbst Unterwasser weinte ich, denn der Schmerz war zu groß.
Ich tauchte mühsam und sah zu unsere Gruppe, die mit Tränen in den Augen mich nickend ansahen.

Wir gingen zu dem Baum der Seelen.
Ein wunderbarer Ort, wenn ihr mich fragen würdet.
Dort tauchten wir alle unter bis auf kiri, die es nicht durfte aufgrund ihrer Anfälle. Aber wir hatten ihr versprochen alles zu erzählen, was wir sahen.

Langsam schwamm ich wie die anderen zu dem Baum, nahm meinen Zopf und zögerte kurz. Sollte ich das wirklich tun? War ich denn bereit dafür? Ja. Ich muss sie sehen. Und so verband ich mich mit dem Baum.
Ein heller Schein Blitze durch meine Augen und ich sah mich um. Ich war im Dschungel, neben mir
(Y/N), die eine Waffe in ihrer Hand hielt und das schießen übte.

Kopfschüttelnd ging ich näher zu ihr.
„Du machst das immer noch falsch."

Sie verdrehte nur lächelnd die Augen und senkte die Waffe ein wenig.

Ich trat nah an sie ran und richtete die Waffe richtig auf den Baum.
„So und jetzt.."
Weiter kam ich nicht denn meine Wange berührte aus Versehen ihre.

Ein purer Nostalgie Kick übergab mich und mit weiten Augen sah ich sie an. Sie lächelte. Sie hatte das schönste Lächeln auf ganz Pandora.
Langsam ließ sie die Waffe sinken und drehte sich mit dem ganzen Körper zu mir.
Ich nahm ihre Wangen in meine Hände und küsste ihr auf die Stirn.
Sie wurde rot und fasste mit ihren Händen meine Schultern an.
Mit meinem Daumen strich ich ihr über die Wange und genoss den Moment so sehr, wie kein anderer.
Nochmal übergab mich ein Blitz und schon öffnete ich meine Augen und war wieder vor dem Baum der Seelen.

Langsam löste ich das Band und versuchte zu realisieren, was gerade passiert war.

Sie was hier. Das wusste ich. Tief in mir, lebt sie weiter.
Ja, das war es. Doch auch so traurig dieser Moment auch nur war, ein kleines Lächeln huschte mir über die Lippen denn ich muss mir keine Sorgen mehr machen.

Ich fasste mir an mein Herz und es fühlte sich so an, als würden 2 Herzen gleichzeitig schlagen.
Ihr Herz in meinem.
Herz zu Herz.

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