kapitel 15

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Mit müden Augen starrte ich an die denke und dachte an nichts. Endlich. Ich dachte endlich an nichts.

Die Sonne schien an die Wand der Hütte. Ich war schon wieder die ganze Nacht aufgeblieben. Langsam stand ich auf und sah in den Spiegel. Meine Augenringe waren noch Schwarzer und tiefer als zuvor und ich hatte nun mehr Pickel im Gesicht.
Dieses die ganze Nacht Wachbleiben tut mir auf keinen Fall gut.

Ich hörte Schritte an meinem Eingang und ich richtete meinen Blick auf diese Person. „Guten Morgen (Y/N)." es war Neteyam, der nun zu mir trat mich von oben bis unten ansah. „Hab ich dir nicht gesagt du sollst nicht mehr in der Nacht aufbleiben? Das schadet deiner Konzentration." meinte er und nahm mit einer Hand meine Wange. „Tut mir leid ich habe nur versucht.." mitten im Satz verstummte ich denn ich merkte, wenn ich weiter rede, verplappere ich mich. „Wie geht es deinem Bauch? Amhul hat dir ordentlich eine verpasst."
Vom Thema ableckend zeigte ich auf das große Hämatom auf seinem Bauch.

„Alles gut. Es ist nicht weiter schlimm." er lächelte warmherzig und strich mit seinem Daumen über meine Wange.
Ich lächelte ihn mit schimmernden Augen an und hackte mich in seine andere Hand ein. Er kam näher und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Meine Wangen erleuchteten in einem glühenden rot und in meinem Körper brannte wie eine heiße flamme. „Komm nicht zu spät zum Frühstück." lächelte er und löste sich von mir. Er winkte mir nur noch kurz zum Abschied was ich wortlos erwiderte und blickte ihm noch hinterher. Als ich ihn nicht mehr sah, öffnete sich langsam mein Mund und es wurde zu einem breiten Grinsen. Langsam fuhr ich über meine Stirn und es fühlte sich so an, als würde ich seine Lippen immer noch auf meiner Stirn spüren.

Nun war ich motivierter als zuvor und zog rasch neue Kleidung über. Mein breites Grinsen war schon so breit geworden, das man meinen könnte, es passe nicht mehr auf mein Gesicht. Mein Herz schlug schnell und sprang förmlich aus meinem Brustkorb, als ich mich auf den Weg zum Essaal machte.

Als ich mein Frühstück holte, setze ich mich genau neben Neteyam und sah ihn strahlend an. Er erwiderte diesen Blick und für kurze Zeit sahen wir beide nur uns. „Man mit eurem gestarre könnt ihr später weitermachen." kam es von Kiri die Stirnrunzelnd ihren Kopf schüttelte. Ein leises Kichern erklang in meinen Ohren und schlagartig drehte ich mich zu diesem Geräusch. Es war Tsireya, die mich lächelnd ansah. Doch ich konnte sie nicht zurück anlächeln. In keiner Weise konnte ich ihr auch nur ein wenig ein Gefühl von Versöhnung geben, denn stattdessen sah ich sie nur ärgerlich an. Allmählich verschwand ihr Lächeln und wurde zu einem traurigen Blick. Ich verdrehte nur meine Augen und begann zu essen.

Doch als Kiris Stimme erklang, und die Stimmen der anderen, bekam ich sofort ein Gefühl von Glück und mein Gehirn überschüttete mich mit Endorphinen.
Tsireya aber saß dort und bekam kein Wort aus sich raus. Doch plötzlich stand sie auf und verließ wortlos den Tisch. Verwirrt blickten ihr alle hinterher doch ich sah ihr nur monoton zu, wie sie leise in Tränen ausbrach. Lo'ak stand auf und sah mich böse an, als er sich wegdrehte und zu Tsireya lief. Beeindrucken tat es mich kein bisschen also fuhr ich mit dem Essen weiter fort.

Aber tief in mir wusste ich, das was ich getan habe, hat bei ihr gesessen und ich fühlte mich schlecht. Sehr schlecht. Eigentlich wollte ich aufstehen, und ich nachgehen doch irgendwas in mir hielt mich auf.

„Hey. Kann ich mich setzen?" Ich bekam Gänsehaut und blickte vorsichtig nach oben, als ich Amhul erblickte. „Ja kannst d-" „Nein." unterbrach mich Neteyam und sah Amhul mit einem abgehobenen Blick an. Amhul wiederum würdigte ihn keines Blickes und tat so, als würde Neteyam nicht existieren. „Setz dich." gab ich schnell von mir, damit Neteyam mir nicht dazwischen redete. Mit einem Lächeln Sätze sich Amhul und unterhielt sich mit Aonung. Neteyam zog meinen Kopf zu sich und flüsterte mir ins Ohr: „Wieso lässt du ihn hier hinsetzen?" „Weil.." weiter kam ich nicht. Ich wusste nichtmal, wieso ich ihn hinsetzen ließ, wenn er doch meinen Freund geschlagen hat.

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