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Fünfte Nacht

Es gibt nicht viel zu schreiben. Alle Lampen sind eigenständig erlöschen, nur ein schwaches rotes Licht leuchtet durchgehend und einsam hinter der Rezeption, die sich einige Meter vor mir befindet und der Theke im Restaurantbereich links von mir. Es muss ein immenser Stromverbrauch sein, alle Lichter Tag für Tag zum Leuchten zu bringen, über Jahre hinweg. Dieses Gebäude ist surreal. Meine Situation ist surreal. Hat es wirklich gewittert? Hat der Wasserhahn jemals getropft? War der Augapfel überhaupt real? Bestimmt. Bin ich wirklich lebendig? Wahrscheinlich. Wie geht es weiter? Wenn ich diese Aufzeichnungen irgendwann noch einmal lese, falls jemand drittes diese Aufzeichnungen irgendwann einmal ließt, wird es darauf bestimmt eine Antwort geben.
Ich fühle mich komisch. Mir ist nicht übel, aber ich spüre eine Schwere im Magen. Trauer. Zumindest etwas, das Trauer nahekommt. Ich glaube, mich dem Ende zu nähern. Langsam aber stetig. Nicht unbedingt dem Tod, aber dem Ende. Zum Glück habe ich noch Hoffnung.

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