Kapitel 26

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Secret PoV
„Bist du bereit?", fragte mich Dan, als er meine Schulter mit seinen Händen umschloss.

„Mach endlich", knurrte ich.

Dan würde mir jetzt die Schulter wieder einrenken. Da ich schon ein paar Mal dabei gewesen war, als ein paar unserer Männer ebenfalls die Schulter wieder eingerenkt bekamen, wusste ich welche Schmerzen ich bald haben würden.

Und ich sprach nicht von so Schwächlingen wie Kyle und Jack sondern von richtigen Muskelprotzen die manchmal noch emotionsloser waren als ich.

Zitternd griff ich nach Scotts Hand und hielt diese krampfhaft fest.

„Kanns losgehen?", fragte Dan noch ein letztes Mal.

Ohne was zu sagen nickte ich, da ich gerade versuchte mich ganz und gar auf den Schmerz zu konzentrieren.

„Ok".

Zwei Sekunden später hörte man ein ekelhaftes Knacken und ein schrecklicher Schmerz jagte durch meinen Körper.

Erschrocken schrie ich auf boxte mit meinem gesunden Arm in Dans Bauch.

„Black, verdammt. War das echt nötig?", keuchte dieser.

Keuchend richtete ich mich auf und schnappte panisch nach Luft.

Langsam fing der Schmerz an nachzulassen.

„Oh Gott. Konntest du nicht etwas sanfter vorgehen?", stöhnte ich, während ich meine Schulter umklammerte.

„Nein".

Empört sah ich ihn an, beschloss aber nicht weiter darauf einzugehen.

„Ich muss gehen. Kyle dreht wahrscheinlich gerade durch zu Hause", sagte ich und richtete mich langsam auf.

„Black, vergiss nicht, dass du morgen noch einen Auftrag hast!".

„ Na gut. Aber in zwei Tagen werde ich für ein paar Tage mit Scott verreisen", gab ich mich geschlagen.

„Gut".

Scott umarmte mich, ehe Bella mich zur Haustür brachte.

„Pass auf dich auf".

Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an.

„Bella, was soll mir den passieren? Mich bringt man nicht so schnell um", antwortete ich und ging ohne was zu sagen nach Hause.

...

Als ich in meine Straße einbog sah ich einen Krankenwagen vor unserer Tür stehen.

Dieser Idiot! Der hatte ernsthaft den Krankenwagen gerufen.

Zähneknirschend lief ich auf das Haus zu, wo Kyle sich angeregt mit einem Sanitäter unterhielt.

Als er mich sah, blickte er mich geschockt an und zeigte benommen mit dem Finger auf mich.

Sofort kamen er und der Sanitäter auf mich zu gerannt.

„Secret, wo warst du! Wie konntest du überhaupt gehen mit der ausgekugelten Schulter? Was hast du gemacht?", bombardierte Kyle mich mit Fragen und sah mich besorgt an.

„Nichts".

„Miss, darf ich ihre Schulter untersuchten?", mischte sich der Sanitäter ein.

„Von mir aus".

Vorsichtig tastete er mit den Finger meine Schulter ab. Ein kleiner Schmerz durchfuhr meinen Körper.

„Mister ihre Schulter wurde wieder eingerenkt. Man merkt dass sie ausgekugelt war, da die Einrenkung nicht ganz richtig verlief trotzdem sollte nun alles im grünen Bereich sein", erklärte der Sanitäter fachmännisch.

Perplex starrte Kyle mich an.

„Wie hast du das gemacht?".

„Da das nun nicht mehr unsere Angelegenheiten sind, werden wir uns jetzt vom Unfallort entfernen, ich wünsche euch noch einen schönen Tag", sagte der Sanitäter.

Kyle beachtete ihn jedoch nicht mehr, sondern zerrte mich hinter sich her ins Wohnzimmer wo er mich auf die Couch drückte.

„Bei wem warst du, dass dieser jemand dir die Schulter eingerenkt hat?", fragte er.

„Das geht dich einen feuchten Dreck an".

„ Red noch einmal so mit mir, und ich schwöre dir, ich mache dir dein scheiß Leben zur Hölle", knurrte er und baute sich vor mir auf.

„Ruhig Brauner. Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig", fauchte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Du sollst mir doch nur die Wahrheit sagen", schrie er verzweifelt und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

Emotionslos sah ich ihn an. Ich würde ihm sicher nicht erzählen was ich gerade gemacht habe.

„Vergiss es. Das geht dich einen Scheißdreck an".

„ES REICHT! Wie lange willst du dein Versteckspiel denn noch durchziehen? Ich glaube dir sowieso nicht mehr, dass du ein Nerd bist! Also sag mir jetzt gefälligst die Wahrheit".

„Nur weil ich ein paar böse Wörter in den Mund nehme, heißt das noch lange nicht, dass ich kein braves Mädchen mehr bin", konterte ich.

„Das glaubst du doch selbst nicht. Sag mir doch endlich die verdammte Wahrheit", brüllte er und trat mit dem Fuß gegen die Wand.

„Kyle, es reicht! Ich habe keine Geheimnisse vor dir. Und wenn du mich jetzt entschuldigst, ich muss noch lernen", sagte ich und stand auf.
Gerade wollte ich das Wohnzimmer verlassen, als Kyle mich an der Schulter festhielt.

„Du wirst jetzt nicht wieder davon laufen", zischte er.

„Ich laufe nicht davon. Ich GEHE davon", entgegnete ich und machte auf dem Absatz kehrt um in mein Zimmer zu stolzieren.

Kyle schrie mir noch einige Verwünschungen hinterher, was ich aber wie immer ignorierte.

Als ich die Tür hinter mir schloss, atmete ich erleichtert aus.

Zugegeben, mein Versteckspiel fing ziemlich an zu bröckeln und ich weiß nicht ob ich dass ganze noch weitere fünf Wochen durchziehen konnte.

...

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und Jack kam herein. Stirnrunzelnd sah ich ihn und legte mein Handy zur Seite.

„Mach Essen", befahl er und ging wieder.
Empört sah ich ihm nach. Was bildete sich dieser verdammte Arsch eigentlich ein? Ich bin doch nicht seine Sklavin. Ich werde ihn ****.

Ok, ich muss mich beruhigen.

Vielleicht sollte ich doch Essen machen. So konnte ich hören, was sie redeten.

Seufzend erhob ich mich und begab mich haareraufend nach unten.

Kyle und Jack saßen bereits am Küchentisch und sahen mich erwartungsvoll an.

Ich nickte ihnen kurz zu und öffnete anschließend den Kühlschrank.

„ Siehst du. Sie ist ein Nerd. Sonst würde sie nicht tun was ich ihr befehle", lachte Jack und sah mich abfällig an.

Verwirrt widmete ich mich den Gurken. Was hatte dass denn damit zu tun? Nur weil ich ihnen etwas kochte war ich ein Nerd?

„Ich glaube ihr trotzdem nicht".

Kopfschüttelnd wusch ich den Salat und trocknete ihn ab.

„Kommen wir zum eigentlichen Thema. Die Ferien. Black fährt für zwei Tage weg.", meinte Jack.

Wieder verkrampfte ich mich.

„Ja und?".

„Der Boss hat etwas geplant. Wir sollen Toni und Jazz mitnehmen", flüsterte er.

Abrupt drehte ich mich um.

„Jack? Wer ist Black? Ihr redet dauernd über sie", fragte ich und sah sie unschuldig an.

„Das gefährlichste Mädchen auf Erden".

The dark secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt