Kapitel 32

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Secret PoV
Grinsend tupfte ich den Pinsel in den weißen Lack.

Auch wenn der Streich unnötig und kindisch ist, konnte ich es einfach nicht lassen.

Ich war früher aufgestanden um den Wagen der Jungs zu verschönern. Da sie nie auf ihre hintere Windschutzscheibe sahen, konnte ich das eiskalt ausnutzen.

Ich vollendete den letzten Buchstabe und betrachte mein Werk.

Mamas Lieblinge

,stand dort in weißer Farbe geschrieben.

Lachend ging ich wieder nach oben um mir etwas zu essen zu nehmen.

Ich setzte mich auf den Küchentisch und bereitete mein Frühstück vor, als Jack und Kyle hereinkamen.

„Black", nickend sahen sie zu mir.

„Kyle, Jack", antwortete ich ihnen und starrte sie an.

Plötzlich kam Jack auf mich zugestürmt und drückte mich gegen die Wand.

„Nur damit das klar ist Black, ich lasse mich nicht von dir verarschen. Eher werde ich dich vernichten", zischte er.

Mit einem schnellen Griff hatte ich mich befreit und drückte ihn zu Boden. Meinen Fuß stellte ich auf seinen Kopf, damit er sich nicht erheben konnte, als mein Mund sich seinem Ohr näherte.

„Nun hör mir mal gut zu. Bedroh mich noch einmal und ich schwör dir ich lass dich leiden. Denn du hast keine Chance gegen mich. Du bist schwach. Kyle hingegen kann wenigstens kämpfen und ist richtig aggressiv im Gegensatz zu dir. Das einzige was du kannst, ist, einem leere Drohungen zu machen", flüsterte ich ehe ich ihn losließ.

Er keuchte auf und blieb noch einen Moment liegen, bis er schließlich aufstand.

„Hast du auch noch was zu sagen", fragte ich Kyle.

„Nein".

„Gut. Viel Spaß in der Schule", sagte ich und verließ das Haus mitsamt meinem Motorrad.

Der Wind wehte durch meine Haare während ich durch die Straßen bretterte.

Ich fragte mich, wie das weitergehen sollte. Ich könnte nicht ewig so ein Versteckspiel mit ihnen spielen.

Früher oder später würde es zu einem richtigen Kampf kommen.

Und dann konnte ich für nichts mehr garantieren.

Doch wie ich meinem Vater beichten sollte, dass ich meine Stiefbrüder umgebrachte habe, wäre mir ein Rätsel.

Als ich an der Schule ankam, stoppte ich und stieg aus.

Ich sah niemanden an, als ich an ihnen vorbeiging und mich in eine Ecke des Schulhofs stellte.

Ich bemerkte die Blicke der anderen als ich mir eine Zigarette anzündete.

Es war nicht ungewöhnliches, dass ein Mädchen hier rauchte, aber es war ungewöhnlich dass dieses Mädchen einen ansah als wollte es denjenigen abschlachten.

Plötzlich fing jemand an zu lachen. Dann ein anderer. Und noch ein anderer. Und plötzlich lachten alle.

Und endlich sah ich es.

Jack und Kyle fuhren über den Schulhof auf einen Parkplatz. Sie hatten immer noch nicht gemerkt, dass etwas auf ihrer hinteren Windschutzscheibe stand.

Als sie ausstiegen sahen sie sich fragend an, als sie merkten dass jeder mit den Fingern auf die schwarzgekleideten Jungen zeigte.

„Hey Mamas Lieblinge", brüllte einer und zeigte auf die Scheibe.

Endlich schienen sie zu verstehen.

Stirnrunzelnd gingen sie um das Auto herum und starrten auf die Windschutzscheibe.

Kyles Blick schoss zu mir, ehe er auf mich zugerannt kam.

Er schlang seine Hände um meinen Hals und drückte mich gegen die Wand.

„Wer glaubst du eigentlich, dass du bist?", brüllte er und drückte zu.

Keuchend schlug ich ihm mit dem Fuß in den Bauch damit er mich losließ.

Vor Schmerzen fiel er zu Boden was ich natürlich sofort ausnutzte.

Ich setzte mich auf ihn drauf und hielt seine Arme fest.

„Der Mensch der dir dein kleines beschissenes Leben zur Hölle machen kann", zischte ich.

Wütend sah er mich an und drehte uns.

Nach Luft schnappend saß ich unter ihm.

„Viel Spaß dabei...Secret", hauchte er und seine Lippen berührten kurz mein Ohr ehe er aufstand und das Schulgebäude betrat.

Verwirrt sah ich ihm hinterher.

Was war das denn jetzt?

Wieso nennt er mich Secret und nicht Black?

Und was in Gottes Namen sollte diese Berührung?

Kopfschüttelnd stand ich auf und wischte mir den Dreck von meiner Hose, ehe ich ebenfalls ins Schulgebäude lief.

Das würde er noch bereuen.

Niemand stellt Secret Black vor anderen bloß.

Niemand.

Ich schulterte meine Tasche und betrat das Klassenzimmer wo ich bereits erwartet wurde.

„Secret, wieso sind sie zu spät? Sie vernachlässigen die Schule. Sie verändern sich äußerlich. So kann das nicht weiter gehen. In den letzten Jahren waren sie eine der besten Schülerinnen. Und jetzt? Jetzt fangen sie an zu rebellieren! Wieso?", brüllte der Lehrer mich an.

Etwas geschockt sah ich ihn an ehe ich mich wieder fing.

„Leck mich", zischte ich und setzte mich auf meinen Platz.

Erschrocken schnappte er nach Luft.

„Ich werde das beim Direktorat melden", sagte er mit fester Stimme ehe er sich zur Tafel drehte.

Seufzend ließ ich mich auf meinen Platz sinken.

Auf einen beschissenen Tag.

The dark secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt