Epilog

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Leise schlich ich durch die Halle.

Mein Herz raste und Schweiß rannte über meine Stirn.

Jetzt durfte nichts mehr schief gehen.

Ich lief hinter die nächste Säule, presste meinen Rücken gegen die Wand.

Ich wischte mir den Schweiß weg und lugte um die Ecke.

Anschließend rannte ich zur nächsten Säule.

Ich war gerade dort angekommen als ich Schritte hörte.

Ich hielt den Atem an.

Jede zehn Minuten passierte eine Wache.

Ich musste mich also nur an den Zeitplan halten.

Sonst war ich tot.

Als die Wache auf mich zukam presste ich mich noch mehr an die Wand und kniff die Augen zu.

Es war nicht so, dass ich Angst hatte zu sterben.

Ich meine, ich könnte die Wache innerhalb von Sekunden umlegen, doch man würde mich hören.

Und dann würde der ganze Plan zerplatzen.

Und mein Traum von Freiheit ebenfalls.

Und das durfte nicht passieren.

Erst als ich keine Schritte mehr hören konnte, öffnete ich die Augen wieder.

Schnell sah ich auf meine Uhr.

Noch fünf Minuten.

Ich atmete tief ein und aus.

Jetzt.

Genau jetzt zählte es.

Es zählte sonst nichts, nur der Moment.

Der Moment der alles ändern würde.

Entweder ins Schlimme oder ins Gute.

Ich war in meinem Leben schon oft am Tiefpunkt. Ich wusste wie es sich anfühlte allein zu sein. Wie es war misshandelt zu werden. Vergewaltigt zu werden. 

Und genau deshalb wusste ich, dass wenn dieser Moment schief gehen würde, würde ich in der Hölle landen.

Und diese würde schlimmer sein, als alles was ich bis jetzt erlebt hatte.

Und genau das war meine einzigste Angst.

Die Angst die mich in den letzten Wochen schreiend und weinend aus dem Bett gerissen hat.

Die Angst wegen welcher ich vor Kyle Schwäche gezeigt habe.

Weswegen ich Scott fast verloren hatte.

Und trotzdem stehe ich jetzt hier.

Ich habe mein Leben, unser Leben, das Leben dener die sich auf mich verlassen, in meiner Hand.

Und sollte das Ganze schief gehen, wäre ich alleine an der Zerstörung von Leben verantwortlich.

Und mit diesem Wissen möchte ich nicht Leben.

3 Minuten.

Ich hörte die Glocke läuten.

Dan war eingetroffen.

Dan.

Nun kämpfte ich gegen den Menschen dem ich einst mein Leben anvertraut hatte.

Dem ich einmal blind vertraut hatte egal was er mir angetan hatte.

Ja, ja er hatte mich damals vor dem Tod bewahrt und hatte mich aufgenommen und gerettet.

Doch das was er mir danach angetan hatte, ließ nichts davon rechtfertigen.

The dark secretWo Geschichten leben. Entdecke jetzt