14. Teachers Pet

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Ihre Lippen pressten sich stürmisch auf meine. Die Umgebung mit den bunten Lichtern, dem Geruch von Schweiß und der tanzenden Menge schien zu einem einzigen Wirrwarr zu verschwimmen. Um uns herum drückten sich immer wieder neue Leute auf die Tanzfläche des kleinen Klubs in der Altstadt. Generationen von Studenten hatten sich hier bereits schon getroffen um die eine oder andere Party zu feiern. Der Alkohol in meinem Blut machte mir Mut und langsam fuhr ich mit meinen Hände von ihrem Kinn hinunter zu ihrer Taille und zog sie enger an mich, so, als ob ich sie vor der party-wütigen Menge beschützen müsste. Ihre Hände strichen immer wieder sanft durch meine Haare und in unserem Kuss spürte ich ein leichtes Lächeln. "Wie war nochmal dein Name?" Aus ihrem Lächeln sprach der Alkohol und ich konnte nur zurückgrinsen. "Mach dir darum keine Sorgen, Süße. Morgen hast du mich eh wieder vergessen." Verschmitzt legte ich meine Hände auf ihren Hintern und zog sie wieder näher an mich ran. Hilflos stolperte sie näher an mich und kicherte dabei in sich hinein. Vorsichtig hob ich ihr Kinn zu mir hoch. Ihr Atem roch nach Tequila und Shots. Als ich mich wieder ihren Lippen widmen wollte wurde sie mir aufeinmal aus der Umarmung gezogen. Verblüfft blickte ich auf und sah das skeptische Gesicht einer anderen Frau, vermutlich ihrer besten Freundin. Diese konnte ihre stolpernde, kichernde Freundin gerade noch so halten und gab ihr einen missbiligenden Blick. "Nur ein Glas also, hm?", fragte sie sie sarkastisch. Mit einem letzten Blick a la "lass dich bei ihr bloß nicht blicken" zog sie ihre Freundin mit sich und verschwand in der tanzenden Menge.

Gelangweilt gähnend machte ich mich auf den Weg zu meinem Kurs. Jetzt, so spät am Nachmittag, musste ich noch in einer der älteren Klassen Vertretung sein. Langsam schlurfte ich den Gang hinab. Einige meiner Kollegen riefen mir noch flüchtige Abschiedsreden zu und hasteten dann die Treppen runter. Sie starteten jetzt schon in die wohl verdienten Ferien und würden vermutlich bis zum Ende meiner Stunde schon im Flieger gen Süden sitzen. Mit einem Augenrollen und Seufzen bog ich in den Klassenraum ab. Wenn die Stunde nicht schon schlimm genug war, musste ich mich jetzt auch noch mit mathematischen Formeln umherschlagen. Wie erwartete war der Klassenraum ein einziges Chaos und kaum einer der Schüler saß an seinem Platz. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass sie noch fünf Minuten Zeit hatten um hier aufzutauchen.

Nicht, dass ich nicht Lust daran gehabt hätte, jetzt noch jemdandem zum Direktor schicken zu müssen, der, wie jeder andere hier, nur noch nach Hause wollte. Nein, ich wollte eigentlich nur meine Ruhe und ihnen die vorbereiteten Aufgaben vorlegen. Lustlos ließ ich mich auf den Stuhl vor Lehrerpult fallen, legte meine Sachen auf den Tisch und lehnte mich entspannt zurück. An solchen heißen Sommertagen wie diesen war Schule fast unerträglich. Und die von der Schule vorgeschriebene Kleidung war auch nicht sonderlich erträglicher. Der graue Bleistiftrock rutschte aller paar Meter hoch und die Bluse war so atmungsaktiv wie ein Swimmingpool. Mit einem der Blätter fechelte ich mir die warme Luft zu, als endlich auch die letzten Schüler eintrafen.

Einige von ihnen hatten sich lässig über ihre Stühle und Tische gestreckt und lehnten sich zurück. Viele der älteren Jungs drehten sich zueinander um und grinsten überheblich zu mir rüber. Die ganz mutigen zwinkerten mur sogar zu. Genervt ließ ich meinen Blick weiter durch die gesamte Klasse schweifen. Die Streber in der ersten Reihe saßen aufrecht in einer erwartungsvollen Haltung da und warteten aufmerksam darauf dass ich mit der Stunde begann. Mit einem Seufzen registrierte ich das Klingeln der Schulglocke und erhob mich von meinem Stuhl. Leicht lehnte ich mich auf dem Lehrerpult nach vorne und stütze meine Hände links und recht davon ab.

"Aufmerksamkeit, bitte.", sagte ich mit einem genervten Unterton. Die Jungs unterbrachen ihr Gespräch und blickte nun alle grinsend zu mir. "Ich werde heute bei Ihnen Mr. Whitaker vertreten, wie Sie ja bestimmt schon mitbekommen haben. Ich habe für Sie Arbeitsblätter vorbereitet und ich erwarte, dass Sie diese alle bis zum Ende der Stunde gelöst haben. Bei Fragen, melden! Ansonsten ist dies eine stille Einzelarbeit, haben Sie verstanden?", ich ließ meinen Blick prüfend durch die Klasse schweifen und warf besonders den Jungs einen scharfen Blick zu. Ich würde heute kein Fehlverhalten dulden, denn wenn ich eins hasste, dann das.

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