Kapitel 6

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Finja

Seid Marco den Raum verlassen hatte, war es wieder Still in meinem Raum. Da ich immer noch die Augenbinde aufhatte, konnte ich nicht sagen wie lange es her ist, dass ich in dem stickigen, kalten und modrigen Kellerraum eingesperrt worden war. Meine Blase meldete sich und ich hoffte das bald wieder wer kommen würde. Denn der Hunger plagte mich und mein ganzer Körper schmerzte vom langen sitzen auf dem harten Holzstuhl. Ein quietschen Riss mich aus meinen Gedanken. Schritte näherten sich mir und eine männliche Stimme, welche zu einem Jungen gehörte der nicht viel älter sein konnte als ich, war zu hören. "Keine Sorge, ich tu dir nichts. Ich werde dir jetzt die Augenbinde abnehmen und dir dann etwas zu essen und trinken geben, ok?" Ich traute mich nicht etwas zu sagen, daher nickte ich bloß und wartete. Das war also Person Nummer 3. Als sich die Augenbinde von meinem Kopf gelöst hatte, musste ich erstmal blinzeln. Glücklicherweise war das Licht in dem Raum nicht sehr hell und schon bald konnte ich Person Nummer 3 erkennen. Seine haselnussbraunen Augen blickten mich freundlich an und es wirkte beinahe so als würde er auf eine Reaktion meinerseits warten. Da ich keinen Ärger bekommen wollte, bedankte ich mich und richtete meinen Blick wieder auf den Boden. "Mein Name ist Nico und mit wurde gesagt, dass du bestimmt Hunger und Durst hast. Da Marco und Liam noch unterwegs sind und mein Bruder keine Zeit hat, dachte ich mir, ich übernehme den Job. Brauchst du sonst noch etwas?." "Ä-ähm d-danke. Darf ich bitte auf die Toilette?", fragte ich zögernd und rechnete schon mit einem "Nein", doch es wurde mir das Gegenteil bewiesen. Nico klatschte sich an die Stirn und machte meine Fesseln los. "Ja klar, wie konnte ich das nur vergessen. Komm mit. Aber bitte hau nicht ab sonst haben wir beide ein sehr großes Problem." antworte der Junge mit einem strahlenden Lächeln. Seine dunkelbraunen Locken wackelten dabei und wenn er nicht mein Entführer wäre, könnte  ich mir vorstellen mit ihm eine Freundschaft aufzubauen. Nico führte mich aus dem Raum und machte gleich gegenüber eine Holztüre auf. In dem Raum war eine Toilette sowie eine alte Dusche. Fragend sah ich ihn an, doch er nickte mir nur zu und meinte, dass er vor der Tür auf mich warten würde.

Als wir wieder im Raum waren setzte ich mich auf die alte Matratze, welche im hintersten Eck war und Nico stellte ein Tablett mit Essen und Wasser vor mich. "Keine Sorge, das ist nichts drinnen, versprochen. Ich wusste nicht was du für einen Geschmack hat, deshalb habe ich dir von allem etwas mitgebracht. Lass es dir schmecken. Ich komme später nochmal." Mit diesen Worten stand der Teenager auf und verließ meinen Raum. Doch anders wie sonst wurde die Tür diesmal abgeschlossen. Mir war es recht solange ich nicht mehr auf diesem grässlichen Stuhl sitzen musste. Zaghaft nahm ich mir das erste Brot, welches mit einem Topfenaufstrich beschmiert war und begann zu essen. In wenigen Minuten war das ganze Obst sowie Gemüse und die drei Brote aufgegessen. Zu guter letzt trank ich noch ein Schluck Wasser und rollte mich mit gefülltem Magen auf der Matratze zusammen. Dieses Mal dauerte es nicht lange bis ich einschlief und mit meinen Gedanken an Nico und ob sein Bruder Typ Nummer 2 war, wer wohl ihr Chef war und wer denn Liam war, schlief ich ein.

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt