Kapitel 11

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Zwei dieser Augenpaare waren mir bekannt. Die giftgrünen Augen mit den braunen Sprenkeln gehörten Marco das andere blaue Augenpaar gehörte Typ Nummer 2. Meinen Schlussfolgerungen nach mussten also die braunen Augen, welche mich an Nico erinnerten, seinem Bruder gehören. Adrik war glaub ich sein Name.

Alles in mir sträubte sich noch einen Schritt weiter in den Essensaal zu gehen doch Nico platzierte eine Hand auf meinem Rücken und schob mich zum Esstisch. Anders wie ich es mir vorgestellt hatte, war es keine lange Tafel mit viel zu vielen Sessel, sonder ein Esstisch mit Platz für sechs Personen. Verunsichert blieb ich davor stehen und Nico zog einen Sessel zurück und deutete mir mich zu setzten. Glücklicherweise hatte ich den Platz ganz außen und Nico saß zu meiner Rechten, Marco saß mir gegenüber. Verunsichert ließ ich meinen Blick auf die Tischkante fallen, aus Angst etwas falsch zu machen. Seid Mums Tod durfte ich nicht mehr im Beisein meiner Familie essen. Ich sollte das Essen vorbereiten und den Tisch nachher wieder abräumen. Wenn etwas Übergeblieben ist durfte ich in der Küche die Reste verspeisen. "Gut, da jetzt alle das sind: Guten Appetit", die eiserne Stimme von Adrik riss mich aus meinen Gedanken und vorsichtig griff ich zu Gabel und Messer. Das Schnitzel auf meinem Teller war riesig und die Pommes welche es dazugab waren mit Ketchup bedeckt. Mit langsamen Bewegungen schnitt ich das Schnitzel in Mundgerechte Stücke und aß schweigend mein Essen. Nebenbei lauschte ich den Gesprächen von Typ Nummer 2 und Adrik. Nico und Marco beteiligten sich ab und an an dem Gespräch und ich fühlte mich fehl am Platz.

Als alle aufgegessen hatten, stand Marco auf und stapelte die Teller aufeinander. Gemeinsam mit Nico räumte er den Tisch ab. Verunsichert blieb ich sitzen. Mir war es unangenehm das andere meine Arbeit erledigten und ich nun mit zwei komplett Fremden am Tisch saß. Ja, Nico und Marco kannte ich auch nicht richtig, aber mit ihnen hatte ich schon einige Worte gewechselt und sie waren mir gewissermaßen sympathisch.

"Wie ist dein Name?" durchbrach die Stimme von Adrik die unangenehme Stille. Erschrocken blickte ich in seine kalten, braunen Augen. "Finja, Sir" antwortete ich zitternd. "Gut Finja, ich bin Adrik und das neben mir ist Liam. Ich hoffe deine Schmerzen sind aushaltbar. Ich werde dir Nico nachher nochmal wegen Schmerzmitteln schicken." Ich nickte nur und schaute wieder auf den Boden - so wie es mir Vater gelernt hatte. Mir brannte eine Frage auf der Zunge, doch ich traute mich nicht sie zu stellen. "Was willst du fragen Finja?" geschockt blicke ich auf. "Wenn er mich jetzt schon gefragt hat, kann ich es doch wagen, oder?"  Ich nahm all meinen Mut zusammen und stellte die Frage die mich schon lange beschäftigte. "Was passiert jetzt mit mir?" "Das wird mein Vater mit dir besprechen. Ich habe darauf keinen Einfluss - keiner von uns. Solange er noch nicht zu Hause ist, wirst du in dem Zimmer bleiben, in dem du aufgewacht bist. Vater sollte aber in zwei Tagen wieder das sein und dann wird entschieden was mit dir passieren wird." Bedrückt nicke ich. Also war noch nicht sicher ob ich nicht vielleicht doch sterben werde. "Gut wenn das jetzt geklärt ist, wird dich Liam jetzt in dein Zimmer bringen." Adrik stand auf und verließ ohne ein weiters Wort das Zimmer. "Komm mit" fordert mich die herrische Stimme von Typ Nummer 2 oder auch Liam genannt, auf und so brachte er mich schweigend in mein Zimmer. Ich machte die Tür auf und drehte mich noch einmal um, doch Liam war schon wieder verschwunden. Ich machte mich auf den Weg zu meinem Bett und wartete auf Nico und meine Schmerzmittel. "Ich hoffe er kommt bald, denn lange halte ich es nicht mehr aus."

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt