Finja
Die Chemiestunde zog sich wie Kaugummi und mit Conner hatte ich seitdem auch kein Wort mehr gesprochen. Er schien recht gut in der Schule zu sein und aus dem Augenwinkeln sah ich, dass er sich fleißig Notizen machte. Kurz bevor die Stunde zu Ende ging, verkündete Professor Wiesinger, dass wir in Zweiergruppen jeweils ein Thema ausarbeiten sollte, da er noch nicht genügend Noten von uns habe. "Ich will mal nicht so sein und lass euch die Gruppen selbst wählen." rief er am Ende noch laut durch die Klasse.
Sofort schoss mein Blick zu Lu, doch die hatte sich schon mit Dana zusammengeschlossen und diskutierten angeregt über die Lippenstiftfarbe, welche am Besten zu ihren Schuhen passte. "Wer hat jetzt noch keinen Partner?" fragte uns der Lehrer. Zu meinem erstaunen zeigte auch Conner auf und so wurden wir beide in eine Gruppe gesteckt. "López und Schmidt, sie nehmen das Thema "Lipide und Fettsäuren" Damit war es besiegelt und etwas planlos blickte ich meinen zukünftigen Projektpartner an. "Würde es bei dir heute schon gehen? Dann könnten wir und zusammen in ein Café setzten und das Thema anfangen zu bearbeiten." wollte der hotte Typ von mir wissen. Da es mir bei seinen Anblick mal wieder die Sprache verschlagen hat, nickte ich nur und verließ beim Klingeln fluchtartig den Klassenraum.
In der Mittagspause schrieb ich Adrik eine Nachricht, dass ich erst später fertig wäre und er schickte mir einen Daumen hoch als Antwort. Die Adresse vom Café, welche mir Conner vorhin gegeben hatte, leitete ich ihm weiter und schaltete danach mein Handy wieder aus. Die letzen Stunden für heute verliefen recht ruhig, doch ich spürte immer den brennenden Blick von Conner. Es machte mich beinahe wahnsinnig, dass er mich so penetrant beobachtete. Dennoch traute ich mich nicht ihn darauf anzusprechen. Was war nur los mit mir? Ich war doch sonst nicht auf den Mund gefallen. Gottseidank ertönte endlich das erlösende klingeln der Schulglocke und mit gezielten Bewegungen stopfte ich meinen Block und Stifte in meine Umhängetasche. Gerade als Conner und ich uns zum gehen wenden wollten, versperrte uns Dana mit ihrem Anhängsel den Weg. Unter ihnen war auch Lu, welche mich keines Blickes würdigte. "Hey Conner, na Lust mit mir und den Mädels in den angesagtesten Club der Stadt zu gehen? Mein Daddy hat VIP Karten besorgt." säuselte sie mit übertreiben hoher Stimme. "Nein, ich hab zu tun." antwortete Conner ihnen barsch. "Wie? Mit der da? Diese Schlampe ist doch nicht annähernd gut genug für so einen geilen Typen wie du es bist!" kreischte Dana aufgebracht. Aus dem Augenwinkel erkannte ich wie Lu mich kurz musterte. Täuschte ich mich oder erkannte Icheinen kurzen Schimmer von Traurigkeit in den sonst so strahlenden Augen? Anstatt das Conner auch den Kommentar einging schnappte er sich mein Handgelenk und zog mich hinter sich her Richtung Ausgang. Verständnislos schüttelte er den Kopf und bis zum Café führten wir etwas Smalltalk.
Der Nachmittag verging schnell und wir waren schon mit der Hälfte des Referates fertig. Adrik schrieb mir vor 5 Minuten das er vor dem Eingang auf mich wartete und so packte ich meine Sahen ein. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen verabschiedete ich mich von Conner und ging aus dem Café. Der mattschwarze Lamborghini stand schon auf einem der freien Parkplätze und mit einem tiefen Seufzer ließ ich mich in die weichen Ledersitze fallen. "Na einen schönen Tag gehabt?" wurde ich sofort von Adrik begrüßt. Begeistert erzählte ich ihm von meinem Tag und von Conner. Bei der Erwähnung seines Namens versteifte sich Adrik kaum merklich. Komisch, kannte er ihn? Doch ich beschloss mir darüber keine Gedanken zu machen. Schließlich waren wir gerade vor der Villa angekommen und mit dem Essen, welches wir uns soeben vom Imbiss ums Eck mitgenommen haben, liefen wir Seite an Seite durch die Tür.
Spät am Abend versuchte ich noch einmal vergeblich Liam zu erreichen. Doch wie auch schon die ganzen anderen Versuche, wurde auch dieser auf den Anrufbeantworter umgelenkt. Wütend und enttäuscht drehte ich mein Handy ab und kuschelte mich in meiner Decke ein. "Gute Nacht Marco - ich hab dich lieb. Tut mir leid, dass ich dich heute nicht besuchen war." flüsterte ich in die Dunkelheit und schloss meine Augen.
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Eines schicksalhaften Tages
Teen Fiction*noch nicht vollständig überarbeitet* Die 14 jährige Finja wird eines Abends von drei vermummten Männern entführt. Doch was wollen die Männer von ihr? Wer ist ihr Boss und was war der Grund ihrer Entführung? Begleitet Finja bei ihrer Reise durch ein...