Kapitel 94

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Alessio

Endlich, nach mehr als 2 Wochen haben wir einen Hinweis zum Verbleib von Finja und Nico erhalten. Ein geheimer Informant hat uns gesteckt, dass hinter der Entführung Vlad und sein Sohn stecken könnten. Wir gingen dieser Spur nach und von der Schulleitung haben wir eine Personenbeschreibung erhalten, die genau auf das Aussehen von Valds Sohn passt.
Vlad hat nur wenige Lagerhallen und so war es ein leichtes, herauszufinden wo er sie verstecken könnte.

Wir würden sofort aufbrechen. Den Plan würde ich mir auf den Weg ausdenkenden.

Auf halber Strecke informierte ich mein Team über das weitere Vorgehen. An der Lagerhalle angekommen brachten sich die rund 250 Männer auf ihre Position. In weniger als 10 Minuten würden wir mit der Sprengung der Türen beginnen. "Liam und Finja, bitte seit da drinnen und noch am Leben.", betete ich

Nur noch 9 Minuten, dann würden alle 3 Türen gleichzeitig gesprengt werden. Stumm sah ich in die eiskalten Augen meines Sohnes. Ein Strudel an Gefühlen tobte in ihnen und das erste Mal, seitdem ich meinen Sohn gesehen habe, erkenne ich Angst in seinen Augen. Aber nicht nur ein bisschen Angst, nein er hatte unfassbare Angst. Angst was uns jetzt erwarten würde. Angst vor dem was uns noch bevorstünde und Angst zu versagen.

Beruhigend legte ich meinem Sohn meine linke Hand auf seine Schulter. "Alles wird gut werden mein Sohn." versuchte ich ihm mit fester Stimme zu vermitteln. Mit meiner rechten Hand fasste ich auf den Brustkorb meines zweiten Sohnes - Nico. "Egal was heute passiert. Ich möchte das ihr wisst, dass ich euch lieb hab und ich bin stolz auf dich Adrik. Nico, du hast mich in den letzten Monaten nicht nur enttäuscht, nein ich habe angefangen mich zu fragen warum ich so einen Sohn verdient habe. Aber dennoch, dennoch möchte ich, dass du weißt das ich dich lieb hab und hoffe das wenn das hier vorbei ist, mein alter Nico wiederkommt. Den, den ich das Lesen uns Schreiben, das Laufen und Schießen, das Kämpfen und Verteidigen, beigebracht habe. Den Nico, der alle Menschen mit Respekt und Mitgefühl behandelt hat. Du bist nicht dieser eiskalte Mann, der du eventuell sein möchtest und das ich gut so." Damit beendete ich meine Rede und deutete meinen Söhnen auszusteigen. Nico blickte mich einen Moment länger an. In seinem Blick lag Trauer und Verletzlichkeit. Aber da war noch was, Einsicht. Und genau das war es, das mir ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zauberte.

Nur noch eine Minute. Wir stellten uns hinter unsere Männer und zählten stumm runter. 5,4,3,2,1...Bumm

Finja

Hektisch atmend wachte ich aus meinen Albtraum auf und richtetet mich kerzengerade auf. Dabei stieß ich mit meinen Kopf gegen etwas. "Autsch" murmelte einen kratzige, mir bekannte Stimme. Liam. Unsicher blickte in seine Augen. Ich hatte das Gespräch gestern zwischen den beiden Männern mitbekommen, während ich mich schlafend gestellt habe. Seitdem habe ich hin und her überlegt und bin zu einer Entscheidung gekommen. Entschlossen löste ich mich aus der Umarmung von Marco und umarmte Liam. "Ich habe dich lieb diablejo! (Kontext Kapitel 80) Eine einzelne Träne floss von seiner Wange.

Bumm

Erschrocken schrie ich auf. Marco wurde durch den Krach ebenfalls wach und schob mich instinktiv hinter sich. Zusammen rutschten wir in eine der Ecken und Liam stellte sich schützend vor Marco. Liam war in einem besseren Zustand als Marco und das wussten wir alle. Also ließ mein Rettungsanker diese Handlung unkommentiert.

Laute Stimmen drangen an mein Ohr. Stimmen die immer näher kommen. Stimmen die Wütend und Aufgebracht klangen. Ängstlich kniff ich meinen Augen zusammen und krallte mich in das fettige, dreckige und zerrissene T-Shirt von Marco. Türen wurden aufgebrochen und schlugen gegen die Wand. Bei jedem Geräusch stieg meine Innere Panik. Was ist da draußen los? Auch die beiden Männer wirken angespannt und machten sich angriffsbereit. Kurz verstummten die Stimmen. "Das ist die letzte. Wenn sie hier nicht sind, dann müssen wir von hier verschwinden und das so schnell wie möglich. Es dauert schon viel zu lange" und damit wurde unsere Zellentür mit Schwung aufgebrochen und grelles Neonlicht traf auf unsere Netzhaut. Ich erkannte 5 Silhouetten im Türrahmen. Blitzschnell vergrub ich mein Gesicht in dem T-Shirt, aus Angst was jetzt kommen würde. Die Stimme kannte ich nicht. Wer war das und was wollte diese Leute von uns. "Was zum?" flüsterten Liam und Marco gleichzeitig wie die Personen vor der Tür.

Eines schicksalhaften TagesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt