Kapitel 21

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Betrübt setzte ich mich in ein leeres Abteil und sah nach draußen wo noch die restlichen Schüler in die Waggons stiegen. Wenn du ein gutes Herz hast, hilfst du zu viel, gibst du zu viel, vertraust du zu viel, liebst zu viel...und am Ende bist du die Person, die am meisten verletzt und enttäuscht wird. Es ist immer das gleiche, nur mit verschiedenen Personen. Die Abteiltür schwang auf und Zabini blickte in das Abteil:,,Können wir uns zu dir setzen? Die anderen Abteile sind schon voll." Ich nickte nur und schaute wieder aus dem Fenster. Er, Pansy und die Gorillas machten es sich gemütlich. Ich hörte ihnen nicht zu da ich in meinen Gedanken war, aber als das Wort Dumbledore fiel wurde ich hellhörig. ,,Endlich ist dieser alte Sack weg. Hogwarts ist mit ihm so unerträglich gewesen.",,Halt die Klappe, Zabini." Flüsterte ich schon fast. ,,Ich darf doch meine Meinung sagen, jeder darf das!" Verteidigte er sich:,,Das habe ich doch...ich habe gesagt du sollst deine Klappe halten, das ist auch eine Meinung." Eine Zeit lang sprachen sie über ihre Familien und ich wandte mich ab. ,,Ich hoffe, dass wenn Snape Schulleiter wird, es endlich keine Schlammblüter mehr auf der Schule geben wird.",,Es geht nicht darum, was du hast, sondern, was du bist, Blaise." Schweigend verlies ich das Abteil und begab mich in den Gang. Ich hatte keine Lust mehr diesen immer gleichen Gesprächen zu zuhören. Immer nur die gleichen Themen. Blut, Schlammblüter und Reinblut. Dann noch Pansy die ganze Zeit, die willkürlich über Mitschüler lästerte, die beiden Gorillas die sich cool fühlten, wenn die irgendeine Scheiße gesagt hatten, Zabini der sich wie immer als der Frauenheld feierte. Das ist der Grund warum ich Slytherins nicht mag. Alle sind gleich Oberflächlich und haben nur das eine im Kopf.

Als der Zug am Bahnhof ankam sah ich schon von weitem meine Mutter. Sie winkte mir zu, während ich den Blick starr auf den Boden gerichtet hatte und auf sie zu kam. Wir machten uns auf den Weg zum Tropfenden Kessel, als sie mich immer wieder fragte wie die Schule war. Ich schaute sie dann nur mit einem unergründlichen Blick an. ,,Tut mir leid, Louise...Ich kann verstehen wie du dich jetzt fühlen müsstest.",,Ach echt? Du hast mich doch in diese Lage gebracht.",,Louise, bitte versteh mich doch~",,Hör auf! Lass mir doch einmal Zeit zum Nachdenken!" Mir liefen die Tränen meine Wangen hinunter:,,Versteh doch, er war der einzige der noch aus meiner leiblichen Familie übrig war! Ich habe mich nicht einmal verabschiedet, weil ich sauer auf ihn war! Jetzt tut es mir unendlich leid!" Sie nickte und schaute betreten auf den Boden. Den weiteren Weg gingen wir schweigend nebeneinander her, bis wir nachhause mit dem Kamin flohen. Ein völlig aufgelöster Draco stand im Salon und hörte sich eine Standpauke von Lucius an. Als wir mit einem Dumpfen Knall erschienen, beendeten sie ihr Gespräch. Draco rannte sofort zu mir und umarmte mich. Ich keuchte:,,Du hast es geschafft...",,Ich habe ihn nicht getötet." Flüsterte er leise ,,Snape war es." Ich spürte die Erleichterung in meinem Körper kriechen. Doch auch Enttäuschung spürte ich. Ich wusste nicht wie ich mich in diesen Moment fühlen sollte. Aber ich war aufjedenfall froh Draco in die Arme schließen zu können. Er bedeutet mir einfach sehr viel. Er trägt zwar das ,,Bad Boy Image", in echt ist er aber ein sehr guter Mensch, mit schlechten Familienverhältnissen. ,,Lou, er ist hier.." Murmelte Draco zu. ,,Du meinst...Oh." Genau in diesen Moment hörte ich seine kalte Stimme:,,Oh, Louise! Schön dich mal wieder zu sehen!" Ein kalter Schauer ließ mich erschaudern. ,,Gleichfalls.." Antwortete ich ihm mit einer eisigen Stimme. ,,Wie ich gehört hatte ist euer Großvater tot. Eine große Tragödie wie ich hörte." Ich schnaubte:,,Sie machen sie eh nur darüber lustig. Wenn sie bald ins Gras beißen werde, werde ich sie auch auslachen!" Lucius sah mich mit einem warnenden Blick an:,,Benimm dich Louise!" Ich brachte ein ersticktes Lachen heraus:,,Seit wann hast du mir etwas zu sagen? Warum genau muss ich jetzt wegen euch leiden? Ach ja, weil ihr euch einem dummen Zauberer angeschlossen habt. Merkt ihr nicht wie er euch ausnutzt?" Sein Lachen war grausam:,,Louise, Louise, Louise...Es tut schon weh deiner Dummheit zuzuhören." Er trat naher an mich heran, sodass ich seinen fauligen Atem zu spüren bekam. Plötzlich durchzog mich ein fürchterlicher Schmerz und ich fiel zu Boden. Der Schmerz breitete sich in meinem ganzen Körper aus. Ich schrie meine Stimme heraus, als es plötzlich aufhörte. Ich blickte mit Tränen in den Augen, in die grausamen roten Augen von Voldemort:,,Hüte deine Zunge, dumme Göre oder dir wird schlimmeres passieren!" Ich schloss meine Augen, da ich einfach keine Kraft mehr hatte.

Ein nasser Lappen wurde mir über die Stirn gewischt. Ich sah in die besorgten Augen von Draco:,,Draco.." ,,Du hättest das nicht sagen sollen...",,Denkst du ich lasse mir das gefallen? Ich habe schon zu viel durchgemacht um jetzt einfach nur die Klappe zu halten.",,Das war ganz schön leichtsinnig...er hätte dich töten können! Konntest du deine Meinung etwa nicht sagen, als er nicht da war?",,Nein konnte ich nicht, er soll schon wissen was er gemacht hat."

Draco lehnte sich zu mir rüber und umarmte mich:,,Bitte mach' sowas nie mehr... Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen würde...",,Oh Draco!" Ich umarmte ihn nochmal ganz fest:,,Ich auch nicht, Draco!"

Da die Ferien, wegen Dumbledores Tod, etwas früher angefangen hatten, verbrachte ich auch viel mehr Zeit in meinem Zimmer. Heute sollte mal wieder ein Todesser im Salon stattfinden und musste widerwillig auch kommen. Als ich den Salon betrat blieb mir fast das Herz stehen. Professor Burbage flog über dem Tisch.

Augen zu und durch(Harry Potter-Fanfiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt