Kapitel 3

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"Das hat er nicht wirklich getan oder?", fragte mich Chloe mit offenem Mund. Am gestrigen Abend habe ich ihr noch geschrieben, und sie kam gleich am nächsten Morgen vorbei. "Und ob er das hat. Der Typ ist einfach nur fies." Ich nahm mein Tablet zur Hand, um meine heutigen Kurse anzusehen.

"Wir haben heute keine Kurse. So wie jeden Dienstag. Was hältst du davon, wenn wir in eine Café gehen oder shoppen? Etwas Seoul angucken?" Sie lächelte mich zuckersüß an. "Klar. Super Idee." Jetzt sprang sie klatschend auf und lief zu meinem angrenzendem Ankleidezimmer. Sie durchwühlte meine Klamotten und kramte mir ein Outfit aus.

Ein süßes kurze schwarze Kleid mit Spagettiträgern, darunter einen weißen Schulterfreien Pullover und meine kniehohen Stiefel. Meine Haare trug ich heute offen. Durch meinen Zopf, den ich über nacht trug, waren sie leicht wellig.

"Du siehst so süß aus Y/N! Na los gehen wir." Sie griff meinen Arm und hakte sich unter. Im Wohnzimmer saß Christopher und würdigte mich keines Blickes. Minho und Han hingegen strahlten mich. "Geht ihr in die Stadt? Wir haben gerade darüber geredet ebenfalls zu gehen", kam es von Han.

"Ja, ihr könnt gerne mitkommen." Mein Blick richtete sich von Han zu Chris, der immer noch auf sein Handy starrte. Die Beiden standen direkt auf und zogen ihre Schuhe an. "Chris, kommst du mit? Du wolltest doch noch was erledigen."Er stand auf und zog sich ebenfalls die Schuhe an. Kommunikation ist wohl nicht so seine stärke.

Seoul war wirklich schön. Es gab nichts auszusetzen. In der Nähe lag ein kleines Café, welches trotz dem Sitz in der Innenstadt, ziemlich ruhig war. Wir setzten uns an einen Tisch und wurden kurz darauf bedient. Jeder bestellte sich ein Stück Kuchen und dazu Kaffee. Nur Christopher nicht. Er trank nur einen Kaffee.

Chloe machte direkt ein Foto und lud es auf Instagram hoch. Sie fragte nach meinem Username und verlinkte mich darunter. Christopher saß mir direkt gegenüber. Jedesmal, wenn mein Blick unwillkürlich zu ihm schweifte, sah er mich mit einem strengen Blick an. Ich muss sagen, nach einer Weile macht mir das schon Angst.

Wir unterhielten uns über die üblichen Dinge. Was Menschen nunmal so erzählen. Minho und Han singen sehr gerne. Chloe zeichnet in ihrer Freizeit. Nach einer kurzen Zeit ging Chloe zur Toilette, sowie Minho. Han holte sich noch ein Stück Kuchen für später. Also war ich mit Christopher allein.

"Was?", fragte ich ihn direkt. "Warum starrst du mich die ganze Zeit so dumm an?" "Ich trau dir nicht", antworte er stumm. "OK?" Er ließ sich zurück in seinen Stuhl fallen ohne mich dabei aus den Augen zu lassen. Den einen Arm legte er über die Lehne und überkreuzte sein eines Bein auf das andere. "Du sagst du hättest angeblich einen Durchschnitt von 1.0. Wie kann es also sein, dass du so tollpatschig bist? Als Agent erwirbt man Fähigkeiten, die ich bei dir jedenfalls nicht sehe."

Ich biss mir innerlich auf die Zunge. Wieso denken immer alle von mir, dass ich schlecht wäre? Er sah mich verwundert an, als ich anfing zu Lächeln. "Ob du es glaubst oder nicht. Den Beruf beherrsche ich einwandfrei. Aber ich finde es schön, dass wir mal mehr als drei Worte wechseln."

"Wir haben Morgen einen Auftrag. Schon gesehen?" Mein Lächeln verwandelte sich plötzlich zu einer geraden Linie. "Anscheinend ja nicht. Wir werden ja sehen", waren seine letzten Worte, eh er aufstand und ging. Du wirst schon noch sehen. Arrogantes Ar-

"Wo ist denn Chris hin?", fragte mich Han. Ich zuckte nur mit den Schultern. "Sag mal Han, ist Christopher immer so ungesprächig und...schwierig?" Er schüttelte mit den Kopf. "Jeder nennt ihn nur Chris, also kannst du das auch. Aber nein. Zumindest wenn wir alleine sind nicht." Er saß sich mir gegenüber. "Er ist wie ein Wolf. Wir sind nunmal sein Rudel, was er um jeden Preis beschützen möchte. Für ihn bist du sozusagen noch eine Gefahr."

Seine Worte halten in meinem Kopf wie ein Ohrwurm. Gerade als ich noch etwas sagen wollte, kamen die anderen von der Toilette wieder. Han, der sich eigentlich ein Stück für später gekauft hatte, hatte nun seine Backen voll mit Käsekuchen.

Lächelt sah ich von Han zu Minho. Plötzlich überkam mich ein seltsames Gefühl von Freude und Einsamkeit. Minho sah Han einfach nur an, doch es war die Art und Weise wie er es tat.

Nach dem Café gingen Minho und Han, sowie Cheo und ich getrennte Wege. Wir zwei waren nun auf dem weg zur Shoppingmall in der Nähe. "Jetzt mal ehrlich Y/N. Du hast das Glück einen gut aussehenden Mitbewohner zu haben, der ebenfalls eine gut aussehende Freundesgruppe hat."

Sie hakte sich an meinem Arm unter und lächelt mich an. "Abgesehen davon, dass mein Mitbewohner ein riesiger Arsch ist, hast du wohl recht".

Sie lachte. "Aber du musst schon zugeben, gut sehen sie alle aus." Recht hatte sie. Deswegen nickte ich als Antwort.

Der restliche Tag verging wirklich schnell. Nachdem wir etwas shoppen waren, gingen wir noch kurz etwas essen und dann wieder nach Hause. Für eine Stunde besetzte ich das Badezimmer, indem ich Baden war. Ansonsten saß ich auf der Couch auf laß ein Buch.

POV Chris

Es war spät geworden, als ich die Wohnungstür aufschloss und sie betrat. ich bemerkte sofort, dass da jemand auf der Couch lag. Es war Y/N und sie schlief. Nach ein paar Schritten, die ich auf sie zuging, bemerkte ich ein Buch, welches sie noch in der Hand hielt. Normalerweise kann es mir egal sein, doch ich bin kein schlechter Mensch. Also nahm ich es ihr langsam aus der Hand.

Eine Seite war wohl umgeknickt, als sie eingeschlafen ist. Ich versuchte sie mit meiner Hand glatt zu streichen, als meine Augen ungewollt über den Text fliegen.

"...Ich bemerke ein Strahlen in seinen Augen, das Aufleuchten von Lust. Seine Lippen öffnen sich sinnlich, und seine Hüfte zuckt, während ein kalter Schauer über meinen gesamten Rücken läuft. Dieser fremde Typ kommt und sieht mich dabei an, als wäre ich es, die in ihm diese Gefühle erzeugt. Und als wäre das Mädchen, das zwischen seinen Beinen hockt, nur Beiwerk."-Very Bad Kings.

Mein Blick wanderte von der schlafenden Y/N und dem Buch hin und her. So etwas ließt sie? Ein kleines Lachen huschte mir über die Lippen. Hätte ich nicht gedacht. Ich schlug das Buch zu legte es auf den Tisch. Danach ging auch ich ins Bett.

Am nächsten Morgen wachte ich ziemlich spät auf. Auf dem weg in die Küche hörte ich Y/N reden. "Ich weiß es nicht. Tatsächlich bin ich gleich nachdem ich das Buch aufgeschlagen habe eingeschlafen." Ungewollt erinnerte ich mich daran zurück.

Eine tiefe Stimme, die ich nur allzu gut kannte, antwortete mit: " Dann musst du ja wirklich müde gewesen sein." Die zwei bemerkten mich erst, als der Kühlschrank wieder zu viel. "Guten Morgen Chris. Gut geschlafen?" Ich antwortete nur mit einem "Mh".

POV Y/N

Ich versuchte nicht weiter auf Chris zu achten. In erster Linie, weil ich mich mit Han unterhalten wollte und in zweiter, weil er mal wieder Oberkörperfrei durch die Wohnung läuft. "Hast du dir die Details zu unserer Mission schon angesehen?", fragte mich plotz Christopher. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Dann tu das. Am besten jetzt."

Ich stand vom Sofa auf. "Du kannst auch mitkommen Han, dann können wir uns weiter unterhalten." Ich zeigte mit meinem Zimmer nach oben und signalisierte ihm, dass ich hoch gehen wollte. "Klar doch."

Oben im Zimmer griff ich direkt nach dem Tablet. "Du hast ein wirklich schönes Zimmer. Ähnlich wie meins, nur mit anderen Farben." Er sah sich weiterhin um und setzte sich danach neben mich auf mein Bett.

"Stanley Richard. 41 Jahre alt. Verheiratet, zwei Kinder und doch untreu. Anwalt, doch mit der richtigen Bezahlung lässt er gerne mal Beweise verschwinden. Grund warum viele Straftäter auf freiem Fuß sind. Auftrag: Geständnis"

"Und? Was sagst du zu dem Auftrag?", fragte mich Han. "Das wird ein Kinderspiel", lächelte ich.

I need you more than I want to // Bang ChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt