Kapitel 11

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Wir unterhielten uns eine ganze Weile und ich vergaß langsam den Vorfall mit Chris. Nach einigen Stunden beschloss Wooyoung wieder zu gehen, weshalb ich ihm zum Abschied noch zur Tür brachte.

Nachdem ich mich umdrehte, sah ich Chris auf der Couch sitzen, welcher mich nur finster ansah. Ich ignorierte dies und ging wieder hoch in mein Zimmer, woraufhin ich Han anrief.

"Hey Han, was machst du so?"

"Hey, ich... bin gerade im Studio und Minho ist auch hier", antwortete Han.

"Alles gut bei dir? Du klingst außer Atem?", lachte ich skeptisch.

"Eh ja ja, mach dir keine Sorgen. Ist bei dir alles gut?", fragte er mich, während er nach Luft schnappte.

Ich seufzte. "Naja, Chris hat sich heute irgendwie seltsam benommen. Er hat versucht, mir vorzuschreiben, mit wem ich meine Zeit verbringen kann und wer in meine Wohnung darf."

Han klang besorgt. "Das klingt nicht gut. Hast du mit ihm darüber gesprochen?"

"Ja, aber er hat nur behauptet, dass er das Sagen hat, weil wir zusammenarbeiten", antwortete ich frustriert.

Han dachte einen Moment nach. "Ich denke, du solltest noch einmal mit ihm reden und ihm klarmachen, dass er nicht das Recht hat, dich so zu behandeln. Ihr müsst eine klare Linie zwischen eurer Arbeit und eurem Privatleben ziehen und sicherstellen, dass ihr respektvoll miteinander umgeht."

"Ja, du hast ja Recht, aber ich möchte gerade nicht mit ihm reden. Er hat sich ziemlich daneben benommen und ich bin gerade einfach noch so sauer."

"Y/N, du musst verstehen, dass er sich nur sorgen macht. Du bist ebenso Teil des Teams."

"Aber doch nicht um mich. Er mag mich nicht. Das wissen wir beide", seufzte ich.

Han seufzte ebenfalls. "Ich weiß, dass ihr in der Vergangenheit Schwierigkeiten hattet....MINHO! Lass das!..., aber ihr müsst professionell sein und zusammenarbeiten. Es ist wichtig, dass ihr eure Differenzen beiseite legt und auf eine...AUA MINHO!... positive Zusammenarbeit hinarbeitet."

"Ja ok.Ich werde es versuchen", sagte ich widerwillig und lachte.

"Hör zu, Minho nervt mich und ich muss nun zurück, aber melde dich bitte, wenn du etwas brauchst oder wenn du reden musst. Du weißt, dass ich immer für dich da bin", sagte Han freundlich.

"Danke, das weiß ich wirklich zu schätzen. Euch noch viel Spaß", antwortete ich lächelnd.

Nachdem ich aufgelegt hatte, beschloss ich, mich etwas abzulenken und ein Buch zu lesen. Ich versuchte, mich auf die Geschichte zu konzentrieren, aber meine Gedanken wanderten immer wieder zu Chris und seinen seltsamen Verhaltensweisen. Ich beschloss, ihm am nächsten Tag eine klare Botschaft zu schicken, dass ich seine Kontrollversuche nicht tolerieren werde.

Am nächsten Tag

POV Chris

Heute hatten wir wieder einen Auftrag bekommen. Es war nur ein kleiner, wobei Changbin, Seungmin und Felix sich entschieden nicht mitzukommen und ihren Hobbys nachzugehen. Die ganze Zeit über ignorierten Y/N und ich uns, wobei ich schon gerne etwas sagen wollte, doch ich war über die Situation dennoch gestresst.

Während Han und ich wache standen, sprach er mich auf die Situation an."Gestern hat Y/N mich angerufen und mir erzählt was vorgefallen war. Chris, du kannst ihr keine befehle geben und denken, dass sie macht was du sagst."

"Ich weiß, aber ich traue diesen Wooyoung nicht... Es ist einfach so ein mieses Gefühl", sagte ich seufzend.

"Wooyoung? Ich kann ihn nicht ausstehen. Wusstest du das er sehr oft Minho schreibt? Er ist so eingebildet und selbstverliebt." Han kniff seine Augen zusammen und knackte seine Fingerknöchel.

Han lachte ebenfalls. "Doch nicht nur ich. Aber im Ernst, du musst verstehen, dass Y/N eine erwachsene Frau ist und in der Lage ist, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Sie braucht keinen Babysitter."

Ich seufzte und dachte über Hans Worte nach. "Du hast ja Recht. Ich sollte ihr vertrauen."

"Genau. Vertrauen ist der Schlüssel zu einer guten Zusammenarbeit. Und jetzt lass uns uns auf den Auftrag konzentrieren", sagte Han und wandte sich der Tür zu.

Während des Auftrags hatte ich Zeit, darüber nachzudenken, wie ich mich gegenüber Y/N verhalten sollte. Ich wusste, dass ich mich in der Vergangenheit falsch verhalten hatte, aber ich wollte wirklich an einer positiven Zusammenarbeit arbeiten. Also beschloss ich, nach dem Auftrag mit ihr zu sprechen.

Zuhause angekommen, wollte ich mir erst einmal neue Klamotten anziehen. Ich zog mir eine frische Hose an und zog mein verschwitztes Oberteil aus, während es an meiner Zimmertür klopfte.

POV Y/N

Ich stand vor der Zimmertür von Chris und überlegte, ob ich anklopfen sollte oder nicht. Ich wollte ihm klarmachen, dass ich nicht bereit war, seine Kontrollversuche zu tolerieren, aber andererseits hatte ich auch keine Lust auf eine erneute Auseinandersetzung.

Schließlich entschied ich mich dafür, anzuklopfen und wartete darauf, dass Chris die Tür öffnete. Ein paar Sekunden vergingen, bevor ich ihn schließlich hören konnte, wie er sich im Zimmer bewegte. Dann hörte ich Schritte näherkommen und die Tür öffnete sich.

Chris stand vor mir, nur mit einer Hose bekleidet und ohne Oberteil. Ich musste mich zusammenreißen, um nicht von seinem durchtrainierten Körper abgelenkt zu werden.

"Was willst du?", fragte er mich etwas unfreundlich.

"Ich wollte mit dir reden", erklärte ich und versuchte, ruhig zu bleiben.

"Okay, dann rede", sagte er knapp und lehnte sich gegen den Türrahmen.

"Ich will nicht, dass du versuchst, mir vorzuschreiben, mit wem ich meine Zeit verbringen kann und wer in meine Wohnung darf. Das geht einfach zu weit", begann ich und versuchte, ihm nur in die Augen zu sehen.

Chris sah mich skeptisch an. "Ich mache mir nur Sorgen um dich. Wooyoung ist ein seltsamer Typ und ich will nicht, dass er dir etwas antut. Das würde ich bei keinem von euch. "

"Ich verstehe, dass du dir Sorgen machst", entgegnete ich und seufzte. "Aber das bedeutet nicht, dass du mir Vorschriften machen kannst. Ich bin alt genug, um auf mich selbst aufzupassen und ich finde Wooyoung nun einmal sehr nett." Ungewollt checke ich versehentlich seinen Körper ab.

Ich bemerkte, dass Chris meinen Blick bemerkt hatte und errötete leicht. Bei der Tatsache, dass er mich dabei erwischt hatte, grinste er.

Ich fühlte mich unwohl bei dem Gedanken, dass Chris meine unwillkürliche Handlung bemerkt hatte, und versuchte schnell, das Thema zu wechseln. "Also, ich wollte dir das nur sagen. Ich hoffe, du kannst verstehen, dass ich meine eigene Entscheidungen treffen möchte."

Chris seufzte und lehnte sich von der Tür weg. "Okay, ich verstehe. Es tut mir leid, wenn ich zu weit gegangen bin. Aber sei vorsichtig, okay?"

Ich nickte. "Klar, ich werde auf mich aufpassen. Aber das bedeutet nicht, dass ich nicht auch mein Leben genießen möchte und neue Leute kennenlernen will."

Gerade als ich gehen wollte, setzte Chris noch einmal zu reden an. "Han hatte mich auf die Sache angesprochen... ich...". Er seufzte. "Es tut mir wirklich leid. Unser Verhältnis ist nicht sonderlich das Beste, doch ich werde mir Mühe geben.

Ich lächelte ihn an und verließ darauf hin sein Zimmer.

I need you more than I want to // Bang ChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt