Kapitel 10

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POV Chris

Ich saß zusammen mit Hyunjin im Klassenzimmer und beobachtete, wie Y/N sich nach vorne setzte. Ich hatte mir vorgenommen, mich heute mehr auf den Unterricht zu konzentrieren und nicht so viel abzulenken, aber ich konnte nicht umhin, einen Blick auf Y/N zu werfen.

Plötzlich sah ich, wie jemand neben ihr Platz nahm. Es war Jung Wooyoung. Wieso ausgerechnet der Typ, den ich nicht leiden kann? Ich konzentrierte mich wieder auf den Unterricht, aber ich konnte sehen, dass Y/N und er sich sehr gut miteinander verstanden. Aus irgendeinem Grund kratzte es mich.

"Ok Chris. Was ist los?", fragte mich Hyunjin. Ich antworte mit einem kurzem "es ist nichts", doch Hyunjin war nicht blöd. Er blickte mich skeptisch an und meinte: "Du bist heute irgendwie anders als sonst. Jetzt sag schon?"

Ich seufzte und gab schließlich nach: "Es ist dieser Typ, Jung Wooyoung. Er hat sich neben Y/N gesetzt." Es störte mich ziemlich. " Hyunjin lachte leise und schüttelte den Kopf. "Du bist wirklich albern, Chris.Ich weiß du kannst Wooyoung nicht leiden, doch sie sitzen nur neben einander."

Ich wusste, dass Hyunjin recht hatte, aber es änderte nichts an meinen Gefühlen. Ich fühlte mich irgendwie bedroht durch Jung Wooyoung, als ob er mir Y/N wegnehmen würde. Aber das war unsinnig. Y/N war eine unabhängige Person und konnte mit wem sie wollte reden.

"Du hast ja recht, aber sie ist nun einmal Teil des Teams und ich kümmere mich um alle. Ich vertrau diesen Wooyoung einfach nicht". Ich konnte nicht anders. Meine Augen glitten immer wieder zu ihnen hinüber. Sie sahen so glücklich und vertraut miteinander aus.

Hyunjin musterte mich skeptisch. "Glaubst du wirklich, dass Wooyoung Y/N etwas antun würde oder dass sie sich plötzlich in ihn verliebt?" fragte er. "Es ist nur ein Gespräch, Chris. Ja, er ist ein Arschloch, aber wenn es so kommen sollte, dann stehen wir alle an ihrer Seite."

Ich nickte. Hyunjin hatte Recht. Ich sollte mir keine Sorgen machen und Y/N ihr eigenes Leben leben lassen. Ich versuchte mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren, aber meine Gedanken schweiften immer wieder zu Y/N und Wooyoung ab.

Als der Unterricht endlich vorbei war, stand ich auf und ging zu Y/N und Wooyoung hinüber. Sie waren schon dabei Nummer auszutauschen. Ich biss mir auf die Wange und sprach: "Wir müssen noch was einkaufen gehen. Am besten gehen wir gleich."

Sie lächelte mich an und verabschiedete sich von Wooyoung. Auf dem Weg nach draußen fragte sie mich, ob ich ihn kennen würde und ich sagte ja.

Sie fragte, was ich von ihm halte und ich zögerte einen Moment. "Ich finde ihn nicht sonderlich sympathisch, aber ich bin sicher, dass er auch seine guten Seiten hat", antwortete ich schließlich. Y/N nickte und wir gingen zum Supermarkt. Während wir durch die Gänge gingen und unsere Einkäufe erledigten, konnte ich nicht anders als immer wieder zu ihr hinüberzuschauen.

POV Y/N

Warum starrt er mich die ganze Zeit an? Ich ging zu ihm rüber und fragte ihn: "Was ist dein Problem Chris? Packe ich das falsche Zeug in den Einkaufswagen? Soll ich mein Einkauf übernehmen? Keine Angst, ich habe selber Geld, wenn es das ist".

Chris schüttelte den Kopf. "Nein, nein, das ist nicht das Problem", sagte er schnell. "Es tut mir leid, ich habe mich nur in Gedanken verloren."

Ich lächelte ihn verunsichert an. "Oh Ok, alles gut. Ich dachte schon, ich hätte etwas falsch gemacht. Mein Fehler." Wir gingen weiter und suchten nach den Dingen, die wir brauchten. Chris war sehr ruhig und ich fragte mich, was los war, doch ich fragte nicht weiter nach.

Nachdem wir fertig waren mit dem Einkaufen, gingen wir nach Hause. Wooyoung sagte mir vorhin, dass er mich sympathisch fand und gerne näher kennenlerne würde. Deshalb schreib ich ihm eine Nachricht, dass er doch gerne vorbei kommen kann.

Eine Stunde später klopfte es auch schon an der Tür, nur öffnete Chris diese. "Was willst du denn hier?", fragte er Wooyoung grob. "Ich bin mit Y/N verabredet". Er trat ein und kam auf mich zugelaufen.

"Schön das du gekommen bist. Du kannst gerne mit hoch kommen". Als Wooyoung nickte, räusperte sich Chris sofort und sagte: "Auf gar keinen Fall. Ihr bleibt hier unten".

Erschrocken und überrascht von Chris seiner Reaktion wurde ich sauer. "Was soll das? Du hast mir doch nichts zu befehlen?!" Chris wurde wütend: "Ich bin hier immer dein Anführer. Wenn ich sage ihr bleibt unten, dann tut ihr das auch!"

"Was soll das denn jetzt heißen? Ich kann immer noch selbst entscheiden wen ich einlade und mitbringe. Das hier ist auch meine Wohnung und außerhalb unserer Aufträge bist du nichts für mich!"

Ich konnte spüren, wie die Spannung zwischen Chris und mir stieg. Etwas in ihm schien sich verändert zu haben. Seit wir zusammenarbeiteten, hatte ich ihn immer als respektvollen und kooperativen Partner kennengelernt. Doch in diesem Moment wirkte er anders. Aggressiver, kontrollierender und unhöflicher.

Ich wusste, dass ich mich in einer schwierigen Situation befand. Einerseits wollte ich nicht zulassen, dass Chris mich derartig behandelte. Andererseits wusste ich, dass ich mit ihm zusammenarbeiten musste und es wichtig war, dass wir eine gute Beziehung zueinander hatten, doch er machte mich so wütend.

Ich atmete tief durch und versuchte, ruhig zu bleiben. "Chris, ich verstehe nicht, was hier los ist. Warum benimmst du dich so? Wir haben doch immer gut zusammengearbeitet. Hast du irgendwelche Probleme?"

Chris sah mich finster an. "Ich habe keine Probleme. Du solltest dich einfach daran halten, was ich sage."

Ich spürte, wie meine Geduld langsam zu Ende ging. "Das geht so nicht, Chris. Ich lasse mir nicht von dir vorschreiben, wen ich einlade oder mitbringe. Ich bin dein Partner, aber ich bin auch ein freier Mensch. Und ich werde nicht zulassen, dass du mich wie ein Kind behandeltst."

Chris zog seine Augenbrauen zusammen. "Ein freier Mensch? Das ist ja schön und gut, aber das bedeutet nicht, dass du machen kannst, was du willst. Wir arbeiten zusammen, und ich habe das Sagen. Punkt."

Ziemlich sauer von Chris seinen Aussagen, drehte ich mich um und griff nach Wooyoungs Hand. "Komm Wooyoung. Wir gehen hoch in MEIN Zimmer, wo ich tun kann was ich will und mit wem ich es will!"

Ich konnte spüren, wie Chris wütend hinter mir stand, aber ich ignorierte es und führte Wooyoung die Treppe hoch. Oben angekommen, ließ ich seine Hand los und wandte mich ihm zu. "Es tut mir leid wegen Chris. Er ist normalerweise nicht so. Ich weiß nicht, was mit ihm los ist."

Wooyoung lächelte mich an. "Mach dir keine Sorgen, Y/N. Ich bin froh, dass ich hier bin, und ich bin bereit zu warten, bis Chris sich beruhigt hat."

Ich nickte und lächelte ihm dankbar zu. "Danke, Wooyoung. Du bist wirklich ein netter Kerl."

I need you more than I want to // Bang ChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt