Kapitel 21

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POV Chris:

"Also Chris. Ich bin gespannt, wer diese Y/N ist." Als wir gemeinsam den Pfad zurück zum Wasser liefen, spürte ich eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität. Hannah war gespannt darauf, Y/N kennenzulernen, und ich war gespannt auf ihre Reaktion. Es fühlte sich an, als würde ich sie endlich in mein Leben lassen.

Am Strand angekommen, suchten wir nach Y/N. Ich fragte einige Leute, ob sie sie gesehen hatten, aber niemand schien eine genaue Antwort zu haben. Schließlich wandte ich mich an Chloe, die sich in der Nähe befand.

"Chloe, hast du Y/N gesehen?", fragte ich, meine Stimme leicht angespannt.

Chloe runzelte die Stirn und dachte nach. "Ich bin mir nicht sicher, Chris. Aber ich glaube, sie könnte am Steg sein. Sie hat erwähnt, dass sie dort gerne hingehen würde."

Ein Funken Hoffnung flammte in mir auf, und ich bedankte mich bei Chloe. Bevor ich mich in Richtung des Stegs aufmachte, hörte ich noch, wie Chloe etwas sagte, doch dafür hatte ich keine Zeit. Ich durchquerte einen Teil des Waldes und folgte einem schmalen Pfad, der zum Steg führte.

Als ich den Steg erreichte, sah ich sie dort sitzen. Doch zu meiner Überraschung war sie nicht allein. Neben ihr saß Wooyoung, und bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, sah ich, wie er sie plötzlich küsste.

Ein Schock durchfuhr mich und mein Herz schien für einen Moment stillzustehen. Ich konnte nicht glauben, was ich sah. Meine Gefühle waren wie ein Strudel aus Verwirrung, Eifersucht und Enttäuschung. Was hatte ich erwartet? Dass Y/N dort auf mich warten würde, bereit, meine Gefühle zu erwidern?

Plötzlich stieg Wut in mir auf. Auf dem Weg zurück begegnete ich Chloe. Ich wollte an ihr vorbei gehen, doch sie hielt mich am Arm. "Was soll das ganze eigentlich?", fragte sie mich ehrlich. Ich wollte nicht reden und zog meinen Arm aus ihrer Hand. Gerade als ich gehen wollte, sagte sie: "Was hast du erwartet? Du verletzt sie durchgehend und bist dann sauer?"

Noch immer von Wut überströmt ging ich rasend auf sie zu. "Du wusstest es richtig? Wieso zum Teufel sagst du mir wo sie ist, wenn du es wusstest!", schrie ich sie an. "Ich wusste gar nichts. Alles was ich wusste war, dass sie alleine sein wollte!", schrie sie nun zurück.

"Es geht dich einen scheiß an Chris! Du machst doch genau so dein Ding. Was du willst und mit wem du es willst!" Verwunderung kam in mir auf. "Was zum Teufel willst du damit sagen?"

Plötzlich sah ich an Chloe vorbei. Y/N stand direkt da und sah mich erschrocken an. Wooyoung griff ihre Hand und stellte sich schützend vor ihr. "Ich würde dir lieber raten zu verschwinden"

"Sonst was?", provozierte ich Wooyoung. "Willst du mir sonst eine reinhauen? Na los. Mach schon! Vielleicht will sie dich dann vögeln!" Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Wange, und ein stechender Schmerz durchzog mich. Die Frau, die mein Herz bluten ließ, hatte mir eine Ohrfeige verpasst.

"Vielleicht mach ich das ja", sagte sie mit einer Mischung aus Wut und Enttäuschung in ihrer Stimme. Ihre Ohrfeige hatte mich körperlich getroffen, aber ihre Worte hatten mich viel tiefer verletzt. Ich spürte, wie mein Herz in tausenden von Teilen zerbrach. Ohne etwas weiter zu sagen, drehte ich mich um und ging.

POV Y/N:

Meine Hände zitterten und meine Beine gaben fast nach. Alles um mich herum fühlte sich plötzlich taub an. Chloe schickte Wooyoung weg, und nun waren wir nur noch zu zweit. Ich ließ mich auf die Knie fallen, unfähig, meine aufgewühlten Emotionen zu kontrollieren. Es ging nicht mehr. Ich konnte es nicht länger unterdrücken und begann zu schluchzen.

Die Tränen strömten unaufhaltsam über mein Gesicht, während ich versuchte, meine gebrochene Seele zu trösten. Jeder Atemzug war mit Schmerz erfüllt, und mein Herz schien in tausend Stücke zersprungen zu sein. Die Worte, die Chris ausgesprochen hatte, hatten mich bis ins Mark getroffen.

Ich fühlte mich so verletzt. All die Hoffnungen und Träume, die ich in unsere Beziehung gesetzt hatte, waren in diesem Moment zusammengebrochen. Wie konnte er so grausam sein?

Chloe kniete sich neben mich und legte sanft ihre Hand auf meinen Rücken. Ihre Geste der Unterstützung und ihre stumme Präsenz ließen mich ein wenig zur Ruhe kommen. Sie war für mich da, ohne Worte, und ich wusste, dass ich nicht alleine war.

"Was... was habt ihr eigentlich hier gemacht?", fragte ich immer noch schluchzend. "Chris hat nach dir gesucht. Ich bin ihm dann gefolgt, weil ich wusste, dass du alleine sein wolltest." Chloe strich weiterhin beruhigend über meinen Rücken. "Wieso war Wooyoung bei dir?"

"Er hat mich wohl hier sitzen sehen und ist zu mir gekommen. Wir haben uns unterhalten, und dann... hat er mich plötzlich geküsst." Mit dem Handrücken wischte ich mir unaufhörlich die Tränen weg. Chloe sah mich schockiert an. "Ich habe ihn sofort von mir weggeschoben! Wirklich! Dann... haben wir euren Streit gehört und ich bin sofort aufgestanden und zu euch gekommen."

"Oh mein Gott..." Sie sah mich entsetzt an. "Chris hat nach dir gesucht, und ich glaube, er hat gesehen, wie ihr euch geküsst habt. Er hat mich deswegen angeschrien und wissen wollen, ob ich wusste, dass Wooyoung bei dir ist."

"Aber das ergibt alles keinen Sinn, Chloe. Er... er war doch..." Sie lächelte unschuldig. "Nun ja, was das betrifft... Ich habe ein bisschen herumgefragt, und das Mädchen bei Chris war tatsächlich seine Schwester Hannah. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass zwischen ihnen etwas war."

Mein Herz machte einen Sprung der Erleichterung, aber zugleich fühlte ich mich verwirrt. Die Informationen passten nicht zu dem, was ich gesehen und empfunden hatte. War ich wirklich so falsch interpretiert? Hatte ich alles nur missverstanden? Die Verwirrung in meinem Kopf wurde nur noch größer.

"Ich habe da eine Idee", sagte Chloe. "Vertrau mir."

I need you more than I want to // Bang ChanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt