Hyunjin POV:
„Warte, ließ das noch mal vor." forderte ich Minho auf, während ich weiter unruhig im Raum auf und abging. Der ältere Alpha saß an dem großen Konferenztisch, den Brief auf dem weißen Papier vor sich.
„Es erscheint vielleicht unmöglich, aber wir haben es geschafft uns den Befehl des Uralphas zu widersetzen und in unserer Heimat zu bleiben." wiederholte er noch einmal. Ich schüttelte leicht den Kopf, während ich aus dem großen Fenster auf die Stadt sah.
„Da draußen gibt es doch unmöglich noch andere Werwölfe, als die die hier gelebt haben." murmelte ich.
„Da hat dieser Brief Recht, es ist unmöglich." merkte Minho an. „Niemand konnte sich dem Uralpha entziehen, außer wir." Er schob den Zettel zur Seite.
„Aber ich denke nicht uns will hier jemand verarschen." entgegnete ich. „Dafür klingt das alle zu...echt, oder?" Ich drehte mich zu ihm um, nur um den Blondhaarigen nicken zu sehen.
„Ich weiß nicht ob ich geschockt, verwirrt oder wütend sein sollte." Da konnte ich ihm nur zustimmen. Alleine der Gedanke an das, was in diesem Brief beschrieben wurde ließ eine Gänsehaut meinen Körper überziehen.
„Nehmen wir mal an, es stimmt was da steht." überlegte ich laut, während ich mit meinem angestrengten Herumlaufen weitermachte als wäre ich gar nicht müde. Das war ich auf jeden Fall, aber das wollte ich gerade jetzt nicht zugeben. Die anderen hatten sich alle schon schlafen gelegt, sodass letztendlich nur Minho und ich kein Auge hatten zubekommen können bevor wir dieses Thema besprochen hatten.
„Das wäre eine komplette Katastrophe." führte Minho meinen Gedanken weiter, seinen Kopf in die Hände gestützt. „Die Menschen dürfen nichts von unserer Existenz erfahren, das Leben unserer gesamten Rasse und aller anderen mystischen Geschöpfe stände auf dem Spiel."
„Wir können uns nur glücklich schätzen, dass sie das bis jetzt noch nicht geschafft haben. Die Vampire haben da ja nicht die vorsichtigste Herangehensweise." Von Minho kam nur ein schwaches Kichern.
„Stimmt. Deshalb haben wir ja jetzt den Schild." Ich nickte. Der neue Magieschild, der unsere Stadt umgab und vor den Augen Außenstehender schützte war um einiges effektiver als die riesigen Mauern des Uralphas. Seungmin, Felix und ich, da wir Magie nutzen konnten, hatten ihn zusammen mit ein paar anderen Werwölfen erstellt und im letzten Monat optimiert, weshalb wir auch so glücklich waren, dass er jetzt funktionierte und unsere Spezies effizient vor den Menschen schützte. Jetzt, wo der Uralpha tot war, war das abstoßende Gefühl, welches Menschen gegenüber dem Wald empfanden, stark abgeschwächt und fast lediglich sein schlechter Ruf hatte sie bislang davon abgehalten ihn zu betreten.
„Aber so wie es aussieht, scheint sich die Lage etwas zu verschärfen." fügte der Formwandler noch an und sah wieder auf um seine Augen wieder auf den Zettel zu lenken. Ich stieß leise den Atem aus, bevor ich mich zu ihm an den Tisch setzte.
„Hyung, Ich weiß wir können uns nicht sicher sein und so, aber wir können so einen Hilferuf nicht ignorieren. Vor allem nicht von anderen Werwölfen." Ich sah ihn bedeutungsschwanger an. Minho erwiderte meinen Blick mit etwas skeptischem in seinen Augen.
„Wir müssen erst sichergehen, dass uns hier niemand hereinlegen will." Er tippte auf die Unterschrift unter den sorgfältig geschriebenen Zeilen. „Wenn dieser Hongjoong wirklich ein Werwolf ist, gehen wir dem Brief auf jeden Fall nach. Wir können nicht zulassen, dass die Menschen unsere Existenz aufdecken."
„Archiv?" fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Minho nickte, warf dann aber erneut einen Blick aus dem Fenster hinter mir.
„Morgen, wir sollten jetzt besser schlafen gehen, bevor deine Augenringe noch überhand gewinnen." Ich stieß ihm gegen die Schulter, während wir beide aufstanden und Minho den Brief in seine Tasche schob.
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A Tale of wolves | When we fight (Stray Kids FF)
FanfictionZweiter Teil der ‚A tale of wolves' Trilogie: Drei Monate sind seit dem Sturz des Uralphas vergangen und es kehrt etwas Ruhe in den Alltag in der Stadt im Wald ein, da erreicht ein mysteriöser Brief, adressiert an Chan und Minho das Rudel. Eine frem...