Jeongin POV:
„Ihr seid euch echt sicher, dass wir wieder jeglichen Regeln trotzen wollen, oder?" flüsterte der übermüdete Seungmin offenbar so laut er konnte, während er und ich Hyunjin durch den dunklen Gang folgten. Mein Freund, der etwas vor uns lief nickte, ein schelmisches Grinsen auf dem Gesicht.
„Ja, exakt. Ist halt das was wir am besten können." Da musste ich ihm Recht geben, seitdem unser Rudel existierte hatten wir das mit dem Regeln befolgen noch nicht so ganz kapiert. Ich unterdrückte ein Gähnen und rieb mir noch einmal die Augen, während ich versuchte nicht im Gehen wieder einzuschlafen oder über meine eigenen Füße zu stolpern. Es war jetzt nicht das entspannteste gewesen von einem gereizten Seungmin und einem hyperaktiven Hyunjin aufgeweckt zu werden, die dir sagten, dass wir anscheinend vorhatten uns nachts aus dem Schloss zu schleichen.
„Trotzdem begreife ich nicht ganz, was euch jetzt genau dazu geritten hat um diese Uhrzeit eine spontane Besprechung in den Tiefen der Bibliothek abzuhalten." hielt Seungmin dagegen und fixierte den anderen Beta mit seinen dunklen Welpenaugen.
„Das war Minho's Schuld, zieht mich da nicht zur Verantwortung." verteidigte Hyunjin sich und drückte leise die hölzerne Tür zur Bibliothek auf. Der riesige Raum dahinter war dafür das es nachts war, unwahrscheinlich hell und ich musste unwillkürlich die Augen zusammenkneifen, während Hyunjin mich sanft hinter sich her in den Raum zog.
„Wieso tut ihr mir das an?" murrte ich leise vor mich hin und versuchte meine Augen an die Helligkeit zu gewöhnen. Sobald ich wieder einigermaßen sehen konnte, erkannte ich, dass das Licht nicht von Fackeln oder Kerzen kam, wie in den meisten anderen Räumen, sondern von an den Regalen befestigten, elektrischen Lampen, die warmes Licht verbreiteten. Da ich noch nie wirklich in der Bibliothek gewesen war, überraschte mich das etwas. Es gab zwar wenige elektrische Gegenstände in der Stadt, aber dass auch welche im Schloss existierten wusste ich nicht. So viel zu ‚Ich wohne hier'.
Mit immernoch halb geschlossenen Augen ließ ich zu, dass Hyunjin mich mit sich mit in Richtung einer Art Sitzecke zog, die zu unserer Rechten in der Nähe eines der Fenster aufgestellt worden war und aus mehreren bequem aussehenden Sesseln, einem kleinen hölzernen Tisch und einem flauschigen, roten Teppich bestand.
Seungmin hatte sich bereits auf einen der Sessel fallen lassen, seine schlichte dunkelbraune Tasche auf seinen Knien und die Schwertscheide mit der eisernen Klinge an den Sessel gelehnt. Er sah trotz seinem verschlafenen Zustand sehr abreisebereit aus.
Ich ließ meine eigene Tasche auch von meiner Schulter gleiten und setzte mich sogleich auf Hyunjin's Schoß, der es sich gerade in dem Sessel neben Seungmin gemütlich gemacht hatte.
„Und wir sind uns da sicher?" fragte Seungmin noch einmal an meinen Freund gewandt nach, der mir durch die dunkelbraunen Haare strich, während ich mich an ihn kuschelte wie ein kleiner Welpe.
„Ja, sind wir. Außer natürlich der Herr hat eine bessere Idee wie wir mit der Situation umgehen können. Mein Bruder lässt uns mit Sicherheit nicht ohne weiteres helfen, da hat Jisung Recht." Abwehrend hob der Beta die Hände.
„Okay, okay, ich sag ja nichts gegen die Idee unseres Eichhörnchens, ich will nur sicher gehen, dass ihr uns nicht verarscht. Bei euch weiß man ja eh nie." Auf Hyunjin's Gesicht formte sich sein wunderschönes Lächeln.
„Oha, voll das Misstrauen." Genervt verdrehte Seungmin die Augen und verschränkte die Arme, was ihn aussehen ließ wie ein bockiges Kind, doch die Konversation der beiden wurde frühzeitig von dem Rest unseres Rudels unterbrochen, der gerade durch die Tür kam.
„Oh, hi Leute." begrüßte Jisung uns mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, was bei mir die Vermutung hervorrief, dass er es schon seit einigen Minuten aufgesetzt hatte.
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A Tale of wolves | When we fight (Stray Kids FF)
FanfictionZweiter Teil der ‚A tale of wolves' Trilogie: Drei Monate sind seit dem Sturz des Uralphas vergangen und es kehrt etwas Ruhe in den Alltag in der Stadt im Wald ein, da erreicht ein mysteriöser Brief, adressiert an Chan und Minho das Rudel. Eine frem...