Kapitel 12: The boy with the light-coloured eyes

94 8 0
                                    

Seungmin POV: 

Instinktiv kniff ich die Augen vor dem hellen Tageslicht zusammen, dass uns empfing sobald wir durch die Sicherheitstür gegangen waren, die sich mit einem Knall hinter uns schloss. Sobald ich die Augen wieder einigermaßen öffnen konnte, klappte mir auch schon die Kinnlade herunter.

Diese Menschen und ihre Städte.

Wir standen wirklich auf einer Art Platz, umgeben von hohen Gebäuden, zwischen denen hier und da schmale Straßen abgingen und sich in dem vermutlichen Labyrinth dahinter verloren. Und überall, wirklich, überall waren Leute. Leute, die eilig über den Platz liefen und in den ganzen Straßen verschwanden, die aus den Geschäften kamen oder hineingingen oder die auch einfach zwischendurch stehen blieben um entweder auf ihre Handys zu gucken (und sich dann meistens mit einem Fluchen schneller fortzubewegen) oder sich mit einer anderen Person zu unterhalten.

Riechen tat es dazu auch noch komisch, gar nicht nach Gras und Erde, wie bei uns in der Stadt, sondern eher nach Abgasen von diesen Autos, von denen ich zwar keine sah, was mich aber auch nicht störte. Höllisch laut, die Teile. Und dazu nahm meine feine Nase noch etwas anderes auf. Es roch nach Menschen. Und zwar nur nach Menschen. Nicht eine andere Fährte mischte sich mit in mein Geruchsbild und das machte mir wohl oder übel ein klein wenig Angst. Noch nie hatte ich so viele Menschen auf einmal gesehen oder gerochen.

Chan, der neben mir stand stieß geräuschvoll die Luft durch die Zähne aus, als er die Menge begutachtete.

„Das sind echt deutlich mehr Leute als bei uns." sagte mein Freund und ließ seinen Blick über die Szenerie schweifen. Minho stieß mir erneut leicht gegen die Schulter.

„Wir sollten diesen Yeosang suchen gehen, wenn wir hier noch weiter rumstehen versperren wir den Weg, Jungs." gab er zu bedenken und winkte uns mit sich weiter auf den Platz.

„Ach Hyung." Jeongin drehte sich zu Jisung und stemmte die Hände in die Seiten. „Ich hab also keine Eltern, ja?" Jisung nickte schulterzuckend.

„Ja, und du bist jetzt auch australisch, wie Channie Hyung. Herzlichen Glückwunsch, Jeonginnie. Und sei mal etwas dankbar, immerhin haben Changbin und ich euch durch die Kontrolle geschleust."

„Um ehrlich zu sein hatten wir aber auch Glück mit dem Typ da drinnen." merkte Hyunjin an und deutete hinter sich. „Machen hier alle ihren Job so...'ausführlich'?" Ich musste bei seinem Kommentar grinsen, während Jisung ein Kichern entwich.

„Schön formuliert, Hyunjin. Aber du hast Recht, dem war einfach langweilig. Vielleicht sollte ihm mal jemand Doughnuts vorbei bringen, für eine gute Arbeitsmoral." scherzte der Mensch. Felix, der wieder an Changbin klebte und sich von ihm weiterziehen ließ, räusperte sich plötzlich verhalten und zog damit die Aufmerksamkeit aller auf sich.

„Sagt mal, war euch gerade auch etwas schlecht? Also da drinnen?" Ich nickte eifrig, genau wie Chan und Minho, während Hyunjin etwas angewidert das Gesicht verzog und Jeongin sich leicht schüttelte.

„Ja, ich glaub wir alle." erwiderte ich, bevor mir etwas auffiel. Jisung und Changbin sahen uns beide mit verwunderten Gesichtsausdrücken an.

„Echt?" fragte der Jüngere der beiden überrascht. „Aber warum denn...oh, ich versteh, ihr seid ja alle etwas bescheuert." Dank Jisung's Codesprache wurde zum Glück niemand auf die kleine Unterhaltung zwischen uns aufmerksam, aber mich beunruhigte der Kommentar trotzdem. Worauf haben wir dann da drinnen reagieren können? Um ehrlich zu sein, war mir auch schon davor unwohl gewesen, ich wollte aber die anderen nicht beunruhigen, deshalb hab ich die Klappe gehalten.

„Hm, merkwürdig. Aber egal, kümmern wir uns wann anders drum, jetzt gerade haben wir wichtigeres zu tun. Es wird sicher bald dunkel." erinnerte Chan und sah sich dann weiter in der Menschenmenge um. Ich hingegen konzentrierte mich mehr auf meinen Geruchssinn und versuchte aus den ganzen menschlichen Fährten und denen meiner Freunde vielleicht noch einen anderen Werwolf herauszuriechen. Und tatsächlich wurde ich nach ein paar Sekunden fündig. Eine ganz feine Fährte mischte sich in das Gewirr an Gerüchen.

A Tale of wolves | When we fight (Stray Kids FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt