V.

1.3K 32 2
                                    

In der Halle angekommen ist es schon relativ voll und man sieht einige tanzen.

"Wollen wir erst einmal was trinken?" Fragt Sebestian, ich nicke ihm zu und zusammen gehen wir zu der, improvisiert aufgestellten, Bar, um uns dort einen Drink zu holen.

Am Anfang, sind wir noch relativ zurück haltend, doch nach unserem zweiten Drink gehen auch wir auf die Tanzfläche und bewegen uns zur Musik und das nicht gerade zurückhaltend.

"Sebestian sieh Mal da!" Fordere ich ihn auf und zeige an ihm vorbei, auf einen schwarzhaarigen Jungen, der sich extravagant gekleidet hat und seine Augen mit Eyeliner verziert hat.

"Lennart..." Flüstert er.

"Ja genau und jetzt geh zu ihm!"

"Meinst du?"

"Auf jeden Fall, warum bist du sonst hier?" Lache ich ihn an, als er sich auf dem Weg zu seinem Traummann macht, aber was ich nicht bedacht habe, ist, dass ich jetzt alleine bin.

Ich beschließe also zurück zur Bar zu gehen, da ich wieder Durst bekomme, hole mir einen weiteren Drink und beobachte meinen besten Freund ein bisschen.

Inzwischen, hat er sich getraut Lennart anzusprechen und tanzen sehr nahe beieinander, was für ein Glück er doch hat, ich hätte es nicht erwartet, aber sieht so aus, als ob er auch schwul ist, was natürlich sehr gut für Sebestian ist.

Gelangweilt wende ich mich wieder meinem Getränk zu und träume etwas vor mich hin, bis ich merke, wie der Alkohol seine Wirkung entfaltet und ich keinen Spaß mehr an der Party hab, immerhin, hab ich schon genug getanzt, doch meine Gedanken, wandern automatisch, zu meinem Professor und unseren Kuss.

Nachdem ich aufgestanden bin scheint der Alkohol stärker zu wirken und somit wird mein Drang ihn zu sehen, nur noch größer. Etwas benebelt, mache ich mich auf dem Weg zu dem Büro, von Snape, nur, um ihn zu sehen, ich weiß selber nicht warum, aber mein Drang wird immer größer. Es ist ein Wunder, dass ich ohne zu stolpern zu seiner Tür gelangt bin und nun stehe ich hier meine Grenzen, etwas nicht zu tun, sind schon lange verschwommen und ich klopfe an die Tür.

Nach einem weiterem Versuch, an die Tür zu klopfen stößt meine Hand auf etwas weicheres und als ich meinen Blick hebe, sehe ich, dass Snape auf mich herab blickt.

"Miss Walker, was machen sie hier?" Fragt er sichtlich verwundert, aber dennoch mit seiner typischen Neutralität.

"Ich wollte sie sehen!" Sage ich ehrlich und dränge mich in den Raum, noch bevor er mich fortschicken kann.

"Haben sie getrunken?"

"Nein, wie kommen sie darauf?" Frage ich grinsend, als der Professor die Tür schließt und auf mich zu kommt.

"Gehen sie wieder!" Sagt er bestimmend und kommt mir langsam näher.

"Nein, warum sollte ich? Ich bin doch gerade erst gekommen!" Sage ich grinsend und trete ebenfalls einen Schritt näher.

"Sie haben zu viel getrunken, in dem Zustand hier umher zu wandern ist nicht gut!" Drängt er mich weiter dazu sein Büro zu verlassen, packt mich an der Schulter und will mich nach draußen bringen.

"Sie haben Recht."

"Wie bitte?"

"Hier alleine umher zu wandern wär gar nicht gut, in meinem Zustand, also sollte ich hier bleiben." Sage ich grinsend schiebe seine Hand von meiner Schulter und setzte mich auf den Stuhl, der am nächsten steht.

"Was wollen sie wirklich, Miss Walker?" Sagt er nun ruhiger, nachdem er hörbar ausgeatmet hat und sich nun neben mir nieder lässt.

"Ich hab keine Ahnung, aber sie sind mit daran Schuld, dass ich so verwirrt bin." Sage ich ehrlich und döse schon leicht vor mich her. Ich muss zugeben das war ein ziemlich kurzer Abend.

"Ich? Was soll ich denn bitte getan haben, das sie dazu bringt sich zu betrinken und hier aufzutauchen?" Fragt er und er meint es auch noch ernst. Unverschämt genug, um seine Hand auf meinem Oberschenkel zu platzieren ist er dann auch noch, ich wusste er ist nicht stark genug, um der Spannung ewig zu entkommen.

"Sie haben mich doch geküsst und ich nicht sie!" Sage ich ernst und sehe ihn direkt in die Augen, kurz verkrampft seine Hand wie automatisch, als er sie ganz aus versehen etwas fester um mein Bein greift.

"Das ist es also? Tja daran bist du selbst schuld Roux, du musstest mich unbedingt provozieren." Sagt er leicht schmunzelnd und lässt nicht ab von mir, was die Situation nicht gerade verbessert.

Es ist als würde die Stelle brennen, an der er mich berührt und jedes mal, wenn sein Griff etwas fester wird, fühlt es sich so an, als würden Stromschläge durch meinen Körper strömen, doch warum er das tut und warum ich so reagiere kann ich einfach nicht verstehen, er weckt etwas in mir, was ich selber nicht kannte.

"Ach ja, warum bin nur ich daran Schuld, sie haben es nicht einmal geschafft meinen Provokationen stand zu halten, also sind sie dafür mitverantwortlich!"

"Ich bin gerne mitverantwortlich, wenn es um diesen Kuss geht."

"Wie bitte?"

"Ich glaube, dass du mich schon richtig verstanden hast." Sagt er mit einem rauen Lachen welches sich immer und immer wieder in meinen Gedanken wiederholt, es ist zum verrückt werden.

"Ich glaube ich sollte gehen." Sage ich schnell und will aufstehen, was hab ich mir auch dabei gedacht betrunken bei meinem Lehrer aufzutauchen und ihm zu gestehen, dass sein Kuss bei mir was ausgelöst hat?

Doch noch bevor ich aufstehen kann, hält er mich bestimmend an meinem Oberschenkel fest und drückt mich zurück in den Stuhl.

"Was soll das werden, du bist doch zuerst hier aufgetaucht und jetzt willst du wieder abhauen hm?" Ich sehe immer noch diese Belustigung in seinem Blick, sie lässt mich daran zweifeln ob er mich und meine Gefühle ernst nimmt oder, ob er nur mit mir spielt und mich für seine Zwecke ausnutzt, immerhin ist er auch ein Mann mit Bedürfnissen. 

"Sorry das war ein Fehler, ich sollte gehen." Versuche ich es noch einmal, denn ich merke wie der Alkohol mein Bewusstsein immer mehr einzunehmen scheint, so Trinkfest wie gedacht bin ich dann doch nicht.

"Sei froh, dass du getrunken hast, sonst..."

"Sonst was, hm?" Frage ich empört, nachdem ich schlagartig aufgestanden bin. Auch er steht auf, langsam fast schon gefährlich, so wie ein Raubtier, das sich geräuschelos seiner Beute nähert bis es sie schließlich in seine Klauen kriegt.

Mich jedoch packt er an der Hüfte und zieht mich so nahe an sich, dass ich seine Hitze an meinem ganzen Körper spüren kann und seinem Atem an meinem Ohr.

"Sonst würde die Situation hier ganz anders enden, aber auch deine Aktion hier wird nicht ungestraft enden, also geh' jetzt besser." Raunt er mir ins Ohr und seine Stimme ist eindeutig mit Lust getränkt, daran gibt es nichts zu zweifeln.

Mit knallroten Kopf sehe ich ihn mitten in seine schwarzen Augen, bei deren näherer Betrachtung man seine Pupillen erkennen kann, sie scheinen wie ein Herzschlag immer wieder größer und kleiner zu werden, was die Situation nur noch mehr anspannen lässt.

Schnell nicke ich ihm zu, da ich sonst nicht weiß wie ich reagieren soll, denn wie reagiert man auf jemanden der einem mitten ins Gesicht sagt, dass er es auf einen abgesehen hat, egal in welcher Richtung, auch wenn ich diejenige war, die ihn provoziert hat, hat er mir soeben deutlich gemacht, wer hier eigentlich das Sagen hat.

Ohne ihm nochmal in die Augen zu sehen raffe ich mich zusammen und renne aus seinem Büro raus geradewegs in mein Zimmer. Ich bin ohne Pause durch gerannt, was sich an meinem Atem widerspiegelt der sich so langsam, nach einigen Minuten, die ich im Bett liege nun beruhigt.

Beleidigt und verwirrt reiße ich mir meine Klamotten vom Leib ziehe mir einen Pyjama an und beginne damit mein Gesicht kalt abzuwaschen, um wieder etwas klarer denken zu können.

Was ist nur in mich gefahren? Und warum macht er das? Ist es für ihn lediglich ein Spiel? Verdammt er ist mein Professor und ich kann nicht leugnen, dass ich mehr von ihm will, als nur dieser Kuss, mein Körper reagiert auf jedes seiner Worte und jeder seiner Berührungen.

Yes, Sir...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt