VI.

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Am nächsten Tag drückt mein Kopf leicht, doch im Gegensatz zu dem, was ich an Schmerzen erwartet habe ist das gar nichts, ich hab auch an sich nicht viel getrunken, ich war einfach nur verwirrt, naja ich bin es wohl immer noch, aber zum Glück, haben wir noch Wochenende ich wüsste nicht wie ich Snape heute begegnen soll, oder auch generell, ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll, wenn wir wieder Unterricht haben.

Vielleicht tue ich auch einfach so, als sei ich krank, für die erste Woche wär das vielleicht eine Lösung, aber wie geht es dann weiter? Was ich aber weiß, ist dass ich ihm fern bleiben muss, ich liebe es ihn zu provozieren und die Nähe zu ihm, aber ich kenne seine Absichten nicht außerdem ist er immer noch mein Lehrer.

Mit leicht pochendem Schädel mache ich mich daran, mich wieder fertig zu machen, kämme mein Haar und mache mich auf dem Weg in Sebestian's Zimmer, immerhin bin ich schon ins Bett, als er noch auf der Tanzfläche war, ich hoffe nur, dass er meine Hilfe nicht irgendwie gebraucht hat, das wär schlimm.

Doch meine Angst ihn irgendwie enttäuscht zu haben verwandelt sich schnell in Erleichterung, als ich die Zimmertür öffne, denn mein bester freund, liegt eng angekuschelt an Lennart und sieht zufrieden aus, dann sollte ich ihn auch weiter schlafen lassen, wer weiß, wann er in's Bett gegangen ist.

Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht gehe ich raus aus unseren Gemeinschaftsraum, auf die Korridore und mache mich auf dem Weg in die große Halle, dadurch, dass ich früher als gedacht wach geworden bin gibt es ganz sicher noch etwas zu Essen und ich muss nicht bis zum Mittag warten.

Anders, als gedacht ist die Halle ziemlich voll, was gut ist. Immerhin ist so die Gefahr geringer, dass ich den ach so tollen Professor begegne. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber obwohl ich weiß, dass er auf eine nicht gerade gute Art geheimnisvoll ist, will ein anderer Teil in mir ihn unbedingt sehen. Meine ganzen Gedanken schwirren nur noch, um diesen Mann und das alles nur, weil er mich geküsst hat, dabei hat er das nur getan, um mir eins auszuwischen.

Und es funktioniert hervorragend, ich habe jetzt schon vor Augen wie er mich innerlich auslacht, doch was meinte er gestern Abend damit, was er machen würde, wenn ich nicht getrunken hätte, wär er wirklich ein Schritt weitergegangen oder hätte er aufgehört, nur um mich ein weiteres Mal zu demütigen, so wie er es schon einmal getan hat?

Bei all diesen Gedanken, ist mir nicht einmal aufgefallen, wie schnell ich mit dem Essen fertig geworden bin und bin froh, den Raum wieder verlassen zu können, doch beim Aufstehen läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken, noch bevor ich ihn bemerkt habe, hat mein Körper wahrgenommen, dass Snape die Halle betreten hat. War ja klar oder nicht?

Schnell setze ich mich wieder und drehe mein Rücken zu dem Eingang der großen Halle, so gut es geht, damit mich der Professor nicht bemerkt und in der Sekunde, in der er an mir vorbei ist springe ich fast schon auf und eile aus der Halle, ich dachte ich sei wenigstens heute sicher vor ihm doch es scheint, als würde er mich verfolgen und das nicht nur in meinen Gedanken sondern einfach überall.

Ich glaube das mit dem auf Krank tun ist eine wirklich gute Idee, ich ertrage es nicht meinen Professor nach so einer dummen Aktion, von mir wieder unter die Augen zu treten, was habe ich auch erwartet? Das er mehr von mir will? Ich meine er hat es selber gesagt, es war meine Strafe, meine Strafe dafür ihn provoziert zu haben.

•••

Das restliche Wochenende habe ich damit verbracht, mich in mein Zimmer zu verstecken und habe Sebestian dabei zugehört, wie er durchgängig von Lennart geschwärmt hat, die beiden sind echt süß zusammen.

Doch nun ist wieder Montag und das heißt es geht weiter mit dem Unterricht, was an sich nicht schlimm ist hätten wir in den letzten Stunden nicht Snape.

"Weißt du was Sebestian, ich geh' nicht zu seinem Unterricht, ich kann nicht!" Sage ich ernst, als wir schon auf dem Weg zu Snape's Klassenzimmer sind und ich meine es wirklich ernst ich halte es nicht aus, ihn jetzt schon zu sehen.

"Jetzt wirklich? Du lässt mich alleine?" Fragt er gespielt bedrückt.

"Ja tot ernst, außerdem ist Lennart noch bei dir." Sage ich lachend und stoße ihm leicht in die Seite.

"Wie du meinst, aber, was machst du in der Zeit? Und was soll ich dem Professor sagen? Ich bin nicht gut darin zu lügen, außerdem macht er mir Angst."

"Sag ihm ich hätte Bauchschmerzen bekommen oder so, ich werde die Zeit in der Bibliothek verbringen und etwas lernen, so vergeude ich meine Zeit nicht komplett sinnlos." Sage ich ihm noch, drehe mich um und verschwinde in den nächsten Gang in Richtung Bibliothek.

Dort angekommen nehme ich mir einige Bücher, über die Geschichte der Zaubertränke und lese mich durch sie durch, damit ich wenigstens etwas nachhole, was ich heute garantiert verpassen werde, immerhin, will ich nicht wieder vor der ganzen Klasse gedemütigt werden, auch, wenn es mir ziemlich egal sein sollte, ist es aber nicht und zwar nicht wegen meiner Klassenkameraden sondern, wegen Snape, mich stört es, wenn er meine Schwächen ausnutzt.

Ich weiß nicht, wie lange ich schon in der Bibliothek sitze, aber je mehr Minuten vergehen, desto tiefer versinke ich in die Bücher vor mir, wobei ich zeitgleich meine Umgebung immer weiter ausblende und somit auch nicht bemerke, wie mir jemand näher kommt. Ich bemerke es erst, als diese gewisse Person ihre Arme links und rechts, von hinten, auf meinen Tisch stützt und mir somit die Möglichkeit nimmt zu fliehen.

"Professor..?" Flüstere ich nur, da ich ihn schon anhand seiner Hände erkenne.

"Wenn du schon beschließt meinen Unterricht ausfallen zu lassen, solltest du das unauffälliger machen, Roux!" Spricht er mir in's Ohr, wobei ich ganz genau spüren kann wie sein Körper mir immer näher kommt, ich spüre die Hitze, die von ihm ausgeht, er schüchtert mich fast schon ein.

Vielleicht hätte ich Sebestian nicht so laut sagen dürfen, wo ich hingehe, irgendein Klassenkameraden Arsch hat das wohl mitbekommen und mich verraten.

"Mir geht es nicht so gut, deshalb habe ich beschlossen für mich alleine zu lernen." Sage ich leise mit dem Blick auf die Bücher vor mir gerichtet und erst als ich mit ihm gesprochen habe fällt mir auf, wie viel Kraft es mich kostet meine Stimme stabil und aufrecht zu erhalten.

"Tja, leider glaube ich dir nicht, vielleicht," Fängt er an zu sprechen und nimmt mein Kinn in seine Hand, so, dass ich nun gezwungen bin ihn anzusehen "hast du ja auch Angst vor mir, oder vor dem, was ich in dir auslöse hm?" Sagt er und ich sehe die Belustigung in seinen Augen und ich sehe, wie sein Blick für weniger als eine Sekunde auf meine Lippen wandert.

Ihm geht es genauso wie mir, er muss auch an den Kuss denken, auch, wenn er es niemals zugeben würde ich weiß es.

"Und wenn schon? Was haben sie jetzt mit mir vor?" Flüstere ich ihm entgegen und strecke meinen Kopf näher an ihn heran.

"Das wirst du noch sehen meine Liebe, doch zuerst, wirst du wieder mal Nachsitzen müssen, immerhin werde ich dir nicht durchgehen lassen, dass du meinen Unterricht absichtlich verpasst!" Sagt er in einem so dominanten Ton, dass ich nicht einmal in der Lage bin im irgendetwas entgegenzusetzen.

Snape dagegen, scheint die ganze Situation Spaß zu machen, er lässt ruckartig von mir ab und verlässt die Bibliothek, mich dagegen lässt er verwirrt zurück und trotz der seltsamen Situation, schleicht sich ein angenehmes Kribbeln in mein Unterleib, was nicht da sein dürfte, nicht in dieser Situation und nicht durch meinen Professor, es ist falsch, doch auch Snape überschreitet die Grenze jedes Mal auf's neue, wenn er mir wie eben immer so nahe kommt, ihm ist das zwar bewusst, doch scheint es ihm Spaß zu machen.

Yes, Sir...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt