Kristin
Nach meiner Kündigung fuhr ich eine scheinbare Ewigkeit durch die Gegend. Nichts an New York munterte mich noch auf, sogar der Central Park tat seine übliche Wirkung nicht! Was war nur los mit diesem SCHEIß-Leben. Ehrlich, ich hab das Gefühl als würde mich die ganze Welt hassen! Soooooooooooo ungerecht! Ich hielt vor meiner absoluten Lieblings-Eisdiele an, wo ich auch die Family-Eispackung her hatte, und wollte gerade aussteigen, als das Handy klingelte und die ersten Töne von der Piano-Version von I knew you were trouble , Taylor Swift ertönten. Das war Tris'Kingelton. Jep, da sollte ich abheben. "Hi, Sweety! Wärst du so lieb und könntest beim Nachhause-Fahren eine neue Family-Eispackung mitnehmen?" Was war denn passiert? Ohoh, hoffentlich nichts schlimmes! "Jaja, klar. Kann ich machen!", willigte ich leicht betrübt ein. Ich legte auf und stieg nun endgültig aus dem Wagen. Da hörte ich eine Stimme, eine Stimme, die ich fast so gut kannte wie Tris' Stimme. Nämlich die eines Arschloches. Die von Tobie. Als er mich sah, stoppte er sein Gespräch, legte auf und lief auf mich zu. Ich tat so als hätte ich ihn nicht gesehen und ignorierte seine Rufe ebenso. Eilig öffnete ich die Tür zur Eisdiele und war erleichtert als mir das nur allzu bekannte Gesicht von Mary entgegenblickte. Mary war meine absolute Lieblingsverkäuferin. Sie hatte mir und Tris in so mancher Krise mit einer großen Portion Schokoladen-Trüffel- Eis geholfen und uns auch die letzte Family-Packung geschenkt. Ohhh, ich liebe diese Frau. Sie war bereits etwas älter,nämlich 56, sah aber immer noch wie Anfang vierzig aus mit ihren schulterlangen, dunkelblonden Haaren mit den silbrigen Strähnchen, den warmen, funkelnden, haselnussbraunen Augen, ihrem sportlichen und attraktiven Körper, dieser hammermäßigen Ausstrahlung und ihrem Sinn für Mode. Ganz zu schweigen von ihrem Charakter.
Tja, Mary ist so etwas wie eine Ersatz-Mum, weil meine und Tris' ja nicht da waren.
Sie sah mich jedenfalls mitleidig an und holte schon mal eine riesige Schüssel heraus. Die Schüssel, die sie mir und Tris immer gab. Apropos Tris: ich denke, ich sage ihr, sie soll herkommen. Ich nahm mein Handy und rief Tris an. Nach dem es ungefähr fünf mal tutete, ging sie endlich ran. "Was hältst du davon, wenn du zu mir und Mary kommst? Ich will jetzt nicht von hier weg, aber ich möchte dich auch nicht alleine lassen. Ist das in Ordnung?", fragte ich sofort und ich hörte nur ein zustimmendes Brummen aus der anderen Seite des Hörers. Als Mary zu meinem Tisch kam, lächelte sie. "Ich nehme an, Tris kommt gleich, oder?" "Richtig angenommen!",, seufzte ich niedergeschlagen und begann mein Eis zu löffeln. Ich liebe Marys Eis, sie kann das einfach soooo gut!!!!
Mary strich mir übers Haar und fragte mich leise: " Darling, was ist denn los?" Ich blickte auf und auf einmal brach alles aus mir heraus: " Tja, es ist so. Ein Arsch von meinem ehemaligen Freund hat mich betrogen! Ich und Tris haben ihn heute erwischt! Ist das zu fassen!?" Mary sah mich verständnislos an und meinte: " Aber heute hattest du doch deinen Abschluss! So unmöglich kann doch kein Schwein sein, dich an so einem wichtigen Tag zu betrügen!" "Doch, leider schon. Und das schlimmste, das ist noch nicht mal alles!" "Nicht? Das ist ja so schon schlimm genug für einen Tag!" "Ja, schon. Leider ist da trotzdem noch was. Ich wurde gefeuert! Wegen diesem Tobie-Drama bin ich zu spät gekommen und Bissy hat mich ernsthaft gefeuert! Ich meine, ich komme sonst doch auch kaum zu spät! Aber sie hat mich gefeuert! Das heißt, ich wurde von meinem Freund betrogen und bin arbeitslos! Nach meiner Kündigung konnte sogar das in New York herumfahren nicht helfen. Ist das nicht furchtbar? Du weißt ja, dass mich das Herumfahren eigentlich immer aufmuntert!" Ein Schluchzen brach aus mir heraus und ich lehnte mich an Marys Schulter. Ich weinte eine Zeit lang einfach nur so, aber schließlich aß ich mein Eis auf. Nicht, dass es schmolz!
Mary strich mir wieder und wieder beruhigend über den Kopf und tröstete mich ohne ein Wort zu verlieren. Dafür liebe ich sie!
Nach einer halben Ewigkeit öffnete sich die Tür und ein todtraurige Tris trat ein. "Ach du meine Güte, was ist denn los!?", fragte Mary sofort entsetzt. Meine beste Freundin sah wirklich fürchterlich aus und ich hatte absolut keine Ahnung, wieso.
Ich beobachtete einfach nur wortlos wie sie sich an den Tisch setzte und ihren Kopf auf die Tischplatte legte. "Ich muss dir was sage, K.", kam es nach ein paar Minuten. Ich wurde hellhörig. Scheiße, oh bitte, lass sie nicht sagen, sie hat auch mit Tobie geschlafen! "Ich hatte heute ein Date. Ich wollte es dir erzählen, heute, aber ich konnte nicht nach dem Dilemma mit Tobie. Also hatte ich gewartet bis du zur Arbeit musstest und mich dann schick gemacht. Ich hatte ein Date mit Luther. Es war mein erstes Date seit ich in New York bin und tja, dieser Arsch hat mich versetzt!" Ich starrte Tris an. Oh nein, die Arme! (Kein Sarkasmus, um das klar zustellen) Ich setzte mich auf die andere Seite des Tisches, dorthin, wo Tris saß, kuschelte mich an sie und stellte den halbleeren Eisbecher vor ihr hin. T lächelte leicht und begann das Eis aufzulöffeln. Ich wandte mich an Mary: " Wärst du so lieb und könntest uns noch einen Eisbecher bringen? Einen American Chocolate Cookie-Schoko- Karamel- Vanille- Trüffel- Becher? " Mary nickte bloß, stand auf und ging. Ich strich Tris über die Haare wie Mary zuvor bei mir und seufzte. Im Gegensatz zu Mary konnte ich nicht still bleiben. "Jungs sind einfach Arschlöcher! So langsam sollten Mädchen sich leider daran gewöhnen." Tris nickte langsam und meinte dann: "Ja, das stimmt, aber wieso bist du so betrübt? Ich meine, klar, dein Freund hat dich betrogen, doch ich bin deine beste Freundin. Da ist noch etwas, also sag schon!" Ich lächelte. Ja, Tris ist/war und wird immer meine beste Freundin sein. Ich seufzte leise. " Leider bin ich wegen dem Tobie-Drama zu spät zur Arbeit gekommen und Bissy gefiel das überhaupt nicht. Also hat sie mich gefeuert." Tris hörte auf zu essen und starrte mich entsetzt an. " Nicht dein Ernst, oder?" Ich nickte traurig und wandte mich ab. Ich bemerkte, das Tris bereits den ganzen Becker leer gefuttert hatte. Das war typisch Tris. Sie machte sich nie Sorgen um ihre Figur oder sonst was, sie aß einfach, was sie essen wollte.
" Bitte schön, meine Damen", meinte Mary, als sie den zweiten Eisbecher hinstellte. Tja, und heute würde ich auch nicht auf meine Figur achten. Ich und Tris hauten so richtig rein und danach konnte ich nicht mal mehr richtig sitzen. Leider hatte das Essen auch Nachteile, wie man sah. Ich und Tris lehnten uns gleichzeitig zurück und mussten lachen. Obwohl wir beide momentan total fertig waren, konnten wir immer noch miteinander lachen. Tris drehte sich zu mir und sah mich an. " Ich habe eine Idee", meinte sie und blickte zur Tür. " Und die wäre?", fragte ich neugierig. Tris sah wieder zu mir und antwortete: " Lass uns nach Europa gehen!"
Ich weiß, ich habe gesagt, dass ich jeden 2.-3. Tag ein Kapitel schreiben möchte, aber ich hatte so viel um die Ohren und da ging es nicht anders. Dafür habe ich jetzt ein extra langes geschrieben.
LG eure Makanzie :*
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Trip of Live
Teen FictionAls Kristin ihr Modestudium abschließt, ist sie hocherfreut, doch dann wird ihr Job ihr gekündigt und sie bekommt mit, dass ihr Freund sie betrügt. Aus Mitleid nimmt ihre beste Freundin Tris sie kurzerhand zu einer Rucksacktour nach Europa mit. Doch...