~13. Kapitel~

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Kristin

Wir spazierten gemächlich die Fifth Avenue entlang und hielten hier und da an, um uns einige Läden anzusehen. Ich hielt bei Saks an, um mir das niedliche Kleid in rot-weiß in der Auslage anzusehen. "Ohhhhh, guck mal! ", rief ich Tris zu und eilte in den Laden. Augen verdrehend folgte sie mir und ich fand natürlich gleich mehrere süße Outfits, die ich mir kaufte. "Eigentlich wollten wir ja nur zum H&M!", maulte Tris und ich kicherte. "Im Ernst jetzt? Du weißt ganz genau, dass wenn ich shoppen gehe, dass ich Ewigkeiten brauche! Dafür kann ich nichts, ist angeboren!", verteidigte ich mich. "Ich hatte nur gehofft, dass es heute schneller geht!", erwiderte meine Freundin und wir verließen den Laden. Da entdeckte Tris einen Juicy Couture neben Saks. "Oh mein Gott, da muss ich rein!", kreischte sie und stürmte los. Ich grinste und rief ihr hinterher: "Aber Tris, ich hatte gehofft, dass es heute schneller geht!" Wir lachten und betraten das Geschäft. Ich war ehrlich gesagt etwas überrascht, dass mir auf Anhieb gleich einige Teile gefielen. Normalerweise war das nicht so mein Stil, aber die neue Kollektion von JC war ja echt der Hammer! Ich und Tris verbrachten gleich ein einhalb Stunden hier und danach war ich schon etwas müde. Ich lehnte mich an das Fenster irgendeines Geschäfts und war selbst erstaunt wie fertig ich war. Ich fragte Tris vorsichtig: "Könnten wir vielleicht in die Third Avenue gehen?" Tris sah mich schräg an und meinte: "Bitte sag nicht, dass wir zu Dylan's Candy Bar gehen! Das letzte Mal als wir dort waren, konnte ich danach nicht mehr laufen!" Ich musste bei der Erinnerung und erwiderte: " Naja, wieso hast du auch so viel gegessen?! Ich meine, ich hab auch viel gegessen, aber ich konnte es kontrollieren. Okay, okay, eigentlich nicht, ich konnte danach nicht mal mehr aufsstehen, aber na und? Ich will dorthin, lass uns dorthin gehen! Wenn du nicht mitkommst, setze ich dich in ein Taxi und lass dich dorthin bringen!" Tris lachte aus vollem Halse und hob die Hände. "Schon gut, schon gut! Ich ergebe mich!" Ich strahlte und hakte mich bei ihr ein. So spazierten wir los und schauten dabei immer wieder in verschiedene Botiquen hinein. An Banana Republic konnten wir natürlich auch nicht vorbeilaufen und ich wurde total verzaubert von einem High-Low-Midi-Rock in kornblumenblau. Ich liebe ihn! Und daneben hing ein weißes Top zum Kombinieren. Haaaaach! Ich verschwand in der Umkleidekabine und kam kurze Zeit später wieder heraus. Ich kaufte noch einige Teile von BR, holte dann aber Tris und sagt: "Darling, wir müssen mit dem Taxi zu Dylan's fahren, ansonsten kommen wir da nicht mehr heute an und das, obwohl wir ja auch noch packen müssen!" Tris stimmte mir zu und gemeinsam verließen wir das Geschäft mit ein paar Tüten mehr.

Draußen angekommen hob Tris die Hand und winkte wie verrückt, bis eines der für New York typischen gelben Taxis sie bemerkte und auf den Straßenrand zusteuerte. Wir kletterten in den Wagen und Tris ordnete dem Fahrer an zu Dylan's zu fahren. Er grinste und meinte: "Wenn ihr wollt, könnt ihr einen Gutschein von mir haben. So wie es aussieht, würden euch die Kalorien mehr nicht schaden und mir leider schon, also wollt ihr den Gutschein?" Ich und Tris sahen uns begeistert an und wir willigten sofort ein.

Wir kamen bald dort an und zahlten die Fahrt, ehe der nette Typ uns einen DCB-Gutschein gab. "Vielen, vielen Dank, das ist echt nett von Ihnen!", bedankte ich mich nochmals und warf einen Blick auf den Schein. Oh mein Gott! Der Gutschein war 50 Dollar wert! Ich wollte gerade dem Fahrer sagen, dass wir das unmöglich annehmen können, weil wir damit keine Ahnung, ich glaub, so um 5 kg Süßigkeiten kaufen könnten, aber der Mann lenkte seinen Wagen bereits wieder in den Verkehr. Ich drehte mich zu Tris um und zeigte ihr das Blatt Papier, auf welchem stand, dass wir jetzt jede Menge Süßigkeiten kaufen können. Naja, eigentlich stand das nicht drauf, aber dieser Schein machte das möglich! Kaum zu glauben wie freundlich manche Leute waren! Ich und Tris zuckten schließlich nur mit den Schultern, weil es eh nichts mehr brachte und betraten DBC. Ich liebe die Atmosphäre hier, alles ist so wahnsinnig gechillt und so wahnsinnig sweet. Ich nahm mir einen Korb für die Süßigkeiten und begann mit dem Rundgang. Also, zuerst schaufelte ich massenhaft Jelly Beans in eine Tüte neben dem Regal mit den kleine Süßigkeiten. So ging es weiter bis ich von fast allem etwas dabei hatte. Tris hatte ebenfalls richtig viel gefunden und das Gute war, alles was sie nicht hatte, lag in meinem Korb, dafür das, was ich nicht hatte, in ihrem. Wir marschierten zur Kassa und die rundliche Frau dort sah uns schief an. Wir ignorierten sie einfach und warteten bis sie die Rechnung ausstellte. Das dauerte auch nicht lange und ich war etwas überrascht. Der Betrag lautete 50$ und 20 c. Tris hielt sich die Hand vor den Mund, um ihr Lachen zu dämpfen, aber ich merkte es natürlich trotzdem. Mit einem breiten Grinsen reichte ich der Lady den Gutschein und zusätzlich noch 20 Cent.

Die Kassier-Frau sah verwirrt aus, aber nahm alles entgegen und wir verließen den Laden. Draußen winkten wir wieder ein Taxi heran und ließen uns zurück in die Fifth Avenue kutschieren. Allerdings spazierten wir nicht nach Hause, sondern in den Central Park zu einem nahe gelegenen See. Wir setzten uns an eine Parkbank unter einer Trauerweide und begannen an unseren Süßigkeiten zu knabbern. Ich futterte einfach alles in mich hinein, was mir zwischen die Finger kam und war selbst etwas überrascht von mir, da ich die erste war, die sagte: " Lass uns zurück gehen, wir müssen ja noch ziemlich viel zusammenpacken!" Tris stimmte mir zu und wir machten uns auf den Weg. Kaum dort angekommen trennten wir uns und verschwanden in den jeweiligen Zimmern. Ich zerrte den Koffer, den ich von Tris bekommen hatte, hervor und schlichtete die Klamotten schön nach der Reihe und geordnet wie gestern Abend hinein. Als ich mittendrin war, fiel mir auf, dass es total still war. Das einzige, was man hören konnte, waren die Geräusche, die ich und Tris beim Packen machten. Das war total aufreibend, also schaltete ich meine Bose-Stereoanlage ein und ließ meinen momentanen Lieblingssong von Bridgit Mendler laufen. Er hieß Hurricane und ich habe keine Ahnung, warum mir dieses Lied so gefiel, aber das tat es. Ich sang lauthals mit, als ich meine Badezimmersachen aus diesem Raum holte und in ein kleines Beautycase gab. Nach einer ungefähren dreiviertel Stunde war ich fertig. Es sah wieder total schön in meinem Zimmer aus und der Koffer plus meiner cremefarbene XXL-Shopper und dem schwarz-weißen Rucksack standen neben der Tür. Ich ließ mich geschafft auf das Bett fallen und wischte mir erschöpft über die Stirn.

Die Musik lief weiter, aber ich machte mir nicht die Mühe sie auszuschalten. Ich stand auf und begab mich in Tris' Zimmer. Hier sah es immer noch wie in einem Schweinestall aus. "Probleme beim Packen?", fragte ich scherzhaft und lehnte mich an den Türrahmen. Tris saß in der Mitte des Zimmers im Schneidersitz und seufzte tief. "Vielleicht...", meinte sie. Ich kicherte und sie stimmte mit ein. Ich stieß mich vom Rahmen ab und sagte: "Wenn du willst, kann ich dir helfen. Ich bin ja schon fertig!" "Ernsthaft? Du hast alles bereits gepackt?! " Ich nickte und Tris murmelte möglichst leise und lässig: " Tja, wenn das so ist, kannst du mir helfen, aber nur wenn du darauf bestehst!" Ich grinste und kniete mich neben meine beste Freundin. Ihr Koffer war zwar halbvoll, aber leider lag alles ganz durcheinander darin. Ich konnte das kaum mit ansehen. Ich nahm alles heraus und legte es fein säuberlich auf den Boden neben mir ab. Dann sah ich mich um, überall lagen die verschiedensten Sachen verstreut. Ich entschied mich mit den Hosen anzufangen. Ich nahm alle langen Hosen, Jeans oder sonst was, die ich finden konnte und ordnete sie nach Farbe und Schnitt zusammengelegt in den Koffer. Als nächstes kamen die Capri-Hosen und so dran. Als auch diese im Koffer verstaut waren, reichte mir Tris die knielangen. Danach die Shorts, dann die Hotpants und immer so weiter, bis wir ihre gesamten Klamotten und alles andere im Koffer und zum Teil im Rucksack verstaut hatten. Zufrieden mit unserem Werk zogen wir uns zurück ins Wohnzimmer. Ich warf einen Blick auf die orange Uhr über dem Fernseher. Es war 18:30 Uhr. Ich schaltete Fernseher und Blue-Ray-Player ein und wir fingen an Gossip Girl und Grey's Anatomy so lange zu gucken, bis ich in einen tiefen Schlaf fiel und davon träumte wie wir ganz Europa durchreisten und mega viel Spaß hatten. Es war ein wunderschöner Traum.

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