~14. Kapitel~

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Kristin

Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug, wollte ich sie gleich wieder schließen. Diese verdammte Sonne! Immer dann wenn ich die Jalousien zumachte, war der total regnerische Tag, wenn ich das aber vergaß, was passierte dann? Es war der schönste Tag ever und die Sonne blendete mich geradezu in den Augen. Ist das zu fassen?! Nein, eben nicht!

Ich drehte mich zur Seite und wäre fast von der Couch gefallen, auf welcher ich lag. Vor mir lag Tris laut schnarchend und hätte mir fast eins übergebraten als sie sich mir zu wandte. Ich kicherte und da stieg mir ein herrlicher Duft in die Nase und mir fiel auf, dass Tris bereits vollständig angezogen war. Hatte sie etwa Frühstück gemacht? Oh ja, bitte! Ich schälte mich aus den unzähligen Schichten aus verschiedenen Decken, in die ich mich in der Nacht eingewickelt hatte und huschte in mein Zimmer, wo ich mir die Klamotten schnappte, die ich gestern extra herausgelegt hatte, um heute nicht zu lange zu brauchen. Ich eilte in das Bad und stellte die Dusche an. Danach zog ich mir meine zerwühlten Klamotten von letzter Nacht aus und steckte sie in die Waschmaschine, die ebenfalls in unserem riesigen Badezimmer stand. Schließlich stellte ich mich unter die Dusche und wollte gleich wieder raus springen. Brrrr, kalt! Aber eins war jetzt sicher: ich war wieder hellwach. Ich drehte den Regenduschkopf zur Seite und wartete bis das Wasser wärmer wurde. Nach ungefähr einer Minute prüfte ich das Wasser und befand es als warm genug. ;) Ich seifte mich mit meinem alten, aber immer noch halb vollen Duschgel ein und wusch mir danach die Haare mit einem nach Granatapfel duftenden Shampoo. Ich sprang aus der Dusche, sobald meine Haare wieder ausgewaschen waren und trocknete mich mit einem frischen Handtuch ab. Dieses kam ebenfalls in die Waschmaschine. Kaum zu glauben, dass so gut wie nichts mehr in diesem Bad stand, weil wir fast alles eingepackt hatten. Ich putzte mir die Zähne und warf die Bürste danach weg. Schließlich fasste ich meine noch nassen Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Ich schlüpfte in meine Klamotten und hopste in den Wohnbereich. Meine liebe Freundin lag immer noch schlafend auf dem Sofa und schnarchte. Das sah so dermaßen süß aus, dass ich kichern musste. Leider musste ich noch etwas machen und zwar Tris wecken. Ich rüttelte an ihrer Schulter bis sie wach wurde und mich anknurrte: "Dafür, dass ich dir Frühstück gemacht hab, behandelst du mich ganz schön fies!" Ich grinste. "Tja, dafür werde ich wegräumen!" Tris meinte: "Na, dann kannst du mich ruhig so behandeln!" Ich begann zu lachen und Tris stimmte mit ein. Kaum zu glauben, dass wir uns, als wir hierher gezogen waren, fast gar nicht gekannte hatten. Ich half Tris auf die Beine und legte danach die Decken säuberlich zusammen. Tris verdrehte die Augen und marschierte zum Esstisch. Ich folgte ihr hungrig und traute meinen Augen nicht als ich näher kam. Sie hatte sozusagen ein kleines Buffet auf der Kücheninsel errichtet und es sah köstlich aus. Aber es war echt mega viel. "Was machen wir mit dem, das wir nicht aufessen?" Tris winkte lässig ab und meinte: "Das geben wir einfach Mary als Abschiedsgeschenk! Wir fahren schon noch bei ihr vorbei, oder?" Ich nickte. "Auf jeden Fall!"Ich nahm mir einen Teller und hatte plötzlich eine Idee. "Wieso laden wir sie nicht einfach zum Frühstück ein?" Tris überlegte kurz und sagte dann: "Stimmt, darauf hätte ich auch kommen könne!" Ich griff nach meinem Handy und rief Mary an. "Morgen, meine Süße! Habt ihhr gut geschlafen? Und übrigens ich habe ganz vergessen zu fragen, wann ihr wegfliegt!"Ich musste über diesen Redeschwall kichern. "Morgen Mary! Also erstens: Ja, wir haben ganz gut geschlafen, ich für meinen Teil zumindest und zweitens: Wir fliegen heute Mittag. Und drittens: Möchtest du vorbeikommen frühstücken?" Eine kurze Pause entstand und dann kam aus dem Phone: "Was?! Ihr fliegt schon heute?! Wieso habt ihr mir das nicht gesagt?! Und natürlich komme ich frühstücken, ich muss mich ja von meinen zwei kleinen Prinzessinnen verabschieden!" Ich lachte und meinte: "Okay, dann bis gleich!" Ich drehte mich zu Tris um, die gerade versuchte, etwas vom Frühstück zu klauen und warf ihr einen bösen Blick zu. "Tut mir leid, es sieht nur so gut aus!", verteidigte sie sich. "Dann sieh nicht hin!" Sie blickte mich verdattert an und ich fing an zu lachen. "Mann, du verstehst echt keinen Spaß!" Mein Lachen wurde lauter, ich konnte mich gar nicht mehr einkriegen! Nun musste meine Freundin auch kichern, was ebenfalls zu einem ausgedehnten Lachanfall führte. "Okay, okay. Ich denke, wir sollten aufhören!", rief ich und schnappte nach Luft. Tris hob wie zur Zustimmung die Hände und ließ sich auf ihren Lieblingsstuhl fallen. Plötzlich klingelte ich. Durch das Drama mit Tobie gestern war ich etwas nervös und lugte deshalb durch den Spion an der Tür. Oh, es war bloß Mary! Ich öffnete die Tür und strahlte. "Guten Morgen!", rief ich sofort und Mary grüßte zurück: "Morgen Sonnenschein! Und du auch Tris: Guten Morgen!" Tris lächelte: "Hi!" Wir führten sie in den Wohnbereich und sie schnappte nach Luft, wie ich zuvor als ich so viel gelacht hatte. "Wow, wieso habt ihr das denn alles gemacht?! Bin doch nur ich!" "Was heißt hier nur? Und außerdem hat Tris das gemacht, weil ich gestern Frühstück zubereitet habe und weil es so viel ist, hatte ich die Idee, dass wir dich einladen!", antwortete ich und bedeutete Mary sich einen Teller zu nehmen. Diese bedankte sich nochmals und haute dann so richtig rein. Ich und Tris taten es ihr gleich.

Nachdem wir uns alle satt gegessen hatten, holte Mary eine Tüte, die mir vorhin gar nicht aufgefallen war und stellte sie auf dem Tisch ab. "Ich dachte mir, wenn ihr nach Europa geht, braucht ihr auch die richtigen Mitbringsel!" Ich und Tris sahen uns verständnislos an. Wir hatten nicht vor, die Europäer zu beschenken. "Für euch, meine ich! Ihr braucht die richtigen Sachen, die ihr nach Europa mitnehmt. Deswegen habe ich euch das hier mitgebracht......" Mary zog gaaaaaaaaaaaanz langsam etwas aus der Tüte heraus. Ich und Tris sahen gespannt zu und schließlich sahen wir es. Mary hatte uns ein Buch und eine weitere Tüte mitgebracht. Ich nahm das Buch und schnappte nach Luft. Das hier war das eine Buch, dass ich mir eigentlich kaufen wollte, es dann aber nicht gemacht hatte, weil es so verdammt teuer war. "Oh mein Gott, Mary! Dieses Buch ist sündhaft teuer! Wie hast du das bitte bezahlt?!", rief ich und Mary winkte ab. Tris hatte inzwischen die andere Tüte geöffnet und strahlte. "Guck mal!", meinte sie und hielt mir die Tüte hin. Neugierig spähte ich hiein und...........wow! Darin befand sich ein wunderschönes Portemonnaie, welches ich schon öfters gesehen hatte, aber noch nie mitgenommen hatte, wegen des hohen Preises. "Macht es auf!", verlangte Mary und wir taten wie uns geheißen. Ich riss die Augen auf. Mary hatte von jedem Geschäft, das wir gerne besuchten, einen Gutschein und eine europäische Kundenkarte besorgt. OH MEIN GOTT! Wie viel hatte diese wahnsinnig tolle und herzliche und liebevolle Frau da für uns ausgegeben?! Ich sprang auf und umarmte Mary so fest ich konnte. Ich hoffte, sie bekam noch genug Luft! Aber loslassen wollte ich sie definitiv nicht! Tris stürzte sich ebenfalls auf uns und so entstand eine gigantische Gruppen-Kuschel-Umarmung. "Oh Mann, wir werden dich soooooo vermissen!", riefen ich und Tris im Chor. Mary lachte und schob uns von sich weg. "So, aber jetzt müsst ihr euch beeilen damit ihr nicht zu spät zum Flughafen kommt!" Wir warfen alle gleichzeitig einen Blick auf die Uhr und stellten fest, dass Mary Recht hatte. Ich und Tris stürmten los, um unsere Taschen zu holen und Mary begann aufzuräumen. Als wir zurückkamen, stellten wir fest, dass Mary schon wieder fast fertig war mit dem Aufräumen. Übrigens hatten wir tatsächlich alles aufgefuttert!

Wir umarmten Mary ein letztes Mal und ich überreichte ihr Tris'und meine Schlüssel. In der Zwischenzeit rief Tris bereits ein Taxi. Tja, das hieß dann wohl leb wohl, schöne Wohnung! Ich und Tris sahen uns ein letztes Mal um und überprüften, dass wir auch ja nichts vergessen hatten. Ich ließ das Portemonnaie von Mary in meine Handtasche fallen Tris schob das Buch in ihren Rucksack. So gingen wir zu unserem Taxi und ja, vielleicht klingt das jetzt poetisch oder so, aber wir marschierten auch in unser neues Leben.



Ich wollte nur noch mal sagen, für alle die nicht wissen, was eine Regendusche ist, das ist eine Dusche (;)), welche einen Duschkopf hat, der echt riesig ist und auf der Decke befestigt ist, dass heißt, man kann ihn nicht woanders hingeben und wenn man das Wasser aufdreht und es auf den Boden prasselt, klingt es wie Regen, deshalb Regendusche.

Hoffentlich hab ich das so erklärt, dass ihr es versteht und ich hoffe auch, euch hat das Kapitel so wie die vorigen gefallen. Wie gefällt euch eigentlich mein zweites Buch? Wenn es euch gefällt werde ich dort weiterschreiben, wenn nicht, konzentriere ich mich jetzt voll auf dieses hier. Also, schreibt mir einfach mal in die Kommentare!

Liebe Grüße eure Makanzie! :*

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