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„War das schon alles?“, lachte Kenny belustigt und hielt sie an den Griff ihres Klappmessers fest, „Das ist richtig armselig.“ Die Blondhaarig presste ihre Lippen aufeinander und wich den nächsten Tritt ihres Gegners aus. Noch nie hatte sie auch nur einmal gegen ihren Lehrmeister ansatzweise gewonnen. Und nun stand er ihr gegenüber.

„Hats dir die Sprache verschlagen?“, schien der Mann, welcher langsam graues Haar bekam, sich darüber lustig zu machen. Marie analysierte ihre Gegend und auch die nächsten Schritte von ihm. Sie kam nicht richtig dazu überhaupt etwas zu sagen, viel besser lag die ganze Konzentration auf diesen Kampf.

Mit der freien Hand griff die Frau in ihrer Jackentasche und holte zusätzlich einen Revolver heraus und schoss direkt los. Kenny musste sie loslassen und hielt wieder abstand zu ihr. Auf sein Gesicht legte sich ein breites Grinsen: „Was willst du jetzt tun?“

Sie wusste, dass sie nicht viel gegen ihn anrichten kann, aber irgendetwas musste sie ja tun. Niemals würde die Mafiatochter freiwillig in die Hände des Feindes übergehen – dafür würde sie sogar den Tod bevorzugen. Entschlossen fixierte sie ihren alten Lehrmeister an und überlegte die nächsten Schachzüge.

Welche waren von Vorteil? Welche würden ihr nützen? Und welche waren die Nachteile für sie?

Ein erneutes Knacken des Betons auf den Boden riss die vollkommene Aufmerksamkeit dorthin. Die Blondhaarige hatte doch oft herumgeschaut, ob noch jemand hier sei. Wer sollte das also…?

Durch die kurze Unaufmerksamkeit, die Marie auf den Neuen am Ort legte, nutzte Kenny die Chance und schmiss die Frau auf den Boden. „Marie?!“, rief die ihr bekannte Stimme. Gequält sah sie auf und entdeckte Furlan, der dazu gekommen war. Was tat er hier?!

„Tja da ist nun deine Aufgabe erledigt. Der Leon Clan wird wieder auf dich zu kommen.“, sprach Kenny zu ihm. Während die Mafiatochter versuchte sich aus seinem Griff zu befreien, erkannte etwas sie in den Gesichtsausdruck von Levis Freund.

Entschlossener den je gab sie einfach nicht auf. „Du solltest langsam mal verstehen, dass es hier keinen Sinn mehr hat Göre.“, der Alte musste einiges an Kraft verwenden, um ihre Hände auf den Rücken zu halten.

„Furlan!“, schrie die Blondhaarige seinen Namen, weswegen der Mann kurz aufzuckte, „Levi kommt, richtig?“ Auch wenn ihr Satz wie eine Frage klang, so war sie sich sicher, dass sie auf ihren Beschützer vollkommen vertrauen konnte. Der Blonde nickte und sprach leise, aber dennoch hörbar: „Ja, nicht mehr lange.“

Diese ganze Situation brachte nun den Auftragskiller wieder zum Lachen: „Soso, mein Neffe wird also auch noch auftauchen. Vielleicht sollten wir ihm auch eine Chance lassen.“ – „Du solltest ihn nicht unterschätzen! Ich vertraue ihm!“

Kennys Augen fingen bei dieser Aussage an zu leuchten, ehe seine Lippen nach oben zuckten: „Verstehe…“ Die Zeit hielt für die jeweiligen gefühlt still, da sich nichts in der Lage zu ändern schien.

„KENNY!“, schrie eine aufgebrachte männliche Stimme und riss damit die ganze Atmosphäre in eine ganz andere Richtung. Der Genannte drehte sich in der Richtung um, und musste zügig den Schuss ausweichen. „Du bist ja immer noch so klein.“, begrüßte der Größte ihn und stemmte dabei seine Hände an den Hüften.

„Tch. Lass deine dreckigen Pfoten von ihr.“ Kurz blickte der Schwarzhaarige zu seinem Freund, der schuldbewusst wegschaute. Marie, die durch den Schuss endlich wieder von Kenny frei war, lief direkt zu Levi zu.

Tief musste der Kleine ausatmen, dabei schloss er kurz seine Augen: „Na los Kenny! Nur wir beide.“ Der Alte fing an breit zu grinsen.
„Ich gebe euch Zeit zu verschwinden.“, murmelte der Schwarzhaarige zu den Beiden. Seine Stimme klang kühl und emotionslos. Dieser Kerl war nun voll und ganz auf Kenny fokussiert.

„Lass uns abhauen.“, ging Furlan auf Marie zu, als Levi anfing mit seinen Verwandten zu kämpfen. Die Blondhaarige schüttelte ihren Kopf: „Noch nicht.“ – „Wieso?! Levi verschafft uns Zeit!“ Erzürnt blickte sie ihn nun an: „Du hast mich in dieser Scheiße geritten! Kenny wird nicht einfach zu lassen, dass ich hier abhaue. Wir müssen auf den richtigen Moment warten!“

Furlan schluckte schwer, sprach kein Wort mehr und sah sich den Kampf zwischen den beiden Männern an, die ein komplett anderes Level hatten. Nach einigen Minuten atmete Marie schwer aus und schlich sich dann vom Feld weg, gefolgt von den Blonden.

„Du erzählst mir jedes Detail.“, forderte sie und ihre Stimmlage zeigte ihm deutlich, dass er nicht davon wegkam. Sie würde vermutlich sonst ihm den Hals umdrehen.

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Die Mafiatochter✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt