[Vor ca. einer Stunde]
Der Schwarzhaarige hatte sich gerade von Isabell und Hanji verabschiedet, um wieder ins Internat zu fahren. Bevor er den Motor seines Autos startete, blickte er nochmal in der App, mit welcher er beobachten kann, wo Marie gerade war.
Seine Augen wurden schmaler. Diese Unerzogene hatte tatsächlich den Mumm sich ihm zu widersetzen. Als Levi genauer hinsah, wo gerade die Mafiatochter war, runzelte seine Stirn.
Was hatte sie dort zu verloren?
Der Mann rief seinen engsten Freund an, denn eins war ihm klar; Furlan konnte schnell handeln. „Was gibt es?“, begrüßte der Gesprächspartner.
„Furlan, wo bist du?“, seine Stimme klang angestrengt, während er auf Lautsprecher schaltete und den Motor bereits anschaltete. „Uhm… Es geht um Marie, oder?“ – „Ja.“
„Es tut mir leid…“, hörte Levi seinen engsten Freund sprechen. Seine Augen weiteten sich kurz, ehe diese wieder schmaler wurden. Fokussiert starrte er auf die Straße: „Was meinst du?“
„Der Leon Clan…“, begann Furlan leise und man hörte heraus, dass es ihm nicht leichtfiel. Der Schwarzhaarige antwortete nicht und wartete darauf, bis er endlich damit herausrückte. „Sie haben mich in der Hand. Ich hatte damals einfach ein ganz normaler Auftrag übernommen. Seither drohen sie mir und dass nicht gerade einfach Mal so… Ich musste das tun… für uns…“
Kurz herrschte eine Stille zwischen den Männern. „Tch! Du Idiot. Ich lasse nicht zu, dass diese beschissenen Typen mir in den Weg stehen! Furlan!“ – „Ja?“, seine Stimme klang ein wenig verwundert.
Dabei war den Blonden eigentlich schon klar, wie Levi regieren würde. „Wer ist dort alles?“ – „Nur Kenny… Aber ich befürchte, dass Marie nicht damit fertig wird. Ich hatte Mal gehört, dass er ihr Lehrmeister gewesen sei.“ – „Halte ihn irgendwie auf. Du bist mit Sicherheit dort in der Nähe. Ich werde nachkommen.“
„Was hast du vor?“ – „Na was wohl. Meinen Auftrag vollenden und dich aus den widerlichen Händen befreien. Also höre auf mich und tue, was ich dir sage!“ Man hörte Furlan durch den Hörer schwer schlucken: „In Ordnung.“, mit diesen Worten legte er auf.
[Gegenwart]
Furlan stoß die Tür zur Kneipe auf: „Hier müssten wir erstmal sicher sein.“ – „Bist du dir da auch sicher?“, hackte die Blonde streng nach. Zögernd nickte er und sah sich dann um. Niemand war hier zu sehen.
„Warum ist hier niemand?“, fragte Marie nach. „Ich weiß nicht.“ Auf den Weg hierher hatte der Mann sie darüber aufgeklärt und das Levi bereits wusste was abging. Die Blondhaarige seufzte tief aus und schlug dann ihn am Hinterkopf: „Du bist so ein Idiot!“
Schützend hielt er seine Hand hoch: „Weiß ich ja…“ – „Was ist denn das für ein Lärm hier oben!“, unterbrach eine weibliche Stimme die beiden. Eine Tür wurde geöffnet und die braunhaarige Ladenbesitzerin trat hinaus.
An ihr war eine Schürze gebunden, die voll mit Blut eingesaut war. Wären die beiden nicht mit solch ein Szenario aufgewachsen, so hätte das definitiv für aufruhe gesorgt. „Oh Furlan? Levi und Isabell sind bereits weg. Wer ist denn die Frau da?“, wunderte sie sich.
„Das ist…-“ – „Marie Smith.“, stellt die Blondhaarige sich vor und begutachtete die Frau genauer. Hanjis Augen weiteten sich überrascht: „Ach du bist diejenige, auf die Levi aufpassen muss. Freut mich. Ich bin Hanji Zoe und habe bereits seit einigen Jahren einige Auftragsmissionen von euch vermittelt.“
„Ich weiß. Mein Bruder hat das ein oder andere Mal darüber geredet, wie verrückt du seist.“ Als sei ein Stein auf den Kopf von der Braunhaarigen gelandet, duckte sich kurz ihr Körper, als sei dieser Kommentar eine Beleidigung gewesen. Allerdings nahm sie das nicht so auf.
„Also weswegen seid ihr hier?“, erkundigte sich nun die Ladenbesitzerin und schloss hinter sich die Tür, welche zum Keller hinunterführt. „Der Hirnlose hat für den Leon Clan gearbeitet und mich in einer beschissenen Falle gebracht. Levi kämpft gerade mit Kenny.“, antwortete die Blondhaarige und setzte sich auf einen Barhocker.
Hanjis Augen wurden ernster und sahen dann zu Furlan, welcher schuldbewusst den Blick auswich. „Ich verstehe. Die Lage wird also ernster.“, sprach nachdenklich die Frau, „Was hast du nun vor?“ – „Wir müssen warten, bis Isabell wieder auftaucht und Levi dann zu uns stößt. Danach werden wir zu mein Vater gehen. Dort werden wir weiter einen Plan austüfteln. Erwin habe ich auch schon bescheid gegeben.“
„Verstehe. Dann kann ich meiner Arbeit wieder nicht weiter gehen.“ – „Tut mir leid.“, entschuldigte sich Furlan, worauf allerdings wenig Beachtung geschenkt wurde.
[Am späten Abend]
Der Blondhaarige wartete am Eingang auf die handvolle Truppe, welche dann mit dem ihn bekannten Auto ankamen. Hinaus trat seine jüngere Schwester, die Levi abstützte. Er schien nicht schwer verletzt nur viel zu sehr verausgabt zu sein. „Da seid ihr ja.“, grüßte er die vier Personen an.
Kurz tauschte er mit Marie einen Blickkontakt aus, ehe er auf den Blonden lag: „Wir werden dich erstmal verhören müssen.“ – „Ich vertraute Furlan. Er wird kein Stück mehr für diese Wichser arbeiten.“, mischte sich der Schwarzhaarige ein.
Erwins Blick durchbohrte den von Levi. Es glich einem Duellblick, den die Blondhaarige mit einer Faust an der Seite von den Schwarzhaarigen unterbrach. „Wir müssen uns dennoch sicher sein. Nun halt den Mund. Du musst dich ausruhen.“, sprach sie in einem ernsten Ton. „Ich gebe es ungern zu, aber Marie hat da recht.“, mischte sich Isabell mit ein, weswegen Levis Augen sich weiteten.
„Nicht du auch noch!“, fluchte er und wurde dann von Furlan unterbrochen: „Nein, sie haben recht. Ich werde alles sagen, was ich weiß, und tun, was die Mafia für richtig hält.“ Geschockt sah der Mann seinen engsten Freund an.
Marie brachte ihren Beschützer in ihr altes Zimmer und begutachtete den Mann vor sich an, welcher auf sein Bett lag. Seufzend holte sie den Verbandkoffer und kniete sich vor ihm hin. „Was wird das?“, fragte Levi. „Was denkst du denn?“, stellte sie eine Gegenfrage und wich dann sein Blick aus, „Mein Beschützer muss doch für den nächsten Kampf wieder bereit sein.“
Keiner wusste mehr, was man dazu sagen sollte, daher verarzte die Blondhaarige stumm seine leichten Wunden. „Ich bezweifle das du noch Kraft haben wirst, dass in dein Zimmer zu laufen.“ – „Tch.“
Dies war sich auch der Schwarzhaarige bewusst. Seit er auf dem bequemen Bett saß, widersetzten seine eigenen Beine ihm. „Tut mir leid.“, hörte Levi sie sprechen. Zum ersten Mal in ihrer Stimme lag etwas bedrückendes auf der Stimme – ehrliche Worte. „Was tut dir leid?“, hackte er nach und da sie weiterhin vor ihm gekniet war, blickte der Mann auf sie hinunter.
„Ist das dein Ernst?“, schnappte Marie nach Luft und blickte in ein Gesicht. Automatisch wurde ihres wieder ernster: „Das ich wieder einfach abgehauen bin. Es hätte dieses Mal wirklich ernst werden können, wenn du nicht im richtigen Augenblick gekommen wärst.“ Kurz wurde sie wieder stumm, ehe sie tief Luft holte: „Daher danke ich dir auch. Ohne dich wäre ich aufgeschmissen.“
Überfordert weiteten sich kurz seine Augen. Auf ihr Gesicht lag ein schmales Lächeln. Das war nichts Untypisches für sie, aber dieses Lächeln. Es wirkte so echt und nicht geschauspielert. Der Schwarzhaarige senkte tief sein Gesicht, so dass seine Strähnen jegliche Emotionen verdeckten: „Das ist mein Job.“ – „Und dennoch hängst du dich mehr rein, als jeden den ich bisher erlebt habe.“
Er sah unter den Strähnen, wie sich die Frau aufstellte, aber weiterhin vor ihm stehen blieb. Ihre Hände berührten seine Wangen, ohne sein Gesicht zu heben, küsste sie sanft – fast schon kaum berührend – sein Scheitel.
„Ich liebe dich.“, hauchte Marie. Ihre Worte verstummten praktisch in der Luft. Und dennoch – seine Konzentration war voll und ganz auf sie gelegt, dass er diese drei Wörter wahrnahm. Dieses Geständnis brachte sein Herz auf ein höheres Tempo, dass er zu beruhigen versuchte.
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Die Mafiatochter✔️
Fanfiction》Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht wird, ist es noch nicht das Ende.《 Levi Ackermann ein Kleinverbrecher, der eigentlich nur mit seinen Freunden über die Runden kommen will, sinkt immer mehr in den Abgrund und arbeit schließlich für die Mafia. Ü...