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Geschwächt vom Krieg der sich immer mehr in die Länge zog, lief die Blondhaarige den Weg entlang, der ihr vorgeschrieben war. Ihre Gelenke machten nicht mehr viel mit und es zerrte ihren Körper bis in die unendliche Grenze.

Überall lagen Leichen, sowohl von ihren Team, als auf gegnerischen. Der Blut verteilte sich wie ein Meer, das den Boden überschwampte. Maries Körper fühlte sich mittlerweile taub an, dass sie überhaupt noch ein Schritt nach vorn kam, war selbst für die Mafiatochter ein Wunder.

Von weiten hörte sie schon mehrere Schüsse zu denen sie sich hinbewegte. Immerhin war der Krieg noch lange nicht beendet und die Frau wollte das nun allmählich beenden.

In Gedanken hoffte Marie, dass Levi noch am Leben war. Wenn er hier sterben würde, wüsste sie nicht wie sie mit diesen Verlust zurecht käme. Wie als sei der Gedanke Gift breitete dieser sich komplett in ihr aus.

"Er darf nicht sterben...", murmelte die Blondhaarige zu sich selbst und ein mentaler Schmerz stach in ihr Herz hinein. Er tat viel mehr weh, als die Wunden, welche ihr während der Kämpfe zugefügt wurden.

Ihre Augen weiteten sich, als plötzlich jemand sie packte und mit ihr in ein großen Gebüsch sprang. Geschockt was hier geschah, richtete sie ihren Kopf auf und sah in das Gesicht ihren Gegenübers.

"Levi...", sprach sie seinen Namen aus. Sein Blut glitt von der Stirn zum Auge hinunter. Einige Schnittstellen zeichneten seine Kleidungen aus, während der Schwarzhaarige auch am Oberarm blutete - eine frische Wunde die in diesen Augenblick mit nun hinzugezählt werden durfte.

"Pass gefälligst mehr auf.", seine harten Worte trafen die Frau innerlich. Sie presste ihre Lippen zusammen und wusste nicht genau was sie sagen sollte.

Er hatte immerhin recht - Levi hatte sie wieder einmal gerettet, denn nur eine Sekunde später hätte eine Munition sie schlimm getroffen.

"Ich weiß...", nuschelte die Blondhaarige und senkte ihren Kopf. Zwei warme Hände legte sich auf ihre Wangen und drückten sie wieder hoch, damit sie ihn wieder ansah.

"Ich bin erleichtert das es dir gut geht.", gestand der Mann und küsste ihre Stirn. Ihre Augen wurden groß.

Von ein Schlag auf den anderen klang seine Stimme trotz seiner rauen Stimmlage viel weicher und fast schon zerbrechlich an. Levi hatte seit dem er von den Plan erfahren hatte, seine Gefühle dazu nicht direkt geäußert wie er sich fühlte. Das waren die ersten direkten Gefühle, die er aussprach.

"Ich bin auch froh, dass du noch lebst.", sagte Marie und kam sein Gesicht näher. Die Gefühlslage änderte sich von Sekunde zu Sekunde.

"Vater!!", riss eine panische Stimme von weiter weg die beiden aus ihrer jetztigen Situation. Die Stimme gehörte zu Erwin, der lauthals schrie, weswegen sie es bis hierher gehört hatten.

Geschockt weiteten sich die Augen der Blondhaarigen. Hatte sie eben das richtig gehört? Wie ein Kloß in ihrem Hals, konnte sie sich nicht bewegen. Ihr Körper reagierte auf sie nicht.

"Gehen wir dahin.", entschied der Schwarzhaarige und stand auf. Sein Blick ging vor sich nach unten, wo die Mafiatochter immer noch kniete und sich kein Stück rührte.

"Marie.", sprach Levi an und zog sie dann an den Oberarmen hoch, "Wir müssen uns beeilen!", versuchte der Mann es ihr klar zu machen.

Schwer musste die Blondhaarige schlucken und nickte leicht, dass sie nun bereit wäre.

Als das Paar dort ankam von wo aus der Ruf ausging, stand in der Blondhaarigen das Entsetzen auf das Gesicht geschrieben. Nie um alles in der Welt hätte sie damit gerechnet. Schritt für Schritt lief sie zu ihren Vater, der schwer blutend auf den Boden lag.

Ein Gefühlschaos brach in ihr aus, den sie nicht beschreiben konnte. Sie ließ sich vor den männlichen Körper sacken und begutachtete die Leiche.

Überall waren Schnittstellen und Flecke zu sehen. Von den Blut brauchte sie gar nicht einmal ansprechen. Ein Schuss ging direkt in sein Herz und beendete damit sein Leben sofort.

Unkontrolliert bahnten sich die ersten Tränen, die ihren Wangen herunter rollten. "Marie... Es wird Zeit für die Rache.", nahm sie nur dumpf ihren Bruder wahr.

Die Mafiatochter schüttelte ihren Kopf und sah sich ihren Vater weiter an. Ihr brannte sich dieser Bild in ihr Gedächtnis ein. Niemals würde sie das vergessen.

Nur im Hintergrund vernahm sie, wie Levi sich für sie gegenüber ihren Bruder einsetzte. Wenige Momente später zog sie jemand in die Arme: "Ich bin für dich da."

Seine raue Stimme, die an ihrem Ohr erklang. Die Sorge, welche man in seiner Stimmlage heraushörte. Die starken Arme, welche sich um ihren Körper gelegt hatten.

Er - Levi Ackermann - war aktuell der Einzige bei dem sich Marie wohl und geborgen fühlte. Er war der Einzige, wo sie ihre Tränen freie Laufbahn geben konnte.

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Die Mafiatochter✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt