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Mit schnellen und leisen Schritten lief die Blondhaarige durch den Flur der Etage in welchem sie schlief. Heute fand die Party von eines ihrer Freunde - Mike - statt.

Schon seit einigen Tagen hatte sie ihm zugesagt und wie nun versprochen, wollte sie zu ihm. Die Highheels in der Hand - um wenig Geräusche zu verursachen - und mit der Handytaschenlampe lief sie bis zur Wohnungstür.

Dort angekommen zog sie sich ihre Schuhe an und verließ die Bude, nur um unten vor dem Haus bereits ein Auto zu sehen. Wollte einer ihrer Freunde sie abholen? Als sie das grinsende Gesicht von Auroru sah, verging ihr jegliche Freude aus dem Gesicht.

"Na komm steig ein. Ich fahre dich.", begrüßte er die Blonde und klopfte auf den Beifahrersitz - der einzige freie Platz. "Wenn du mich berührst, mach ich Rührei da unten!", drohte sie ihm und stieg dann ein. Reflexartig presste der Mann die Beine zusammen: "Verstanden!"

Auf der Party angekommen, hatte bereits die gute Stimmung angefangen, weswegen die beide sofort ausstiegen und direkt mit feierten. Marie nahm sich gleich ein Becher mit einem alkoholischen Punsch.

Kurz sah sich die Blondhaarige um und entdeckte viele neue Personen, aber auch einige alte Hasen, die sie durch die Mafia kennenlernte. Sowie Erwin bekam sie einen Privatlehrer angeheuert, so das die Arbeiter ihres Vaters die einzige Quelle nach Menschenkontakt war.

Das ihr Vater sie überhaupt an eine Uni ließ, war für sie mehr als verwunderlich. Seit dem Tag, als ihr alter Herr zustimmte, achtete sie täglich auf ihre Umgebung nach ungewöhnliches.

Im Visir kam bisher nur ein Einziger - Levi Ackermann. Aber Marie kannte sich nicht mit anderen Leuten aus, da hatte sie viel zu wenig Erfahrung gehabt. War sein Verhalten normal? War Levi ein wenig Psycho? Oder hatte er einfach zu viel erlebt?

Die Blondhaarige schüttelte ihren Kopf leicht, um die Gedanken die sie plagten zu lösen und nahm ein großen Schluck des Getränks in sich. "Hey lass uns Karaoke machen!", schrie ein Fremder, während dieser euphorisch eine Faust in die Lust stieß. Die Leute antwortete ihm mit einem Jubel und die Frau gesellte sich zu den anderen - ein wenig unbeholfen, aber dennoch interessiert.

Der Schwarzhaarige beobachtete aus weiter Sicht die Tochter und rieb sich mit einer Hand genervt auf die Schlefe. Mittlerweile wusste dieser, dass Marie nur ein Jahr jünger als er selbst war und dennoch verhielt sie sich viel aufgedrehter und wirkte damit ziemlich unreif.

An der Wand angelehnt und nur Augen für die Mafiatochters, hing der Mann an seinen eigenen Gedanken fest. "Du siehst aber sexy aus!", posaunte eine weibliche Stimme und aus dem Augenwinkel erkannte er, dass sie komplett betrunken war.

Levi rümpfte seine Nase und blickte zu der Frau hinauf, da sie um einiges Größer war. Als sie bemerkte, dass er nicht mit ihr reden wollte, gesellte sie sich einfach neben ihn an der Wand. "Deine Freundin? Die benimmt sich ganz schön kindisch. Du kannst auch etwas viel reiferes haben.", während die ihre Sätze möglichst verführerisch aussprach, hörte der Schwarzhaarige dennoch ein belustigten Unterton heraus.

Der Mann schnalzte mit seiner Zunge und beachtete die Fremde gar nicht weiter. Seine Augen lagen die ganze Zeit nur auf die Blondhaarige, welche gerade auf einem Tisch stellte und zu tanzen anfing. Sie hatte ihre Grenze zum Alkohol überschritten, wenn Marie weiter trinken würde, stand sie in einer Stunde in einer Ecke und kotzte irgendetwas voll.

"Ich kann dir zeigen, was große Mädchen drauf haben. Bestimmt hat deine Freundin noch nicht die Erfahrung, für ein Gespür was ihr Männer wollt.", die Frau lehnte sich an seinem Körper und versuchte ihn nun körperlich ihn zu verführen. Ihre Hand glitt vom Oberkörper zur Hose hinunter.

Schnell unterband er dies und hielt sie am Handgelenk fest: "Nerv mich nicht." Diese kurze Drohung ließ ihren Körper erschaudern. Die Frau verschwand so schnell wie sie auch kam. Seine Augen richteten sich wieder zu der Meute, die noch mehr anfingen zu Jubeln.

Nun erkannte Levi auch, woran das lag. Marie war dabei sich frei zu machen. Innerlich überlegend inwieweit sein Babysitterjob ging, fragte er sich ob er sich einmischen sollte. Bevor die Mafiatochter sich auch die Unterwäsche frei zog, eilte er zu ihr.

Beim vorbei gehen packte der Schwarzhaarige eine Stickdecke von der Couch und warf es um den Körper der Frau. Überfordert richteten sich ihre blauen Augen auf ihn. "Du?", lachte sie und setzte sich auf den Tisch. Die Gäste buhten das Ereignis aus - sie wollten die Frau nackt sehen.

"Gehen wir.", befahl Levi und packte ihre Hand und zog sie mit sich. Nur über die eigenen Beine stolpernd, folgte die Blondhaarige ihm gezwungenermaßen. "Wasch mag du hi?", versuchte Marie vernünftig zu sprechen und entriss sich von seiner Hand, dabei taumelte sie einige Schritte nach hinten.

"Dich abholen.", antwortete der Schwarzhaarige direkt und musste warten bis sie weiter sprach. Ihre Verarbeitungszeit benötigte echt lange - zumindest wenn sie betrunken ist.

"Brausch nisch." Ah, da war die Antwort. Levi rollte mit den Augen und öffnete die Tür zum Auto - welches er von ihren Vater bekam. "Rein da.", mit einer Kopfbewegung signalisierte er ihr, dass sie ins Auto soll.

"Kennesch nich." - "Du kannst auch Halbnackt allein zum Internat. Bis dahin wirst du dreimal von Fremddn angetatscht werden, weil du so betrunken bist." Skeptisch beäugte sie ihn von oben bis unten.

Levi seufzte: "Außerdem wirst du Ärger von der Betreuerin bekommen. Im schlimmen Fall wirst du rausgeschmissen." Diese Aussage veranlasste Marie dazu seinen Worten nachzugehen. Sofort setzte sie sich auf den Sitz.

Das würde er sich definitiv merken, wenn sie ihm wieder nicht gehorcht.

Der Schwarzhaarige setzte sich auf der Fahrerseite und nachdem er sich anschalte, beobachtete er wie sie vergeblich versuchte den Gurt zu befestigen. Levi übernahm die Aufgabe und fuhr dann los.

Ein Blitz von Maries Seite brachte dazu, dass der Mann seine Augen zu ihr drehte. Verwundert was das war, entdeckte er ein Handy in ihren Händen.

Woher hatte sie das denn nun her?

"Hehehe... halte isch jesch.", danach stopfte die Blondhaarige ihr Handy zwischen der Brust und ihren BH. Sprachlos wusste nun der Schwarzhaarige nicht wie er reagieren sollte.

Was hatte er sich bei diesen Job nur gedacht?

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03/30-31

Die Mafiatochter✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt