Studio vol. 2

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,,Okay ich hab mir gedacht, dass wir ne Mischung aus deinem Instrumental mit der Band aus Kapstadt und dem Original nehmen. Gib mir kurz eine Minute, dann lass ich einmal durchlaufen und du sagst mir, ob das von der Höhe oder Tiefe so passt."

Ich streckte meinen rechten Daumen in die Höhe und trank einen Schluck aus der Wasserflasche neben mir. Pure Kompensation meiner Aufregung, denn ich musste eigentlich längst auf Toilette und verspürte nun wirklich keinen Durst. Und wieder nutze mein Kopf die Pause und ich zerbrach mir den Kopf über Vincents Persönlichkeit wenn es ums Arbeiten ging. Klar verstand ich, dass das was er tat sich auf einem ganz anderen Level befand, als auf dem ich mich befand, aber dennoch schien er mir doch auch mir gegenüber sehr kühl, was mich echt verunsicherte.

Noch immer an der Wasserflasche nuckelnd, ertönte Vincents Stimme wieder auf meinen Ohren.

,,Okay ich habs soweit, ich lass einmal durchlaufen und wenn alles passt, starten wir."

,,Alles klar"

Das Instrumental lief durch und ich liebte es. Die Kombination aus den beiden Instrumentversionen, hatte Vincent zu einem perfekten Zusammenspiel kombiniert und in meinem Kopf sang ich bereits heimlich mit. Nur meine leicht wippenden Kopf- und Körperbewegungen verrieten wohl. was in meinem Kopf geschah. Die Musik hatte noch nicht ganz aufgehört, da sprudelte es bereits aus mir heraus.

,,Ich lieebs! Ich müsste es einmal versuchen, bevor ich sagen kann, ob es nicht noch n Ticken höher gepitscht werden muss, aber so grob müsste es auf jeden Fall passen.

,,Wunderbar. Ich freu mich sehr. Dann lass es uns mal angehen."

Die Instrumente ertönten erneut und ich genoss jede Sekunde, in der ich den Song wieder singen und ihm meine Note geben durfte. Mal wieder viel zu schnell war es dann schon wieder vorbei und sofort wanderte mein Blick zu der Scheibe wo ich die Reaktion der beiden beobachtete. Hinter Vince saß ein Dag der beindruckt die Unterlippe hervorpresste und auch Vincent hatte zumindest mit seinem Gesichtsausdruck seine kühle Art abgelegt und sah mir mit einem warmen Lächeln in die Augen. Dennoch brauchte ich ihr Feedback.

,,Und?"

,,Mega, müssten wir das nicht stückeln, weil wir zu dritt sind, hätten wir es dabei belassen können. was sagst du vom Ton her ?"

,,Danke sehr! Hat vom Gefühl her auf jeden Fall alles gepasst. Wenn du jetzt sagst, dass es sich auch noch gut angehört hat, bin ich happy."

Noch immer lag mein Blick auf die Scheibe gerichtet und ich beobachtete erneut ein Lächeln auf seinen Lippen, ohne dass er den Blick von seinen Bildschirmen trennte.

,,Dann komm doch einfach raus und hörs dir an."

Sofort legte ich das Headset ab und stürmte fast schon aus der Kabine zu ihnen. Dag saß mittlerweile auf einem kleinen Sofa, die Arme vor der Brust verschränkt, schräg hinter dem Tisch an dem sich Vincent hinter Bildschirmen mit etlichen Linien und Tonspuren befand.

,,Also wenn du nicht immer so ein geiles Frühstück mitbringst, will ich nicht mehr dass du kommst. Bei dem Können kriegt man ja schlechte Laune."

Doch sein Blick verriet ihn mal wieder und die Tatsache, dass das, was er sagte pure Ironie war, noch bevor seine Worte es taten. Doch Vince ließ ihm erst gar keine Chance dazu und er drehte sich mit seinem Stuhl zu uns herum.

,,Dag ist einfach nur neidisch, dass es Menschen gibt, die für nen Song weniger als 50 Anläufe brauchen. Ich fands aber mindestens genauso krass. Ich habs dir schon so oft gesagt; eigentlich ist das dein Song und du zeigst einem das immer wieder aufs neue."

Einfach weil es sich richtig anfühlte und wahrscheinlich auch, weil ich mit Komplimenten nicht klar kam, drückte ich ihm einen schnellen kurz auf den Mund, der ihn weniger überraschte als ich es erwartet hätte. Umso schöner.

,,Okay okay genug mit Komplimenten, ihr wisst, dass ich das nicht verarbeiten kann. Jetzt lass endlich hören."

Knappe 3 Minuten nachdem er auf Play gedrückt hatte, hatte nun auch ich ein Bild davon wovon sie sprachen und abgesehen von den positiven Attributen zu meiner Person, war auch ich begeistert, von dem was ich da hörte. Ich liebte den Song und wie er jetzt auch mit meiner Stimme klang.

,,Wenns die Chefin abnimmt, haben wir jetzt das Grundgerüst und bauen den Rest darauf auf."

Ich nickte.

,,Ich würd gern an den Basics festhalten. Sprich; Einstieg zusammen, erste Strophe ich, zweite Dag, an verschiedenen Stellen dann in Zweit- und Drittstimme und Diana soll ihre Teile haben, aber das ergibt sich automatisch. Was sagst du, starten wir mit der ersten?"

,,Nichts lieber als das."

Also nahm Dag Vincents Platz ein und er wiederum stand auf um mir gemeinsam wieder zurück in die Tonkabine zu gehen.

,,Na wer hätte das gedacht; wir beide zusammen in der Tonkabine in unserem Studio. Und das keinen Monat nach Kapstadt. Insgeheim hab ich da ja immer dran geglaubt."

Leicht stieß er mit seiner Schulter gegen mich, bevor er mich lächelnd dastehen ließ und wir uns die Headsets aufsetzten. Und für einen Sekundenbruchteil war sie wieder da; diese Magie und Stimmung aus Südafrika. Dieses Feeling zwischen uns, dass ich bisher nur dort verspüren konnte und es gab mir Hoffnung. Hoffnung darauf, dass wir das alles auch in der richtigen Welt, in unserem Alltag schaffen konnten. Dass es richtig war, dem Uns eine Chance zu geben und dass wir wirklich Potential hatten aus dieser doch sehr spontanen und lockeren Bekanntschaft eine echte Partnerschaft zu entwickeln.

,,So nur mal vorweg, bevor es nachher unangenehm wird; Ich. Kann. Euch. Hören. Also klappe jetzt, es sei denn ihr wollt singen."

Dags Stimme ertönte auf unseren Ohren und ließ uns gleichzeitig schmunzeln, während wir uns gegenseitig ansahen. Was danach geschah zog gefühlt wie in einem Film an mir vorbei. Kaum die Headsets auf den Kopf gesetzt, startete Vince in die erste Strophe und einfach nach meinem Bauchgefühl schloss ich mich ihm an. Mal mehr, mal weniger; gefühlt hat es einfach gepasst.

Ich hoffe sehr, dass ihr spaß beim Lesen hattet, wir hören uns :)

Zwischen Liebe und Musik, Kapstadt und Berlin - SDP FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt