Döner

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Am Ende stand dann sogar nicht nur die erste Strophe, sondern auch dass Ende des Songs und bei dem hatten wir dann gesanglich unseren Moment. Leise Töne, wenig instrumental im Hintergrund und nur leise gemeinsam unsere Stimmen. Genauso wie ich es in Südafrika bereits vorgemacht hatte. Als dann auch die letzten Fünkchen an Ton verklungen waren, konnten wir nicht anders und mussten uns einfach nur anlächeln; dann klatschten wir ab. Es war nicht ausgesprochen jedoch ziemlich wahrscheinlich, dass das gerade ziemlich gut und höchstwahrscheinlich im Kasten war.

,,Vince, ich glaub wir müssen an unserem Bandkonzept arbeiten. Diana muss da mit rein."

,,Dag, Diana- das klingt doch gar nicht so verschieden. Wir streichen dich und ersetzen dich mit ihr."

Nachdem die beiden sich wieder gefasst und auch ich mit dem Lachen fertig war, schloss sich auch Dag einem Aufenthalt mit uns in der Tonkabine an und wir nahmen in einem- oder auch drei Anläufen den letzten Takes des Songs auf. Ein letztes Mal verlieh ich dem Ende des Instrumentals gemeinsam mit Vincent meine Stimme, bevor er zum letzten Mal auf unseren Ohren in den Headsets verstummte. Augenblicklich sahen wir uns alle an und mussten genauso reflexartig grinsen.

,,Fuck, wir haben's man!"

Dags Freude konnten wir uns nur anschließen, zeigten es vielleicht nur nicht ganz so stark. Einmal grob zusammengesetzt und nur ein paar Riegel verschoben, kamen wir dann kurz darauf auch schon in den Genuss zum ersten Mal die Rohversion unserer Songversion zu hören; und wurden nicht enttäuscht. Ich hatte beinahe vergessen, wie ultra gut es sich anhörte und anfühlte mit den beiden Musik zu machen.

Mittlerweile war es Nachmittag geworden und unsere Mägen machten sich allmählich auch wieder bemerkbar. An dieser Stelle trennte sich dann Dags Weg von Vincent und meinem, denn er wurde Zuhause zum Essen erwartet und wir mussten uns noch um unsere Nachmittags- und Abendplanung kümmern, was sich noch leichter gestalten sollte als befürchtet.

,,Schönen Abend euch noch. Vince wir sehen uns morgen wieder im Studio oder?"

Er nickte.

,,Dann hoff ich mal, dass ich dich während deines Aufenthaltes hier nochmal zu Gesicht bekomme."

Nach Vincents Antwort hatte er sich zu mir gewandt und verabschiedete sich nun mit einer langen Umarmung vorerst von mir.

,,Wenn Vincent mich nochmal herkommen lässt, immer gerne."

Ich sah schelmisch zu Vincent. Als Reaktion lächelte er nur und dem konnte auch ich dann nichts mehr hinzufügen. Dann war Dag auch schon um die Ecke gebogen und ich wieder alleine mit Vince.

,,Und hast du schon einen Plan für den restlichen Tag? Magst du was Essen?"

,,Woher wusste ich, dass du Hunger hast, hm? Was hälts du davon, wenn wir jetzt was kleineres für auf die Hand holen, vielleicht dabei noch einen kleinen Spaziergang machen und dann später bei mir was Richtiges essen?"

,,Das könnte vielleicht daran liegen, dass mein Magen seit einer halben Stunde am knurren ist. Ansonsten bin ich mit dem Plan aber sehr zufrieden."

Gleichzeitig mussten wir aufgrund meines Konters anfangen zu lachen. Leider entsprach dies aber auch einfach der Wahrheit und just in dem Moment meldete sich mein Magen erneut lautstark und meine Aussage untermauernd zu Wort; als hätte er auf den perfekten Moment gewartet. Mit großen Augen und hochgezogenen Augenbrauen, die ein ,,hab ichs doch gesagt" im Ausdruck hatten, sah ich ihn daraufhin an. Dass unser Lachen jetzt erst recht einen Moment brauchte um abzunehmen muss ich, glaube ich, nicht noch extra erwähnen.

,,Du machst mich echt fertig, Diana. Dann lass uns mal schnell los. Ich kenn nen guten Dönerladen die Straße runter. Der sollte uns hoffentlich dabei helfen, dass du mir nicht noch verhungerst."

Lächelnd und mit Glück erfüllt von dem Wissen, dass ich gleich wieder einen vollen Magen haben würde, wollte ich gerade in die von Vince gezeigte Richtung losstapfen, als er mich am Arm zurückhielt.

,,Hey hey. So schnell dann doch nicht. Vorher will ich meinen Hunger stillen."

Verdattert durch sein Zurückhalten von mir und diese in meinen Augen zunächst wirre Aussage, sah ich ihn zuerst an. Ich hatte schließlich fest mit etwas zum Essen gerechnet. Als er mich dann jedoch ganz nah an sich zog, seine Hände auf meinem Körper ablegte und schließlich zärtlich aber bestimmt küsste. Wow. So unerwartet dieser Kuss jetzt war, genauso schön war er ebenso. Noch immer schien mir die Sache mit Vincent so ungewiss, dass mich diese Kleinigkeiten so sehr beeinflussten. Ich konnte nicht einschätzen, ob er wirklich funktionieren würde, so sehr ich es mir auch wünschte, doch an diese kleinen Momente und Gesten klammerte ich mich, redete mir ein, dass es nun wieder ein Zeichen für genau diese Tatsache war und erreichte wieder Zuversicht.

Gegenüber Vincent ließ ich mir das nicht anmerken. Zu groß war die Angst, dass er dann plötzlich einsah, dass auch er sich nur von Moment zu Moment hangelte und Zweifel bekam.

,,So, jetzt bin ich bereit für nen Döner."

Seine Stimme riss mich wieder aus den Gedanken und ich war nicht zu mehr in der Lage als einem verlegenen Lächeln, dass nun eigentlich gar nicht meiner Art entsprach.

,,Ich auch."

Dann lächelte auch er, griff meine Hand und wir machten uns auf den Weg zu besagtem Dönerladen.

Wie immer hoffe ich natürlich, dass ihr Freude beim Lesen hattet! Ein schönes Wochenende <3

Zwischen Liebe und Musik, Kapstadt und Berlin - SDP FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt